"Du fliegst erstmal mit mir."

1.4K 95 7
                                    

DRACO MALFOY

Mir war natürlich ganz klar, dass die Wette nicht ernst gemeint war. Es war nur eine Art Aufforderung von Blaise. Etwas schockierend war es schon, dass Blaise etwas mitbekommen hatte. Aber ehrlich gesagt konnte ich das irgendwie nachvollziehen. Wahrscheinlich weil ich blind war. Und nun hatte mir mein Liebling die Augen geöffnet. Was natürlich heißt, dass ich meiner Gefühle bewusst war. Was allerdings Hermine dazu dachte, war natürlich die andere Frage. Dieses ständige Durchkauen meiner Gedanken machten mich noch müder. Ich beschloss das Thema wenigstens für ein paar Stunden ruhen zu lassen. Ich zog die Decke höher und drehte mich auf die Seite.
*
Es folgte ein sonniger Tag. Pansy ging mir aus dem Weg. Sie hing eine Weile noch an mir dran. Doch meine Kälte wurde nicht wärmer. Sondern stieg noch ein wenig mehr an.
Doch ihre Blicke entgingen mir nicht. Und auch Blaise schien von etwas Wind bekommen zu haben.
"Endlich hängt sie nicht mehr an dir wie eine Klette." Blaise schmiegt sich spaßhalber an meine Schulter. "Und was läuft bei dir und Katie..." Sofort setzte sich meine bester Freund kerzengerade auf. Haha erwischt! "Bell?", "Welche sonst?"
Ich kannte ihn schon viel zu lange. Und tatsächlich nahm seine dunkle Hautfarbe einen leichten Rotstich an. "Sei froh, dass du dunkel bist. Sonst wärst du jetz so rot wie Weasel-Bees Haarschopf." Gespielt schockiert schlägt sich Blaise die Hand auf den Mund. Und verzieht angewidert das Gesicht.
Ich hatte fertig gegessen und schob den Teller vor mich her, während Blaise seine Suppe zuende löffelte.
"Lass uns heute nach-". Blaise wurde hart unterbrochen. "16:30 Uhr am Quidditchfeld mit Besen." Hermine lief am Tisch vorbei. Ich konnte nicht schnell genug reagieren und so nickte ich ihr zu. Sie drehte sich um und verschwand durch die große Tür aus der großen Halle.
"Tja das wird dann heute Nachmittag glaub nichts mehr mit dem Date!" Niedergeschlagen ließ Blaise seinen Kopf auf den Tisch sinken.
Etwas gedankenverloren betrachtete ich die Halle. Was könnte Granger von mir wollen?

HERMINE GRANGER

Ich würde es ihm sagen. Egal wie peinlich es werden würde. Das beschloss ich jetzt. Meinen Besen in der Hand, schlenderte ich über die Holzbrücke hinunter zum Quidditchfeld. Und dort stand er bereits. Lässig. Arrogant. Typisch Malfoy. Doch das liebte ich so an ihm. Liebte? MOCHTE! Er ließ seinen Blick umherschweifen. Es dauerte nur wenige Sekunden bis er mich erblickte. Ich weiß nicht ob ich mir die Wandlung seiner Mimik eingebildet habe, aber sein Gesicht hatte sich aufgehellt. Und er lächelte. Ich muss ehrlich sein, wenn ich sage, dass ich mich noch nicht daran gewöhnt habe. Malfoy und lächeln? Und das noch dazu ehrlich? Überfordert war ich zuallererst auf jeden Fall.
"Granger". Es machte mich fertig. Seine Stimme. Mein Name aus seinem Mund. Irgendwie göttlich. Und wieder war ich ganz klar überfordert. "M-malfoy". Nein! Ich hatte doch tatsächlich gestottert. Ich, Hermine Granger, bin selbstsicher und ich weiß immer was zu sagen ist und wie. Ich stottere nie!
An Dracos Mundwinkeln zupfte ein Grinsen. "Was gibt's? Ich musste wegen dir extra ein Date absagen!" Ich erschrak. Ein Date? Es versetzte mir einen Stich. Mein Blick wanderte auf den Boden. "Es, es tut mir leid. Ich wollte ni-". Er unterbrach mich. "Blaise geht dafür mit Katie nach Hogsmead." Dieser beiläufige Einwurf brachte mich doch tatsächlich noch mehr durcheinander.
"Ein Date? Mit Blaise?". Draco grinste. "Deinem Verhalten zuurteilen warst du aber nicht so begeistert, dass ich ein Date hab sausen lassen."
Ich schüttelte den Kopf, da ich im Moment nicht in der Lage war das Gespräch weiterzuführen.
"Du musst mir das fliegen beibringen." Draco starrte mich kurz an. Verwirrt hob er beide Augenbrauen an und ließ sie wieder sinken. Das tat er häufiger. "Aber du bist doch Hermine Granger. Du kannst doch alles." Ich verdrehte die Augen. "Fliegen ausnahmsweise nicht. Und da du das kannst..." Und nun grinste er wieder. "Lass mich raten. Apparieren ist dir auf Dauer zu anstrengend." Ich antwortete:
"Ich hab Angst. Ich hab keine Kontrolle über meinen Besen. Er ist immer kurz davor mich abzuwerfen. Ich traue mich nicht mehr auf meinen Besen." Plötzlich legte sich eine besorgte Miene auf Malfoys Gesicht ab. "Okay." Wieder wackelten seine Augenbrauen. Er musterte mich und war einige Zeit lang still. "Du fliegst erstmal mit mir."

"Always?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt