Drachenkind

Eile

„Er weiß es!", schrie Elionor als sie aus der Stadt in Richtung Höhle rannte.
"Ganz ruhig! Komm doch erst einmal zu Atem!", entgegnete Lima lachend.
" Er- er weiß. Er ist - ist auf den Weg - auf den Weg dorthin", sagte Elionor außer Atem.
"Wer weiß was? „, erkundigte sich die Drachendame.
"Konrad! Er ist auf dem Weg zum Himalaja", beantwortete Ferus die Frage.

Lima wirkte für einen Augenblick entsetzt, dann ernst. So einen Gesichtsausdruck hatte Elionor bei Lima noch nie gesehen.

"Schnell, steigt auf. Wir fliegen los", meinte sie mit einer emotionslosen Stimme, die Elionor genauso wenig kannte. Doch sie und Ferus gehorchte und kurz darauf flogen sie durch die laue Sommernacht. Die wenigen Wolke die am Himmel waren boten keinen Schutz und Elionor schlug einen Umweg vor, bei dem sie einige große Städte umging. Ferus meckert zwar, dass sie so nie vor Konrad dort sein würden, der, wie er behauptete, sicher den kürzesten Weg nahm. Elionor war verwundert, da er normalerweise immer gegen Städte und generell Menschen war. Doch Lima war sofort auf ihrer Seite.

So flogen sie über einen Wald vorbei an einem Meer aus Lichtern. Im Wald besorgte sich Lima etwas zu essen während Elionor und Ferus ein wenig schliefen.

Als die Sonne über einen Berg blinzelte wachte Elionor auf. Verwirrt und verschlafen blickte sie sich um. Dann fiel ihr ein, wo sie war und sie stand auf. Das Mädchen zog die Karte aus ihrem Rucksack und beugte sich darüber. Doch die ganzen Flecken und Linien ergaben in ihrem Kopf keinen Sinn. Es war einfach zu früh und sie konnte sich nicht konzentrieren. Entmutigt legte sie den Plan zur Seite und blickte sich um. Sie war auf einer Lichtung und in der Nähe hörte sie das Plätschern eines Baches. Elionor machte sich auf den Weg um ihn zu finden. Kurz darauf stand sie am Ufer eines Baches. Sie beugte sich vor und wusch sich mit dem angenehm kühlen Wasser das Gesicht.

"Auch schon wach?", fragte eine Stimme hinter ihr.
Erschrocken fuhr Elionor herum. Sie kannte diese Stimme und als sie sich umdrehte bestätigte sich ihre Vermutung.
"Lima, hast du mich erschreckt!", sagte Elionor erleichtert, dass es nur Lima war.
Lima lächelte und entschuldigte sich, doch Elionor meinte, das wäre nicht nötig.
"Lust auf einen kleinen Rundflug?", erkundigte sich Lima. Elionor nickte begeistert. Sie flogen zu einem der Berge und dann wieder zurück zur Lichtung. Ferus stand dort und sah sie herausfordernd an.

"Man hätte euch sehen können. Keiner darf wissen, dass es Drachen gibt! Vor allem wenn dieser Williston da ist. Es - ", meckert Ferus.
"Ganz ruhig. Es hat uns niemand gesehen", beruhigte ihn Lima. Elionor schnaubte verächtlich und ging an ihm vorbei.

"Wir haben da hinten einen Bach gefunden. Ich gehe Wasser holen", verkündete sie.
Sie nahm die Lederbeutel, die sie als Flaschen benutzten und verschwand. Diese Dinger waren nicht besonders praktisch, aber sie waren das Einzige was sie hatten.
Kann dieser Blödmann nicht einmal seinen Mund halten. Er muss ja nicht immer alles sagen was er denkt.
Elionor kochte vor Wut darüber, dass Ferus immer meckern musste. Sie füllte das Wasser in die Flasche und machte sich auf den Rückweg. Lima und Ferus waren schon bereit zum Abflug und warteten auf sie.

"Komm, wir wollen doch nicht das Konrad den Stein zuerst findet!", rief ihr Ferus entgegen. Das Mädchen beeilte sich und stieg auf.
Während sie flogen packte sie wieder die Karte aus. Sie überprüfte ihren Kurs und steckte sie dann wieder weg.

"Ob Konrad schon mehrere Steine hat?", grübelte sie laut.
"Kann sein. Vielleicht war er ja schon in den Alpen und hat den dort gefunden", meinte Ferus gehässig. Elionor überhörte ihn und wandte sich an Lima.
"Kann gut sein. Aber hoffen wir mal nicht", meinte Lima wieder mit dieser emotionslosen Stimme. Auch der seltsame Gesichtsausdruck war wieder auf ihrem Gesicht und Elionor wusste, dass sie sich Sorgen machte.

Hi:)
Tut mir leid, dass das Kapitel ein bisschen langweilig ist. Über eure Meinung würde ich mich enorm freuen:)