13.Kapitel

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„Na endlich," brummte ich als ich mich auf eine der Stühle im Stall niederlies. Ich dachte wirklich das ich heute nicht mehr pünktlich aus der Arbeit kam.
„Da sieht ja jemand fertig aus," hörte ich eine bekannte Stimme und ich sah auf. Es war Felix.
„Anstrengender Arbeitstag, du hast es da um einiges leichter," seufzte und ich stand wieder auf.
„So leicht auch wieder nicht aber wenn du meinst. Meine Oma wartet auch schon übrigens auf uns," gab er zu und ich sah ihn verwirrt an als er an mir vorbei zu Starfights Box ging.
„Ich trainiere mit euch mit. Ich habe ja gestern ausgelassen," sagte er und ich nickte. Ich zog mir schnell meine Stiefeletten an und ging zu Amigos Box. Ohne weiteres holte ich ihn aus der Box raus und band ihn an der Stallgasse an, Felix tat es mir gleich.
„Habt ihr immer noch wenig Mitarbeiter?," fragte Felix nach einiger Zeit als wir anfingen zu putzen.
„Ich sag mal so. Keiner will freiwillig am Wochenende arbeiten geschweige denn sich den Arsch abrennen. Also ja wir haben wenig Mitarbeiter," erklärte ich ihm als ich Amigos Mähne kämmte.
„Du hast doch Abitur warum gehst du dann nicht Studieren wie es fast jeder tut?," fragte Felix weiter. Wird das hier eine Fragerunde?
„Falls du es von Lana immer noch nicht weißt hat meine Familie nicht viel Geld, das ich studieren könne," gab ich zu.
„Es gibt doch auch Studien mit einem Stipendium. Das würdest du sicher locker schaffen," gab er zu und ich seufzte. Er verstand mich nicht.
„Felix mir ist das Geld aber gerade wichtiger, als dass ich mich weiterbilden lasse. Wir sind nicht so wie deine Familie die sich alles leisten kann. Mein Vater arbeitet schon eine vierzig Stunden Woche oder sogar mehr und meine Mum hat gerade andere Sorgen," seufzte ich und putzte weiter.
„Darf ich fragen welche?," kam es vorsichtig von Felix und ich drehte mich zu ihm um.
„Sei mir bitte nicht böse aber das ist zu privat," meinte ich nur und ging in die Sattelkammer um Amigos Sattelzeug zu holen. Als ich es gefunden hatte, nahm ich es und ging wieder zurück zu dem Wallach. Ich fing an ihn zu satteln und tat mir auch meinen Helm und meine Handschuhe auf meinen Körper.
Fertig getrenzt ging ich mit Amigo in Richtung große Reithalle und Felix lies ich zurück. Ich wusste das es gerade nicht okay war ihn einfach so stehen zu lassen aber wenn es um meine Familie geht da sehe ich etwas rot.
„Hallo Emily," begrüßte mich Felix Oma als ich in die Halle trat und auf den Sandplatz ging. Sie war gerade dabei Sprünge auf zu bauen.
„Hallo Erika," begrüßte ich sie und stellte Amigo in die Mitte. Dieser sah sich auch schon neugierig um.

Gerade als ich mich auf den Rücken des Wallachs schwang kam auch schon Felix mit seinem Apfelschimmel in die Halle geritten.
„Kommen die anderen auch noch?," fragte Erika ihren Enkel als dieser sich umsah.
„Tommy kann nicht, weil seine Verwandten zu Besuch sind, Hannah kommt erst später und wo die anderen beiden sind weiß ich auch nicht," meinte er und Erika seufzte.
„Eigentlich hättet ihr heute Reitstunde. Ich muss echt mal mit Tanja reden so geht das nicht weiter," brummte die Frau und ich ritt um die Hindernisse herum.
„Emily wir trainieren heute für das Turnier. Ist das für dich in Ordnung? Ich meine wegen dem Mithalten?," fragte Erika mich und ich überlegte.
„Ich kann es ja mal versuchen," sagte ich nur und sie nickte.
„Mal sehen was der Hitzkopf draufhat wenn er einen gesamten Parkour springen muss. Los wärmt eure Pferde mal gründlich auf," wies sie uns an als sie sich auf den Hocker in der Mitte setzte.

Amigo schien zu wissen was heute auf ihn zu kann denn er hatte seinen Kopf hoch erhoben und auch die Ohren komplett vorne.
Das hieß meistens nichts Gutes. Spürte er etwas das ich auch etwas aufgeregt war?
Das konnte noch etwas werden. Klar ich wollte schon mal hier mitreiten aber nicht unter diesen Umständen? Das merkte ich auch als der Wallach immer nervöser wurde als wir immer wieder an den Sprüngen vorbeiritten. Er versuchte immer los zu schießen und ich hatte Mühe ihn zu halten.
Er schien heute ganz feurig drauf zu sein und ich hatte Mühe nicht aus dem Takt bei ihm zu kommen. Felix hatte es da mit seinem Hengst leichter. Klar die beiden waren ein eingespieltes Team aber trotzdem. Er kannte das alles schon länger als ich.
Erika korrigierte mich zwar ab und zu mal aber es war einfach die Höllenqual. Auch die Frau schien zu erkennen das der Wallach heute ein harter Brocken war.
„Falle mir heute ja nicht runter. Hat man ihm was falsches zum Essen gegeben oder warum ist der heute so drauf?," fragte sich Erika eher selber.
„Ich versuche oben zu bleiben," schnaufte ich und setzte mich tiefer in den Sattel.
Er war heute extrem schwierig, vor allem beim Galoppieren. Ich gab dem Wallach die Hilfe und auf einmal schoss er los. Als ob das nicht alles war, fing er an zu buckeln.
Was ist denn heute nur mit ihm los? Die letzten Tage waren wo ich ihn geritten war doch okay gewesen?
"Oben bleiben!," rief Erika und ich setzte mich wieder in den Sattel und gab eine etwas stärkere Parade. Auch wenn die Hilfe etwas grob war, konnte ich den Wallach stoppen.
"Oma ist es wirklich schlau sie heute springen zu lassen. Amigo ist heute ein reines Pulverfass. Nicht dass sie heute noch runterfällt und sie sich etwas tut," sagte Felix auf einmal.
Was ist den jetzt mit ihm los. Sollte ihm das eigentlich nicht interessieren was mir passierte?
"Das sehe ich zwar nicht so aber wenn du es so meinst," hörte ich die Stimme von Erika und ich sah zu ihr in die Mitte.
„Wir probieren es einfach mal und wenn es nicht geht dann musst du aussetzten Emily. Ich hätte wirklich gedacht das wir mit ihm heute gut arbeiten können. Mal sehen wie es wird, hoffentlich gut," sagte die Frau und ich nickte. Ich galoppierte Amigo noch einmal an, doch dieses Mal war ich auf einen Satz gefasst.
Ich konnte ihn aussetzten und ritt an Felix vorbei der mir dankenderweise Platz machte.
"Oma aber Emily fliegt sonst noch runter. Du weißt wie Papa zürnt, wenn er erfährt das sie ihn reitet und dann auch noch runter gefallen ist," versuchte Felix seine Oma zu überreden.
"Sie wird springen. Ob du es willst oder nicht," sagte Erika bestimmend und ich schluckte.
Sie war echt nicht leicht auf zu halten.

Salire - Spring in deinen TraumWhere stories live. Discover now