Kapitel 33: Sei jetzt nicht so

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Etwas müde stieg ich aus dem Flugzeug. Ich holte mein Gepäck ab und machte mich auf die Suche nach Jonah. Er meinte letzte Woche schließlich, dass er mich abholen würde. Ich fand ihn jedoch nicht. Dafür war Devin da. Etwas verwirrt ging ich zu ihm.

"Hey, was machst du denn hier?"

"Dich abholen? Ich freue mich auch dich zu sehen"

"Das meinte ich nicht. Ich dachte nur, dass Jonah mich abholen würde. Das hatte er letzte Woche zumindest gesagt"

"Dein Loverboy hatte keine Zeit, deswegen bin ich ja hier" Er hatte keine Zeit. Er hatte mich versetzt. Hatte ihm der Kuss letzte Woche denn überhaupt nichts bedeutet?

"Er ist nicht mein Loverboy. Mich wundert es nur, dass er letzte Woche noch meinte, dass er mich abholt und dann aber plötzlich keine Zeit hat"

Devin schnappte sich meinen Koffer und zusammen gingen wir zu seinem Auto, das genau wie Jonahs, auch schon bessere Zeiten gesehen hatte.

"Das war ja auch nicht so geplant. Es ist ihm nur etwas dazwischen gekommen" Wir stiegen ein.

"Ach ja? Und was?" Er verdrehte die Augen.

"Warum müssen Frauen immer so neugierig sein? Aber wenn du es unbedingt wissen willst. Er wird auf der Polizeiwache festgehalten" Ich riss die Augen auf. Er hatte mir doch noch versprochen keinen Mist zu bauen.

"Was? Warum denn?"

"Weißt du noch an dem Tag, nachdem du uns erzählt hattest was dir vor 3 Jahren passiert ist, Jonah behauptet hatte, dass er die Nacht bei einem Mädchen verbracht hatte?" Ich nickte.

"Angeblich hatte er in dieser Nacht etwas mit einem Drogenschmuggel zu tun gehabt und da er nicht sagen will, wer das Mädchen ist, bei dem er die Nacht über war, hat er kein Alibi"

Seufzend fuhr ich mir durchs Haar. Es war meine Schuld, dass er auf der Polizeiwache war. Ich hatte ihm gesagt, dass er niemandem erzählen sollte, dass er die Nacht über bei mir war. Ich wusste ja nicht, dass es so weit kommen würde.

"Devin?"

"Hmm?"

"Kannst du mich zu der Polizeiwache fahren?"

"Warum?"

"Weil ich der Polizei ein Alibi liefern kann" Er blickte mich kurz an.

"Ohne Scheiß? Dir erzählt er was er die Nacht getrieben hat und mir, seinem besten Freund, nicht?"

"Ich erklär es dir später, versprochen. Aber jetzt muss ich Jonah da raus holen" Er wendete mitten auf der Straße und bog in eine andere Straße ein. Kurz darauf hielten wir vor der Polizeiwache.

"Bleib hier. Ich beeil mich", erklärte ich ihm bevor ich ausstieg. Schnell stieg ich die 2 Stufen zur Polizeiwache hoch. Ich trat ein und es kam gerade ein Polizist vorbei, der dann sofort auf mich zusteuerte.

"Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Miss ..."

"Rodgers. Allison Rodgers" Er nickte und führte mich zu seinem Büro.

"Also, was kann ich für Sie tun, Miss Rodgers?" Aufmerksam musterte mich der, schon etwas ältere, Polizist.

"Ich möchte eine Aussage machen wegen dem Drogenschmuggel"

"Wir haben hier gerade einen Verdächtigen in Gewahrsam. Wollen Sie sehen wer es ist und mir dann sagen, dass er dabei war?" Ich schüttelte den Kopf.

"Ich weiß, wen Sie festgenommen haben, doch Sie irren sich. Der Junge war die ganze Nacht bei mir" Der Polizist räusperte sich und strich über seinen Bart.

"Er hatte bereits erwähnt, dass er bei einem Mädchen war. Wieso haben Sie sich nicht früher gemeldet?"

"Ich war bis gerade eben in Urlaub und habe es erst jetzt mitbekommen" Er nickte, stand auf und ging. Ich blieb sitzen und wartete. Als er wieder kam, war er nicht allein. Er hatte Jonah im Schlepptau, der sogar Handschellen trug.

"Wir reden hier von dem gleichen jungen Mann, oder?" Jonah blickte mich überrascht mit seinen müden Augen an. Er sah erschöpft aus. Er hatte Augenringe und einen Dreitagebart. Doch er lächelte als er mich sah. Ich nickte.

"Ja, das ist er" Misstrauisch sah der Polizist immer wieder von Jonah zu mir und wieder zurück. Er dachte wahrscheinlich, wir hätten in besagter Nacht miteinander geschlafen und er glaubte nicht wirklich, dass ich etwas mit so einem wie Jonah hätte. Sofort wurden ihm die Handschellen abgenommen und sich bei ihm entschuldigt. Danach konnten wir gehen.

"Danke, dass du mich da raus geholt hast" Anstatt ihm zu antworten, klatschte ich ihm eine.

Sofort wurde ich an die Außenwand des Polizeireviers gedrückt und seine beiden Arme neben meinem Kopf hinderte mich daran zu flüchten. Doch ehrlich gesagt wollte ich gar nicht flüchten. Mir war gerade etwas in den Sinn gekommen.

"Wofür war das gerade?" Sein Gesicht kam meinem bedrohlich näher und sein Atem kitzelte meine Wange.

"Du hast versprochen, dass du keinen Mist baust. Doch kaum bin ich wieder in Seattle, kann ich dich von einer Polizeiwache abholen"

"Du weißt genauso gut wie ich, dass ich unschuldig bin. Ich war die ganze Nacht bei dir"

"Sag mir eins und sei bitte ehrlich. Warst du die ganze Nacht bei mir oder hast du, als ich geschlafen habe, deine Spielchen getrieben und dich morgens wieder zu mir gelegt, damit ich dir ein Alibi verschaffe?"

Verzweifelt fuhr er sch durchs Haar.

"Ich war die ganze Nacht bei dir gewesen. Glaub mir doch" Er kam mir wieder näher.

"Ich würde dich nicht anlügen", hauchte er gegen meine Lippen, die sich dabei für eine Millisekunde berührten. Dieser Satz verschaffte mir eine Gänsehaut, die auch ihm nicht verborgen blieb. Er grinste kurz bevor er seine Lippen auf meine presste. Ich erwiderte anfangs nicht. Er sollte nicht denken, dass ich mich so einfach von ihm einlullen ließ. Er entfernte sich wieder von mir und näherte sich meinem Ohr.

"Sei jetzt nicht so. Die ganze Woche über musste ich an dich denken und ich hatte dich anders in Erinnerung" Seine Bartstoppel kratzten leicht an meiner Wange doch es störte mich nicht. Das Gesagte bracht mich dazu ihn an seinem T-Shirt zu mir runter zu ziehen und meine Lippen auf seine zu drücken.

Er zog mich an der Taille näher zu sich und ich verschränkte meine Arme in seinem Nacken. Dabei stellte ich mich auf Zehenspitzen damit er sich nicht soweit runterbeugen musste. Wieder drückte er mich gegen die Wand und fuhr sanft mit der Zunge über meine Unterlippe. Ich gewährte ihr Einlass und unsere Zungenspitzen berührten sich. Seine Zunge umkreiste meine und er fuhr mit seinen Händen unter meine Bluse. Bis uns ein Räuspern unterbrach.

Scars of the pastDonde viven las historias. Descúbrelo ahora