Kapitel 46

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In der Ferne ragte ein altes Haus empor. Im Garten wucherten Gebüsche, Bäume, zwischen den Steinen wuchsen Blumen und Kräuter. Die hohen Bäume warfen ihre Schatten zu Boden. Das Sonnenlicht drang nur spärlich hindurch. Ein Kronjuwild schritt auf den jungen Trainer zu und neigte seinen Kopf und schleckte ihm über die Wange.

"Lasst uns hinein gehen."
Die Freunde betraten das alte, inmitten eines Waldes stehende Haus. Auf den Schränken lag eine dicke Staubschicht, so, alsob seit langem nicht mehr geputzt hatte.
"Wo sind wir hier, N?"
"Das... ist das Haus... in dem ich geboren wurde. Meine leiblichen Eltern müssten den Wahrspiegel irgendwo auf dem Dachboden aufbewahren. Jedenfalls hat mein Vater immer damit angegeben." zischte er trocken.

Der Geruch von vermodernden Holz stieg den Trainern in die Nase. Das Dach des Hauses wies ziegellose Stellen auf.
Eine Kiste stand in einer Ecke, verschlossen.
Zoroark knackte das Schloss mithilfe seiner Kralle.
"Das ist er. Der Wahrspiegel." N lächelte kalt. "Wow. Er hat mal nicht gelogen."
Yuki sah aus dem kaputten Fenster hinaus.
"N, komm schon! Die Sonne ist bald weg und bis zur nächsten Stadt ist es noch ein ziemliches Stück Weg!"
"Gut. Lasst uns zurück nach Stratos City."

N stand am Eingang einer Pension. Als er für ein Zimmer zahlen wollte, schubste ihn Yuki weg.
"Na. Du hast das jetzt schon sooft für mich gemacht. Jetzt bin ich dran."
"Das musst du nicht tun, Yuki!"

Der Herr wies ihnen das fünfte Zimmer der zweiten Etage zu.
"Wer geht in welches Bett? Schon wieder Doppelbetten."
Touya zog Yuki zu sich. "Wir nehmen dieses hier." Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange. N zog eine Augenbraue hoch. "Gut. Touko, welche Sei-..." Sie schlief bereits.
"Gut, gut."

N schaltete das Licht seiner Nachttischlampe aus.

Ich renne... aber warum? Wieso ist es hier so dunkel? Ah! Er stürzte und das Klirren von etwas Glasähnlichem ertönte. "Hmhmhm, du entkommst uns nicht. Vor allem nicht meinem geliebten Shadow. Erinnerst du dich noch? Damals. Er hat dich nicht zerfetzen können... stattdessen hast du ein Teil seiner Kraft erhalten. Leider. Aber du kannst mich dennoch nicht aufhalten. Denn sieh in deine Hände."
Spiegelsplitter stachen in ihnen und sein Blut tropfte auf den Boden.
"Mary, wieso? Wieso tust du das?"
"Weil ich deinen Schmerz liebe. Leid zu sehen... lässt mich am Leben."
"Was hab ich dir denn getan?!"
"Du nicht. Aber deine Vorfahren! Lebendig begraben haben sie mich! Ohne jeglichen Grund! Ich habe nur geschlafen! Und in dir... ja. In dir fließt das unreine Blut. Du bist der letzte Nachkomme dieses Geschlechtes! "
N wimmerte als das Geistermädchen näher an ihn heran kam und ihm langsam die Seele entzog.

"WAS ZUM-...?!" N schreckte auf. "Wo ist er?!"
"Hey, beruhig dich. Was ist denn los?"
"Mary... sie... soe war in meinem Alptraum... Touko, was ist, wenn das wirklich passiert?! Wenn sie mir die Seele raubt. Sie meinte, dass sie mein Leiden liebt. Und ich der letzte Nachfahre bin, den sie noch nicht-..."

Yuki und Touya lagen dicht nebeneinander und schliefen. Touko nahm Ns Hand und sah ihm in die Augen. Das Mondlicht schien durch die Jalousien in den Raum.
"Ich lass dich nicht los, keine Angst." Das Mädchen lächelte. "Jedenfalls nicht freiwillig." gähnte sie. "Denn dazu..."
Sie schlief ein.

"Touko... ich hab keine Angst um mich... ich will dir nicht weh tun... ich weiß nicht, was Mary mit mir machen wird... es... es tut mir leid. Ich hätte ihr diesen Vorschlag nie machen sollen..."

I wouldn't mind.Where stories live. Discover now