"Da wird aber jemand ziemlich frech."

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HERMINE GRANGER

"Nein Mine!" Harry saß neben mir und versuchte mir den Stoff von Wahrsagerei zu erklären. Doch ich konnte ihm nicht direkt folgen. Es ist vielleicht eine Woche her,  seitdem Draco mit mir zum ersten Mal geflogen ist, aber nachdem ich so sehr darauf bestanden habe, konnte ich ihn dazu überreden, dass er mit mir trainiert. Mittlerweile nach sieben Tagen konnte ich meine Übelkeit etwas zügeln. Damit ich nicht schon wieder brechen musste.

"Hermine?", riss mich Harry aus meinen Gedanken. "So unkonzentriert warst du noch nie. Willst du drüber reden?". Nein das wollte ich nicht. Klar, Harry und Ron sind meine besten Freunde und nach den letzten Jahren sowieso. Aber das mit Draco konnte ich ihnen beim besten Willen nicht erklären. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Bevor ich Lügen auftische, schweige ich lieber. Dass hatten mir schon meine Eltern gesagt. Meine Eltern... ich habe keine mehr. Zumindest können sie sich nicht an mich erinnern. Ich bereue es. Aber gleichzeitig weiß ich ganz genau, dass es das richtige war es zu tun. Sie zu schützen. Doch ich habe keine Ahnung was die Zukunft bringt.

"Entschuldige, aber ich hab einen schlechten Tag. Es ist einfach gerade alles. Fahr fort!" Harry beäugte mich besorgt, doch dann ging es nach einer Weile und er gab nach, indem er das eben schon gesagte nochmal für mich erklärte. Wie ich dieses Fach hasste, ich bereute es schon langsam es überhaupt gewählt zu haben. Aber ich Sturkopf musste ja unbedingt alle Kurse belegen. Nachdem ich es mehr oder weniger verstanden hatte und mich für Harrys Hilfe bedankte, stürme ich raus in den Flur. Mein Hunger trieb mich voran. Doch auch die Vorfreude auf den heutigen Spätnachmittag. Denn dann sollte es wieder in die Luft gehen. Mit Draco. Wir wollten, dass zumindest die Übelkeit verfliegt. Noch flog ich mit ihm zusammen auf seinem Besen.

In der großen Halle waren relativ wenige Schüler. Ich setzte mich zu Seamus und Dean. Beide redeten über eine besondere Tinktur, die bei Zaubertränke eine sehr wichtige Rolle spielt. Ich hörte anfangs aufmerksam zu, doch irgendwann verstand ich einfach kein Wort mehr darüber. Ich sollte eindeutig mehr lernen. Mir kam es so vor als wären alle viel weiter als ich. Doch das Training mit Draco lenkte mich ab. Von meinen Sorgen und Ängsten. Ich konnte das nicht ausfallen lassen. Es wirkte, so episch es auch klingen mag, wie eine Oase, bei der ich auftanken konnte. Und das lag nicht am Fliegen. Sondern an dem Slytherin, den ich Jahre lang gehasst hatte. Und jetzt hatte sich da etwas zwischen uns entwickelt. Was auch immer es sein sollte. Ich wollte dass es so bleibt.

Nachdem ich für Arithmantik gelernt habe und mir nochmal die Zusammenfassung von Muggelkunde durchgelesen hatte, zog ich mich an. Auf dem Weg nach draußen, fing mich Ron ab. "Sag mal wo gehst du eigentlich immer hin?". Ich zuckte mit den Schultern. "Das geht dich nichts an." Der Grund warum ich so dreist zu ihm war, dass er nie auf meine Fragen eingeht, bezüglich seiner neuen Freundin aus Hufflepuff. Ronald sah mich verdutzt an. "Aber Mine? Wir sind doch befreundet. Du weißt du kannst mir alles sagen." "Können ja. Wollen aber nicht." Ich wand mich von ihm ab und verschwand nochmal auf der Toilette, damit der Depp bloß nicht auf den Gedanken kam mir zu folgen. Nachdem ich dreimal Hände gewaschen hatte und aus der Tür trat, huschte ein Schatten um eine Ecke. Ich musste gar nicht lange nachdenken, denn es war natürlich Ron der mir hinterher spionierte. "Ron hör bitte auf mit dem Kindergarten!", rief ich. Doch er kam nicht hervor und dann ging ich schnurstracks auf ihn zu. Und packte ihn am Kragen. "Warum verfolgst du mich?". Doch mit einer solchen Konfrontation hab ich nicht gerechnet. "Warum triffst du dich mit ihm? Ich weiß es schon lange! Hermine, er ist ein Verräter. Und Verräter gehören nicht zu unseren Freunden!" Er war außer sich, doch ich blieb kühl. "Dann gehöre ich wohl auch nicht mehr dazu, wenn ich mich mit Draco treffe, der doch ach so böse ist. Ronald Weasley! Der Krieg hat sein Ende gefunden! Und ich bin anscheinend, die einzige die das weiß! Niemand! Absolut niemand, nicht mal Harry oder du. Keiner von euch beiden haben wenigstens ein Fünkchen Hirn was Frieden schließen angeht."- "Frieden schließen? Das nennst du Frieden schließen. Draco Malfoy wird sich nie ändern!" "Deine Meinung. Dein Problem und garantiert werde ich es nicht lösen. Ich mach was ich will und lass mir nichts mehr von dir sagen." Damit drehte ich mich um und rannte aus dem Schloss.

"Always?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt