Kapitel 92

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KAPITEL 92

~ May's Sicht ~

Nachdem wir diesen Pisser Rico noch mal klar gemacht haben, dass er lieber nicht die Bullen einschalten soll, geschweige, dass er uns nicht mehr drohen kann- und es in Zukunft am besten gar nicht mehr tun sollte, machten Marco und ich uns auf den Weg nach Hause.
Robin blieb noch bei Marcel.
Marco trug die Tasche mit dem Geld und schmiss diese in den Fußraum.
Bevor ich los fuhr, hielt ich Marco die DVD hin.
"Vernichte du sie", meinte ich.
"Wir beide sollten das gemeinsam machen", entgegnete Marco und steckte die DVD in das Innere seiner Jacke.
"Zahlst du das Geld wieder auf der Bank ein?"
"Nee, wollte mir eh noch was kaufen."
"Für 250.000?"
"Zehn tausend hat Rico. Ich denke, das wird ausreichen. Ja."
"Okay", meinte ich nur und wollte nicht weiter nach fragen, was er sich schon wieder kaufen wollte.
"Und mit dem Blüten, was machen wir damit?", fragte Marco."
"Ein paar können wir Kane als Spielgeld geben. Den Rest schmeißen wir in den Kamin."
"Ja, dieser Kamin, der noch nie im Leben gebrannt hat."
"Hast du überhaupt Kohle oder Holz?"
"Holz braucht er und Nope."
"Hm", machte ich.
"Haben ja Heizungen. Reicht ja."
"Stimmt", nickte ich.
Marco musterte mein Gesicht. "Brauchst kein schlechtes Gewissen haben, Kleine."
"Hab ich aber", murmelte ich.
"Vergessen wir das ganze. Rico hat seine Lektion gelernt. Marcel wird ihn auch vermutlich rausschmeißen. Ich meine, du bist ja schon seine nicht biologische-ein-Jahr-ältere-Zwillingsschwester."
Ich lachte.
"Ich hab dich zum Lachen gebracht", grinste Marco zufrieden.
Ich nickte nur. "Hast du", meinte ich.
"Ich gehe nachher wieder Kane abholen."
"Mach das", nickte ich.
"Gut. Was Essen wir gleich? Pizza?"
"Dein Ernährungsplan?"
"Ihhh."
"Nein, musst du dich nicht mal daran halten?"
"Hab ich mich auch nicht wirklich die ganzen Wochen. Also fuck that shit."
"Ich wäre für KFC", sagte ich.
"Jaaaa, besser. Weitaus besser."

"Mensch. Marcel hat noch mein Springmesser", sagte ich und fiel über die Wings her, als wir beide im KFC aßen.
Die Menschen schauten verwirrt zu uns- kann ja nur wegen Marco sein, der sich genüßlich - okay, er verschlang die Chickenwings wie ein Staubsauger.
"Daf if schlimm", sagte Marco kauend und stöhnte.
"Soll ich dich und die Wings ins Seperé führen?", fragte ich belustigt, während ich Marcel ne SMS schrieb, dass er mir bitte noch mein Messer vorbei bringen soll.
"Nur wenn du mitkommst", lachte Marco und trank von der Cola.
"Ah, der Herr will einen Flottendreier mit Chick's und seiner Freundin", bemerkte ich.
"Nein, wir beide, jetzt, Toilette."
"Wenn ich aufgegessen habe."
"Wir beide, jetzt, Auto, du kannst dabei Essen."
Ich blickte Marco verblüfft an und in seinen Augen sah ich, dass es sein voller Ernst war.
Ich blinzelte verwirrt.
"Ja, ist mein Ernst. Schnapp dir die Packung und los!", Marco rutschte auf den Stuhl zurück und stand auf. Er schnappte sich dem Bottich mit den Wings und verließ KFC.
Draußen stellte er sich an die Scheibe und blickte mich auffordernd und ungeduldig an.
"Und dann soll ich die Durchgeknallte in der Beziehung sein", nuschelte ich und schnappte mir Handy und Handtasche, ehe ich nach draußen ging.
Auf dem Parkplatz, riss mir Marco ungeduldig die Schlüssel aus der Hand, schloss den Aston auf. So schnell ich gar nicht gucken, konnte hat Marco dem Bottich mit den Wings auf dem Beifahrersitz geschmissen konnte, sich auf den Fahrersitz gemütlich gemacht und zog mich zu sich.
"Du bist verrückt", sagte ich.
"Jaja", meinte Marco nur und schob den Sitz nach hinten. "Komm." Er schlug sich auf die Oberschenkel und ich blickte mich um. Hier war eh nichts los. Was soll's.
Sex im Auto - auch mal was Neues.
"Na dann", meinte ich und stieg ein.
"Zieh deinen Arsch ein", lachte Marco, als mein Hintern die Hupe auslöste.
Ich lachte ebenfalls. Marco zog mich zu sich auf den Schoß und ich zog die Tür zu.
Grinsend zog Marco mich in einen Kuss, den ich zugern erwiderte.

Erschrocken fuhr ich von Marco zurück, als das Auto für einen kurzen Moment wackelte und es leicht rumste. Sofort zog Marco den Prindl wieder auf P, der war auf D gerutscht. Ich war's nicht, oder?
Wir beide blickten uns an, und er zog mir das Haar aus dem Gesicht. "Das war das Auto", bemerkte ich.
Marco blickte erschrocken an mir vorbei.
"Schatz, was?", fragte ich.
Marco wollte gerade Antworten, als es am Fenster der Fahrerseite klopfte. Ich drehte meinen Kopf und erkannte eine Polizistin.
"Nein", meinte ich.
"Doch."
"Hat die uns gesehen?", fragte ich und hielt mir die Hand vor den Mund.
"Ja und gehört auch", meinte die Polizisten. "Auch wenn die Scheiben beschlagen sind. Ziehen Sie sich aus ihrer Freundin zurück und dann was an und steigen Sie aus."
Marco und ich tauschten einen Blick aus.
"Wieso immer wir?", nuschelte ich.
Marco zuckte nur mit den Schultern und ich kletterte von seinen Schoß auf den Beifahrersitz.
Wenigstens schaute die Polizistin weg, während Marco und ich unsere Unterwäsche und Hosen anzuziehen.
Danach stiegen wir aus und ich musste bemerken das der Aston in die Seite eines Polizeiwagens gerollt ist.
"Dann hätte ich mal die Ausweise, Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte", forderte uns die Polizistin streng auf. Marco gab der Bullin ihren Perso. Ich meinen Perso, Führerschein und den Fahrzeugschein des Astons.
"Sie sind der Besitzer des Autos, Herr Reus?", fragte die Polizistin.
"Ja, aber ich fahre nicht. Sondern meine Freundin."
"Okay, das ist auch ratsam."
"Bin ja nicht blöd", murmelte Marco, während die Frau Abseits ging, um uns über Funk zu kontrollieren.
Marco blickte zu mir. "Hab ich den Prindl berührt?", fragte ich ihn.
"Nee, das war ich", sagte Marco und begutachtete den Schaden des Astons. "Nur ein Kratzer."
Bei dem Polizeiwagen sah es anders an. Die Heckseite war eingebeult.
"Ein Autogramm und ein Foto mit Ihnen und ich lass Gras über die Sache wachsen", sagte die Polizistin und kam zu uns. Sie drückte mir die ganzen Papiere in die Hand und ließ mich Links liegen.
"Ehrlich?", fragte Marco verblüfft.
"Ist das ein Witz?"
"Mit Ihnen rede ich nicht."
"Sie haben sich bei ihren Kollegen nach uns erkundet?", meinte ich.
"Jetzt halt die Gusch", meinte die Bullin zu mir.
"Es wäre freundlich, wenn Sie meine Freundin nicht so anpampen würden", sagte Marco vorsichtig.
"Entschuldigung", sagte die Bullin zu mir.
"Schon in Ordnung", knurrte ich zähneknirschend.
"Machen wir ein Foto, bevor mein Kollege wieder kommt und dann verschwinden Sie."
Nachdem ich ein Foto von der Bullin und Marco machte, die mich weiter wie Luft behandelte, fuhr ich den Aston zurück.
Marco setzte sich auf den Beifahrersitz und nahm die Wings von dem Armaturenbrett.
"Ich fahre morgen nach Marcel, vielleicht kriegt er den Kratzer raus", sagte ich.
"Hm, die Frau hat mir am Arsch gefasst."
Ich drückte auf die Bremse und schaute zu Marco. "Was hat die?", fragte ich sauer.
"Ihre Hand lag auf meinem Hintern- hab sie weggeschoben, aber die Hand lag dann wieder da."
Ich schnaubte. "Diese Scheißkuh kann froh sein, dass ich doch noch den Anstand besitze und Respekt vor Bullen habe".
Sauer blickte ich zur Polizistin, die sich mit ihren Kollegen unterhielt. Ich verließ den Parkplatz und wäre am liebsten noch mal ins Polizeiauto gerast.
Marco fing plötzlich an zu lachen und ich blickte zu ihm.
"Was?", fragte ich sauer.
"Ey, wir sind ein Polizeiauto gerutscht, während wir Sex im Auto hatten", sagte Marco und wischte sich dir Tränen aus den Gesicht.
Ich presste die Lippen aufeinander und versuchte ernst zu bleiben. Ging aber nicht. Bei Marco's Lache und ich stimmte ebenfalls mit ein.
Bis nach Hause, waren wir beide am Lachen gewesen und kriegten uns nicht ein.
Wir hatten froh sein können, dass die Polizistin den Promibonus gelten gemacht hat. Wovon ich bei anderen 'Promis' nie ein Fan von war.
Selbst als wir auf der Couch saßen und die restlichen Wings aßen, hauten wir uns deswegen weg. Als mir Marco dann noch unabsichtlich Fleisch ins Gesicht spuckte, lachten wir nur noch mehr.

Wir ließen Kane keine Wings übrig, da er ja in der Krippe aß.
Marco schmiss den Kamin an, nachdem wir die ganzen gedruckten Blüten in den Kamin warfen. Das Feuer brannte lichterloh und Marco, der sich neben mich kniete, hielt die CD in der Hand. Er öffnete die Hülle und holte die CD raus.
"Dann sag ich mal, bye, echt gelungenes Sex-Tape", nuschelte Marco und warf die CD ins Feuer.
Ich lachte leise. "Kennst du eine Bibelpassage für den verlorenen Oscar, die dieser Film für die beste Partnerdarstellung verdient hat?"
"Frag, DiCaprio", seufzte Marco und schaute missmutig der CD hinter her, die weggeschmolzen war.
"Wenigstens macht die uns keinen Ärger mehr", sagte ich.
"Ein Problem weniger. Hoffentlich hält Rico dicht", meinte Marco und blickte wieder ins Feuer. Mir war verdammt heiß und mein Gesicht brannte, weshalb ich mich weiter hinten hin setzte. Marco tat es mir gleich und setzte sich neben mich- ein Arm legte er um meine Schulter und zog mich näher an sich heran. Seinen Kopf lehnte er gegen meinen und ich spürte seinen warmen Atem an meinem Ohr.
"Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?", flüsterte er mir ins Ohr.
Ich schmunzelte nur und Gott - ich könnte Einhörner für diesen kitschigen Spruch kotzen - aber die Schmetterlinge in meinem Bauch, drehten gerade so durch, wie die Menschen auf der Süd.
Ich kuschelte mich weiter an Marco heran und legte noch den anderen Arm um mich herum.
Ich drückte ihn einen leichten Kuss auf sein Marco-Tattoo und Marco vergrub sein Gesicht in meinem Hals.

{1} This Is Us  [Marco Reus FF] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt