42. Kapitel

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Die Zeit verging schnell. Mittlerweile hatten wir es Mitte Juli und zwei weitere Bundespringen hinter uns bei dem ich auf den dritten und den fünften Platz sogar kam. Glücklicher konnte ich also nicht sein. Ich wusste nicht wie aber ich hatte es auf den vierten Platz in der Tabelle geschafft.
Die Top fünf Reiter waren in den Punkten sehr nah zusammen. Darunter zählten auch Veronika und Felix.
Auch am Gestüt tat sich wieder etwas. Vor allem die Stimmung zwischen Helmut und mir. Ich hatte nach meinem Unfall ein Gespräch mit ihm, wobei er sich entschuldigte, für die schwierige Zeit und dass er an mich nicht geglaubt hatte.
Ich war froh das der Spuck nun vorbei war. Es war nur noch eine Hürde die ich überwinden musste. Das Bundesspringen war die Hürde die ich noch überspringen musste. Denn ein Druck lag nun auf mir, ich meine ich war unter den Top fünf und ich ritt noch nicht so lange und nun war ich eine der Top Favoriten in der Serie.
Klar ich wollte eine gute und bekannte Reiterin werden doch das dies so schnell passierte, damit hätte ich im Leben nie gerechnet.
Nach dem Vorfall mit den Mädels hatten wir uns ausgesprochen und auch mit Felix lief es immer mehr gut. Ich wusste das ich überreagiert hatte doch die anderen verzeihen mir und halfen mir nun mich immer mehr wohl zu fühlen.

So saß ich auch heute auf der Weide bei Salire der gelassen und mit erhobenem Kopf über die Wiese trabte. Das Training mit ihm lief immer besser. Er fing an Erika zu trauen und auch zu den anderen Menschen auf den Hof, die sich um ihn kümmerten fasste er immer mehr Vertrauen.
So passierte es das man mit ihm nun normal über den Hof des Gestüts gehen konnte. Klar er lässt auch manchmal den Hengst raus doch man sah ihm an das er sich bei uns wohlfühlte.
Auch durfte der werte Herr auch von der Scheune in den Turnierstall umziehen. Warum in den Turnierstall? Helmut, Erika und meine Mutter sehen in ihm das Potenzial das er damals hatte und wollten ihn nun etwas in den Alltag des Gestüts mit einbringen und so langsam fing das Training mit ihm an.
Laut meiner Mum wusste ich, dass sie mit der Bodenarbeit begannen um den Hengst wieder an das zu gewöhnen was mit ihm vorher gemacht wurde.
Auch heute, tollte er auf der großen Weide herum, wo auch Felix und mein Lieblingsplatz war.
Ich saß unter der Eiche wo ein schattiges Plätzchen war und las nebenbei ein Buch. Ich wusste von meinen Eltern das ich eigentlich nicht hier sein durfte doch so wie ich auch war, hörte ich mal wieder nicht auf sie.

Das Training war mit Amigo beendet und ich war auch wieder Magic geritten. Sie hatte sich mittlerweile an den Schulbetrieb gewöhnt, dennoch durften sie nur erfahrene Schüler reiten.
Verstand ich auch da ich ja wusste wie die Stute ticken konnte. Laut Anja brauchte sie aber Abwechslung und so ritt ich sie einmal pro Woche um mit ihr zu arbeiten und auch mir wurde nicht langweilig und hatte somit etwas zu tun.
Ich konnte froh sein das Marco so nett war und mir immer frei gibt wann ich es brauchte. Ich wusste aber das Sarah und zwei andere die neu dazu gekommen waren im Restaurant es nicht passte das ich immer an meinen Wunschterminen frei bekomme.
Nur hatte ich mit den Chefs einen Deal ausgemacht und der bleibt auch. Immerhin heimste ich auch Erfolge ein und konnte somit beweisen, dass ich es verdient hatte da frei zu bekommen. Ich wusste es ja selbst, dass ich, wenn ich nicht reiten würde auch etwas sauer sein würde, doch so war es nicht nun mal.

„Dir ist aber schon klar dass du hier nicht sein darfst?," fragte mich eine bekannte Stimme. Mir schlich sich ein Lächeln auf die Lippen. Nur eine Stimme hörte sie sich so an.
„Und? Petzt du es dann deine Eltern?," fragte ich ihn neckend und dieser setzte sich lachend neben mich.
„Warum soll ich. Immerhin tue ich ja gerade genau das gleiche," gab er zu und lehnte sich an den Stamm der Eiche.
„Er genießt die Zeit hier bei uns," kam es von mir als ich wieder zu dem schwarz-braunen Hengst sah der gemütlich auf der Wiese galoppierte.
„Er füllt sich endlich wohl in seiner Haut. Meine Oma hat echt gute Arbeit geleistet," sagte er als er ebenfalls zu Salire sah.
„Ich bin echt froh, dass sie ihn zu uns geholt hatte. Ich meine bei Veronika sah er so abgemagert aus und nun erkennt man ihn nicht wieder," schmunzelte ich und sah zu dem Jungen. Dieser sah aber ganz und gar nicht glücklich aus.
„Hey was ist los?," fragte ich ihn und er seufzte.
„Wir bekommen in einem Monat Besuch," seufzte er und ich war verwirrt.
„Welchen Besuch?," kam es fragend von mir und Felix sah mich traurig an.
„Da viele Salires Zustand sahen wie er bei den Lambrechts war hat der Deutsche Reitverband und der Tierschutzverband mit meiner Oma etwas ausgemacht," fing er an zu erzählen und ich hing an seinen Lippen.
„Sie kommen an einem Tag vorbei und sehen sich die Fortschritte von dem Hengst an, nicht nur seine Gesundheitliche und Körperliche Form, sondern auch sein können im Springsport," gab er zu und ich sah ihn geschockt an.

Salire - Spring in deinen TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt