Kapitel 20

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KAPITEL 20

~ Marco's Sicht ~

"Papa, fahrn jetzt!", rief Kane und kam langsam die Treppenstufen herunter.
Es war kurz vor 10 gewesen und nun nahte der Abschied.
Marcel kam mit den Koffern die Treppen runter und ich nahm meinen Sohn auf den Arm.
"Tschüss, Kleiner", meinte ich und drückte den Kerl an mich heran. Kane schlang seine Arme um meinem Hals und kuschelte sich an mich heran.
"Tschüss, Papi", murmelte Kane.
"Okay, ich hab alles, dann können wir auch schon fahren", hörte ich May sagen, die die Treppen runter kam.
"Abschiede sind Scheiße", murmelte Robin. "Kannst du nicht einfach hier-"
"Ich denke wir essen heute bei KFC?", unterbrach ich Robin, als ich schon das genervte Funkeln in May's Augen sah. Ich wollte Tote verhindern.
"Hä?", fragte Robin.
"Jaaaa, wir essen bei KFC", stimmte auch Forni mit zu. Aber Robin wollte das alles irgendwie nicht raffen.
"Ich dachte, wir sind nur hier um Bye zu sagen. Das wir essen gehen, war nicht eingeplant."
"Jetzt aber schon", meinte Marcel.
"Klappe! Beide!", zischte ich.
"Isso", murmelte Kane, als wir nach draußen gingen.
Marcel trug weiter die Koffer nach draußen bis hin zu Emma, die in meiner Auffahrt stand.
May räumte die Koffer in den Kofferraum, nachdem sie den aufgekommen hatte, was natürlich eine Ewigkeit dauerte, da der Kofferraum immer am klemmen war. Das May das noch nicht behoben hatte. Naja. Die Warnwesten hingen über den Fahrer und Beifahrersitz. Der Erstehilfekasten bestimmt unter dem Beifahrersitz. Und wo auch immer das Warndreieck war. Weiß nur May selber. Hoffentlich.
Wieso machte ich mich gerade sorgen darüber, ob May für einen Autounfall gesichert war?
"Okay, dann verfrachte ich dich mal in den Kindersitz", meinte ich zu Kane und tat dies dann auch.
"Kommst mit?", fragte er mich.
"Nein, Papa bleibt hier. Mama und du fahrt nach hause und dann telefonieren wir, wenn ihr zu Hause seit, okay?"
Kane blickte mich erst traurig an, aber dann nickte er.
Ich drückte Kane einen Kuss auf die Stirn und wurde von Forni zurück gezogen.
"Buddy, wir hören uns auch noch mal?"
Forni lehnte sich ins Auto und Kane kicherte nur.
"Kane, wir gehen irgendwann mal zum Spiel von deinem Papa", meinte Robin und lehnte sich ins Auto rein.
"Geh weg!", schrie Kane und machte mal wieder nur deutlich klar, dass er der größte Fan von Robin war.
"Ist ja gut!", meinte Robin und stellte sich neben May. "Du schreist mich nicht an, dass ich weggehen soll, oder?"
"Wieso sollte ich?", fragte May und wurde darauf hin von Robin in eine theatralische Umarmung gezogen.
"Ja, Robin, ich will hier nicht noch bis morgen stehen", meinte May und klopfte Robin auf den Rücken.
"Klar, okay", meinte Robin und ließ May los. Die wurde jedoch sofort von Marcel in eine Umarmung gezogen.
"Woah", machte May erschrocken, da sie nicht mit diesem Überraschungsangriff gerechnet hat.
"Ruf an, sobald du zu Hause bist", bemerkte Marcel.
"Mach ich", meinte May.
Ich lehnte mich noch mal zu Kane in den Wagen, der mich neugierig anblickte.
"Wenn wir uns das nächste Mal wieder sehen, dann nimm ich dich mit zum Training und dann lernst du alle kennen. Aber pssst. Unser Geheimnis", flüsterte ich Kane zu.
Dieser grinste nur. "Oki", meinte er.
"Mami darfst du es nicht sagen, klar."
"Klar."
"Hab dich lieb, Borusse", meinte ich und drückte Kane noch mal etliche Küsse aufs Gesicht.
"Übertreib nicht", kicherte Kane und drückte mein Gesicht weg.
"Hey, hast du mich nicht mehr lieb?", fragte ich schmollend.
"Heja BVB!", rief Kane und warf die Arme in die Luft.
"Heja BVB!", machte ich ihn nach und stieß mir den Hinterkopf am Auto.
Kane lachte nur. "Hab dich lieb", sagte er dann letztlich.
"Geht doch", meinte ich zufrieden und wandte mich wieder zu den anderen.
Tja, jetzt wurde May also von den beiden in eine Gruppenumarmung gezogen und sie ließ das ganz brav über sich ergehen. Eben fast wie früher.
"Okay, Jungs. Ich muss jetzt los", sagte sie und drückte die beiden leicht gernervt von sich weg.
"Du riechst wie eine Obstplantage", bemerkte Robin. "Apfel, Erdbeeren und Zitrone."
"Shampoo, Bodylotion und Deo", antwortete May.
Robin wandte sich zu mir und setzte zum reden an.
"Nein, Robin, ich habe kein Obst im Haus für einen Obstsalat", warf ich ein. Robin hielt inne und nickte enttäuscht.
"Dann muss ich mal wieder für dich einkaufen."
"Alter, deine Mutter geht für dich einkaufen?", meinte May.
"Ja, ich lebe bei ihr. Das ist was anderes", meinte Robin pampig.
"Wie dem auch sei. Ich fahr dann mal. Ich will heute noch in der Stadt in der das einzig Positive nur der-"
"Jägermeister ist", sprachen wir drei nach. Jaja. Immer derselbe Spruch von May, diesbezüglich ihrer Heimatstadt.
"Leckt mich doch", sagte May.
"Das hat Marco schon", meinte Robin trocken.
Ich haute meine Hand gegen meine Stirn und schüttelte meinen Kopf.
"Wie auch immer. Ihr solltet auch mal fahren, sonst kommt ihr hier ja gar nicht mehr weg."
Ich breitete meine Arme zu einer Umarmung aus und wenigstens umarmte May mich. Aber die war kurz gewesen und eher nur ein leichtes Drücken von ihrer Seite und das tat schon irgendwie weh.
"Passt auf euch auf", meinte ich, nachdem wir uns aus der Umarmung gelöst haben.
"Du auf dich", entgegnete May und stieg in den Ford Fiesta ein. Ich winkte noch mal beiden zu, ehe May mit quietschenden Reifen meine Auffahrt verließ.
"Nun sind 'se wech", meinte Robin und klopfte mir auf die Schulter.
"Hm", murmelte ich und ging ins Haus, knallte sofort die Tür hinter mir zu. Im Moment war es mir egal, dass ich meinen besten Freunden die Tür vor der Nase zugeknallt habe. Aber ich wollte einfach nur alleine sein.
Ich hoffte, dass die beiden das verstanden und mir das nicht übel nahmen.

"Ich bin wieder zu Hause!", hörte ich Caro rufen. Die Tür fiel zu und ich seufzte leise, während ich auf meinem Handy herum tippte. Ich schrieb gerade mit Nuri und meinte, dass ich mich von Caro trennen werde und das heute noch.

Nuri: Tu was immer du meinst es sei richtig. Ich stehe hinter deiner Entscheidung. Hast du schon eine Ahnung wie?

Marco: Man, ich mache Schluss. Das ist kein Heiratsantrag. Da gibt es keine vielen Möglichkeiten Schluss zu machen.

Nuri: Doch

Marco: Und das wäre?

Nuri: Hey, Caro willst du einen Zaubertrick sehen? -Ja. Wieso nicht - poooff du bist single

Marco: Als ob ich so Schluss machen werde, wie es Kevin mal gemacht hat.

Nuri: Stimmt, das wäre uncool. Rede einfach mit ihr. Es wird schon werden. Gib mir Bescheid, okay? Muss los, Ömer hat sich Tuğba beim Windeln wechseln entrissen und läuft nackt durch das Haus.

Marco: Ist das mit Ömer je was neues?

Nuri: Nee

"Ach, hier bist du", sagte Caro und ließ sich neben mir auf die Couch fallen. Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und ich legte mein Handy weg. "Wo soll ich sonst sein?", murmelte ich.
"Puh, keine Ahnung. Irgendwo anders halt", meinte Caro und musterte mein Gesicht. "Hast du geweint?"
"Ich, nee. Wieso sollte ich weinen? Bin gerade voll glücklich", gab ich von mir und konnte und wollte mir selber nicht glauben.
Caro schaute mich misstrauisch an. "Bist du wieder verletzt?", fragte sie.
"Nein, ich denke, wir müssen reden", fing ich an und drehte meinen Oberkörper zu ihr.
Caro nickte. "Ich wollte auch mit dir reden."
"Okay, über was?", fragte ich und blickte sie fragend an. Über was will Caro bitte mit mir reden?

{1} This Is Us  [Marco Reus FF] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt