Kapitel 45

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N sah sich um. Nirgends regte sich etwas. Misstrauisch schritt er voran.
"Stopp!"
Der junge Trainer fuhr zusammen.
"Ich sagte, du sollst stoppen!" Plötzlich sprang eine in braunen Stoff gehüllte Person vor ihm auf den Boden.

Jedes normale Lebewesen hätte sich bei der Höhe sämtliche Knochen gebrochen! Wer ist das?

"Wer... ich bin, fragst du?"
Er nahm die Kapuze vom Kopf. Touya stand ihm gegenüber. Seine Augen waren blütrot unterlaufen.
Ein schrilles Geräusch ließ den grünhaarigen Trainer das Blut in den Adern gefrieren.
"Du törichter Bengel!"
Mary trat hinter Toukos Bruder hervor.
Sie lachte hämisch.
"Ist es nicht schön, mein Meisterwerk? Er ist voll und ganz meine Marionette." Zärtlich strich sie seine Wange.

"HÖR AUF!"
"Touko?! Du solltest doch draußen warten! Yuki, du auch!"
Das Geistermädchen schritt auf N zu.
"Es ist zu spät, mein gutherziger, lieber Junge. Er ist mein."

Die stechenden Augen des Geistermädchens funkelten voller Hass.
"Ich weiß, warum di ihn genommen hast, Mary."
"Ach ja?"
"Du hast ihn genommen, weil du wusstest wie viel Touya Yuki bedeutet. Er ist Toukos Bruder, sodass sie ihn also auch befreien will. Allein können sie es nicht schaffen. Und da du weißt, wie viel mir an Touko liegt und Yuki als meine beste Freundin, wusstest du, dass ich hierher kommen werde."
"Du bist klug, N. Das gefällt mir."
"So komme ich zu dem Schluss, dass du nicht ihn willst, sondern von Anfang an mich."

"Und mein Plan hat geklappt! Ich habe dich und Touya!"
"Nein. Ich mache dir einen Vorschlag. Du lässt Touya gehen, ..."

Touko warf ein: "N, nein! Tu' das nicht!"

"... und nimmst dafür mich."

Mary wandte sich ab und überlegte.
"So sei' es."
Plötzlich schrie Touya auf und ein Schatten fuhr aus seinem Körper mit lautem Kreischen.
"Los! Rennt!" befahl der junge Trainer. Sie sprinteten so schnell es ihre Beine zuließen zum Ausgang. Die Sonne schien.

"Geister können Flüche nur in ihrem Unterschlupf oder bei Nacht beziehungsweise wenn die Sonne nicht scheint aussprechen."
"Aber N, sie wird in der Nacht zu dir kommen! Was hast du das überhaupt in irgendeiner Weise bedacht?!"
"Um ehrlich zu sein... nein."

Yuki klatschte wütend in die Hände.
"NA TOLL! WUNDERBAR! UND WIE SOLLST DU DICH DANN VOR IHR SCHÜTZEN?!"
"Keine Ahnung..."

Touko schüttelte den Kopf.
"Meine Eltern haben mir damals Gute-Nacht-Geschichten erzählt. In einer, so erinnere ich mich noch daran, erzählte Vater vom Wahrspiegel, der wirklich existiert. Er kann Boreos, Voltolos und Demeteros in ihre Tierformen verwandeln, Geister und jegliche andere böse Magie abwehren. Mary wäre verschwunden, wenn du ihr das Spiegelbild zeigst..."
"Touko, wo sollen wir suchen und werden wir den Spiegel überhaupt finden bis heute Nacht?"

N kratzte sich nachdenklich am Kopf.
"Wenn mich nicht alles täuscht... weiß ich wo."
Er drehte sich um. "Kommt ihr?"
"Wohin?! N?! Warte!"

Die Sonne neigte sich langsam dem Untergang hinzu.
Wir haben kaum noch Zeit...

I wouldn't mind.Where stories live. Discover now