Kapitel 15: Du fragst mich nach einem Date?

1.3K 39 6
                                    

Schon wieder verbrachte ich meine Mittagspause gezwungenerweise mit diesen Schwachmaten. Trotzdem musste ich zugeben, dass mir ihre Gegenwart lieber war als das Alleinsein. Aber daran war ich selbst schuld. Die Jungs unterhielten sich und versuchten auch nicht mich mit einzubringen, was mir ganz Recht war. Sie unterhielten sich sowieso gerade über irgendwelche Sportler und schmissen mit Namen um sich von denen ich noch nie etwas gehört hatte.

Ich schrieb gerade mit meiner alten Zimmergenossin aus Frankreich, bis ich nach links blickte, wo komischerweise Seth saß. Aus irgendeinem Grund suchte er ständig meine Nähe. Ich erwischte ihn, wie er aus das Display meines Handys starrte und das nicht gerade unauffällig. Fragend hob ich eine Augenbraue.

"Was ist das für 'ne Sprache?", fragte er schließlich. Ich wandte mich ihm zu.

"Dann überlegen wir mal. Englisch ist es nicht. In welchen andern Ländern war ich schon mal?"

"Warst du nicht mal in Frankreich?" Nachdenklich kratzte er sich am Kinn.

"Demzufolge ist das welche Sprache?"

"Französisch?" Seine Antwort klang eher nach einer Frage.

"Richtig, Seth und jetzt hör auf meine Nachrichten mitzulesen, auch wenn du sie nicht verstehst" Manche am Tisch lachten, doch dann wurde alles wieder still. Ich blickte auf und bemerkte, dass sich jemand gegenüber von mir niedergelassen hatte. Und es war nicht einfach irgendjemand, sondern Dylan. Ich verdrehte die Augen. Was wollte der denn jetzt?

"Du gibst wohl nicht so schnell auf, was?", bemerkte ich und spürte deutlich seinen Blick, wie auch den der andern auf mir. Was wollte er jetzt schon wieder? Reichte ihm dieser eine Tritt nicht?

"Du hast es erfasst" Dabei lächelte er charmant und entblößte seine perfekten Zähne. Ich konnte die Mädchen praktisch in Ohnmacht fallen hören.

"Was willst du?" Ich lehnte mich etwas vor damit die andern nichts von diesem Gespräch mitbekamen und er tat es mir nach.

"Ich bekomme dich nicht so in die Kiste, also dachte ich mir, ich führe dich aus, beeindrucke dich mit meinem Charme und der Rest ergibt sich dann" Dabei grinste er wieder schelmisch.

"Du fragst mich nach einem Date?", schlussfolgerte ich. Er nickte.

"Und vielleicht mehr" fügte er hinzu. Ich blickte kurz zu den Jungs, die uns alle beobachteten.

"Okay, ich gehe mit dir aus. Erwarte trotzdem nicht, dass ich mit dir ins Bett springe"

Sein Gesichtsausdruck schien überrascht. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, dass ich zusagen würde.

"Wir werden sehen", meinte er, lehnte sich zurück und schob mir einen Zettel zu. Mit einem vielsagenden Blick verschwand er schließlich. Ich nahm den Zettel und öffnete ihn. Er hatte mir seine Nummer aufgeschrieben.

"Leute, sie hat die Nummer", rief Seth plötzlich, dass ich zusammen zuckte.

-

"Du gehst wirklich mit dem auf ein Date?"

Unsicher sah Jonah mich an bevor er seinen Blick wieder auf die Straße richtete. Ich nickte.

"Hast du dich in ihn verliebt?"

"Nein, ich möchte, dass er aufhört mich zu nerven. Und wenn das die Bedingung ist, dann ist das eben so. Außerdem habt ihr selbst noch gemeint, dass ich mal leben sollte"

Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass Jonah sich sichtlich entspannte. Was hatte er für ein Problem?

"Hast du schon mit deiner Mutter geredet?"

Scars of the pastWhere stories live. Discover now