Kapitel 93

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KAPITEL 93

~ May's Sicht ~

"Ich sollte mich auf dem Weg machen. Kane holt sich ja nicht von alleine ab", seufzte Marco und zog sich von mir zurück. Als er aufstand, hielt er mir die Hand hin.
Ich legte meine Hand in seine und mit einem Ruck wurde ich auf die Füße gezogen.
"Danke", sagte ich und drückte Marco einen Kuss auf den Mund.
Dann ließ er mich stehen und ging in den Flur.
"Ich kann ja mitkommen", meinte ich.
"Nee, Schatz. Einer muss aufs Feuer aufpassen."
"Okay", sagte ich und blickte Marco verdutzt hinter her, als er grummelnd das Haus verließ.
Es lag so ziemlich auf der Hand, dass er wegen mir leicht grimmig war. Das ich diese drei Worte nicht erwidert habe. Aber ich bin verdammt sparsam mit diesen Worten - vor allen Gegenüber Marco. Das wusste er auch - eigentlich.
Nach dem von CD und Blüten nichts mehr übrig geblieben ist, ging das Feuer aus.
Wenig später kamen auch Marco und Kane wieder.
Marco schien irgendwie gehetzt.
"Fuck, ich hab das total vergessen", meinte er und stürmte die Treppen nach oben. Kane blieb im Flur stehen und blickte zu mir.
"Moin", sagte er zu mir.
"Hi", meinte ich und ging zu ihm. Ich machte die Haustür zu und zog Kane aus.
Marco kam mit einem gepackten Koffer und Reisetasche runter.
"Was ist denn?", fragte ich.
"Ich hätte heute nach Frankfurt fliegen müssen", sagte er hektisch und blickte aufs Handy.
"Prima. Jogi hat mich schon zig mal angerufen- auch der Pilot des Jets das ich geleast habe."
"Ach, du Scheiße", meinte ich und verfiel genauso in Panik wie Marco.
Er rief bei Jogi an und warf die Ausrede in den Raum, dass er sich nicht früher melden konnte, da sein Vater ins Krankenhaus musste. Jogi zeigte zwar Verständnis, wie Marco sagte, sei aber angesäuert gewesen. Marco konnte seinen Piloten noch erreichen, der ihn für einen Aufschlag nach Frankfurt fliegen würde.
"Schatz, bring mich bitte zum Flughafen."
"Ja, mach ich. Ziehe nur Kane an und du, lade schon mal die Sachen in dem Kofferraum."
Er schnappte sich die Schlüssel des Range Rovers und war nach draußen verschwunden.
Als ich Kane angezogen hatte, lief ich mit ihm auf den Arm zum Auto. Marco nahm mir Kane ab und setzte diesen auf den Kindersitz.
Als Marco ihn angeschnallt hatte knallte die Tür zu- wenig später schmiss sich auf den Beifahrersitz und meinte, dass ich Kette geben sollte.
Wäre ich alleine, wäre ich wie ein Kamikaze durch die Straßen gebrettert. Aber ich hatte meine beiden Männer mit am Bord. Das riskierte ich nicht.
Zwanzig Minuten später kam ich am Privatplatz des Flughafens an.
Ich legte eine Vollbremsung beim Jet ein und Marco sprang raus. Ich ließ den Motor verstummen, zog die Handbremse an und stieg aus.
Die Mitarbeiter nahmen Marco an der Treppe die Sachen ab und Marco ging zurück zum Auto. Er verabschiedete sich von Kane und kam dann zu mir. Ein kleiner Kuss. Ich zog ihn zurück, als er die Treppen hoch laufen wollte - und umarmte ihn noch mal. Marco schlang seine Arme um meinen Rücken.
"Ich liebe dich", flüsterte ich in sein Ohr.
Marco drückte mich fester an sich heran.
"Marco wir müssen!"
"Boah, ey, ja, komm ja schon Freddy", grummelte Marco und wir lösten uns aus der Umarmung. Ohne sich noch mal umzudrehen, lief Marco die Treppen nach oben und stolperte über die letzte.
"So betritt man als Reus ein Flugzeug. Sehr elegant. Im Abgang die Note 1 plus!", rief ich.
Marco hielt mir den Daumen hin. "Bin nicht verletzt. Alles cool!", rief er. "Die EM kann kommen."
Als ich Kane im Auto weinen hörte, drehte ich mich zum Auto. Auch Marco bekam es mit. Er stand gerade vom Boden auf und wollte wieder raus, als die Crew die Tür zu zog.
Marco meckerte herum und ich ging zu Kane.
"Papaaaaa!"
"Ist doch gut, Schatz", sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen. Ich blickte zum Jet und sah Marco an einen der runden Fenster. Ich nahm Kane aus dem Sitz und zeigte auf Marco.
"Guck mal, da ist Papa", sagte ich zu Kane.
Ich dachte ich konnte ihn damit beruhigen. Aber das ging nach hinten los. Er streckte die Arme nach seinen Vater aus, der im Jet gefangen und brüllte so richtig los.
Das änderte sich auch nicht, als der Flieger abgehoben war.
"Papaaaaa!", schluchzte der kleine Mann immer wieder. Ich drückte ihn an mich.
"Schatz, wir fahren jetzt nach Hause und morgen siehst du Papa wieder im Fernsehen", sagte ich.
"Neeeeeeein."
"Oh, Baby", murmelte ich und setzte ihn in sein Kindersitz.

{1} This Is Us  [Marco Reus FF] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt