- Das denkt jeder! -

13.2K 625 69
                                    

- Das denkt jeder! -

Carters Sicht

,,Hat es dir geschmeckt?" Fragte meine Mutter, meine 'Freundin'.
... Ich will eigentlich garnicht mehr 'Freundin' sagen, sondern lieber ihren Namen, als sie nur 'Freundin' zu nennen. Es kommt viel höflicher und respektvoller.

,,Ja sehr,... Mama." Sagte sie und sah wieder auf ihren Teller, der schon fast leer war, dabei war ich erst bei der Hälfte.

,,Wollt ihr überhaupt mal heiraten?" Fragte mein Vater einfach so heraus.

Avery sah weiter auf ihren Teller. Also gut, dann übernehme ich das.

,,Weiß nicht. Vielleicht werden wir heiraten, vielleicht auch nicht." Sagte ich rätselhaft.
,,Wer weiß, wer weiß."

,,Sehr lustig!" Sagte meine Mutter beleidigt.

,,Es ist unsere Sache!"

,,ja schon gut." Sagte mein Vater und hob kapitulierend die Hände.

,,Gut!"

Und alle aßen weiter.

-

,,Carter?"

,,Mhm?" Murrte ich und sah noch immer hoch zur Decke, obwohl es im Zimmer schon dunkel war.

,,Ich kann nicht schlafen." Flüsterte sie und ich musste lächeln. Heute war sie irgendwie süß.
Ich legte einen Arm unter sie und zog sie zu mir.

,,Was denkst du eigentlich?" Fragte sie nach einer langen Stille, die eigentlich auch sehr angenehm war.

,,... Ich stelle mir vor, als wären auf der Decke Sterne-..."

,,Carter!" Schrie sie auf einmal.

,,Was ist denn jetzt wieder los?" Fragte ich erschrocken.

,,Wollen wir lieber draußen am Strand schlafen?" Fragte sie mich hoffnungsvoll.

,,Wie kommst du darauf?"

,,Keine Ahnung, du willst Sterne sehen und ich will Sterne sehen. Wir wollen Sterne sehen. Also wo ist das Problem? Komm!" Sagte Avery auf einmal so voller Energy geladen und ich stand auch auf.

,,Habt ihr eine riesige Decke oder so?"

,,Ja sicher." Sagte ich und ging zu einem Schrank, welcher sich auf dem Flur befand und nahm eine rote  Decke heraus.

,,Brauchen wir noch was?" Fragte ich und kam wieder ins Zimmer. Ich lachte laut auf.

,,Was ist so witzig?"

,,Nichts, nur für eine Person wie du kannst schon viel tragen." Sagte ich und nahm ihr ein Kissen ab.

,,Haben wir alles?"

,,Ja." Sagte ich und lief voraus zur Haustür. Dabei schnappte ich mir eine Stehlampe.

-

,,Warum bist du eigentlich nicht in Barcelona geblieben?" Fragte sie mich und hatte ihren Kopf auf ihrer Hand abgestützt und sah mich an.
Ich musste leicht Lächeln.

,,Weiß nicht. Ich wollte was neues sehen, neues kennenlernen, an einem neuen Ort sein." Sagte ich und sah zu den Sternen hoch.
Avery legte sich dann wieder neben mich hin und wir sahen zusammen in die Sterne.

,,Hast du eigentlich vor wieder hierher zu ziehen?" Fragte sie mich.

,,Nein, ich habe mich schon zu sehr in Seattle verliebt."

,,Ach so.."

,,Und was ist mit dir? Hast du vor, in eine andere Stadt zu ziehen?"

,,Nope. Ich bin ja schließlich dahin gezogen."

Es war wieder stille und wir sahen zum Himmel auf, der mit Sternen gefüllt war.

,,Für einen Mann der vieles in seinem Leben geschafft hat, bist du garnicht so arrogant wie ich dachte." Sagte Avery und ich musste grinsen.

,,Das denkt jeder!"

,,Was sollen auch andere denken?" Fragte sie belustig und hatte sich wieder seitlich aufgestützt und sah mich nun grinsend an. Ihr Grinsen wurde größer.

,,Wieso grinst du so?" Fragte ich und musterte sie weiter still.

,,Wollen wir schwimmen gehen?" Fragte sie mich und ich sprang als erster auf.

,,Wer zuerst im Wasser ist."

,,Hey!" Schrie Avery und rannte mir hinterher.
,,Das ist unfair Carter!" Sagte sie laut und ich schlug ihr ein Schallwasser ins Gesicht.

,,Man Carter!"

,,Ja Schatz?"

,,Nenn mich nicht Schatz!"

,,Wofür habe ich dich dann eingestellt?"

,,Ja, aber da keiner hier ist. Können wir ja wieder miteinander 'normal' reden."

Ich sagte nichts und wir schwammen herum.

-

,,Könntest du dir vorstellen was anderes zu machen? Also ich meine Beruflich." Fragte sie mich, während wir da lagen und unsere Klamotten an unserem Körper trocknen ließen. Es war schließlich warm genug draußen und unsere Sachen waren auch relativ schnell trocken geworden.

,,Mhm, nein. Wieso sollte ich? Ich meine ich habe dafür hart gearbeitet, ich glaube du könntest es auch nicht als zukünftige Ärztin."

,,Mhm, da hast du recht."

,,Ich habe immer recht!" Sagte ich grinsend.

,,Sagte genau der Schnarchibär!"

,,Hey!"

,,Was denn mein kleiner Schnarchibär." Sagte sie und beugte sich herunter zu mir und versuchte meine Wangen zu kneifen.
Es würde eher darauf ein Kampf und Gelächter, bis sie auf mir lag.
Wir sahen uns an. Ich sah ihr tief in die Augen, die so schön waren. Sie sah mir tief in die Augen, was dachte sie gerade?
Wir kamen uns immer näher und ich spürte ihren Atem. Ihre Wärme. Ich hielt sie fester fest. Ihre Pupillen weiteten sich immer mehr und ich musste zugeben, dass es eins dieser wundervollen Momente ist. Ich spürte wie unser Körper immer wärmer wurde, je näher wir uns kamen. Diese Momente sind die wundervollsten Momente. Diese Momente sind, wenn alles um dich unreell wirkt und du dich vergisst. Alles verlief langsam bei diesen Momenten und ich hatte in meinen ganzen Beziehung noch nie sowas erlebt, allgemein in meinem ganzen Leben nicht. Ihr Wangen verfärbten sich zu rot.
Wir kamen uns immer näher, bis sie...

,,Hatschi!" Nieste sie direkt in mein Gesicht.

,,Oh mein Gott Carter es tut mir so leid!" Entschuldigte sie sich sofort.

,,Ist schon okay.." Sagte ich und wischte mit der Decke über mein Gesicht.

,,Nein ernsthaft!"

,,Ist okay.." Sagte ich und sie stieg von mir herunter und setzte sich in Schneidersitz hin, während sie dabei ihre Haarsträhnen hinters Ohr klemmte.
Es sah so aus als-...

,,Hatschi!"

..als würde sie gleich wieder niesen.

,,Okay, okay. Ich glaube wir sollten lieber rein gehen." Sagte ich und stand auf.
Sie winkte aber mit ihrer Hand.

,,Nein, nein! Es geht schon." Sagte sie und gerade wollte ich mich wieder hinsetzten, als sie wisse nieste.

,,Komm." Sagte ich etwas strenger, denn ich hatte keine Lust mit ihr zu diskutieren bzw. das sie morgen krank ist wegen mir.

,,Na gut." Sagte sie und wollte gerade die Sachen nehmen, die ich zusammengelegt hatte, aber ich entzog sie ihr.

,,Nein vergiss es. Nimm wenigstens dein Kissen." Sagte ich und lief voran, während sie hinter mir her lief.

Wir wechselten noch die Bettwäsche und ich machte ihr noch schnell einen Tee.

My Fake WifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt