A new kid

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Arthur Parnassus x Linus Baker
Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
Gay, Asexual

Wörter: 1959

Auch auf Marsyas gab es graue Tage. Stürme, Gewitter, dunkle Wolken. Alles, wonach diese kleine Insel eigentlich nicht aussah. Und alles, was Linus aus der Stadt weggetrieben hatte. Die tristen, grauen Tage, an denen er am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben und die Vorhänge gar nicht erst öffnen würde.

Normalerweise waren diese Tage auf Marsyas dennoch anders. Das Haus schien noch immer so bunt zu sein, wie sonst auch. Die Kinder waren immer noch so fröhlich wie sonst und alle schienen glücklich zu sein. Es war in Ordnung.

Aber heute war es anders.

Heute wirkte der Tag genauso grau, wie in der Stadt. Und Linus wusste, dass es an dem dunklen Ausdruck in Arthurs Gesicht lag. An der Hitze, die er ausstrahlte. An der tiefen Falte, die sich zwischen seinen Augenbrauen abzeichnete. Die ihren Platz dort gefunden hatte, als würde sie genau dort hingehören.

Linus wusste, dass es nicht stimmte. Dass Arthurs Gesicht von sanften, sich gerade erst bildenden Falten gezeichnet war. Altersfalten, die zeigten, dass sein Leben nicht geendet hatte, als er nur ein kleiner Junge war, den man in einen Keller gesperrt hatte.

Aber seit sie den Brief erhalten hatten, wollte diese Falte nicht mehr von seinem Gesicht weichen. Linus wusste, dass er auch kaum geschlafen hatte. Dass er sich unruhig hin und her gedreht hatte und schließlich aufgestanden war, um zum wiederholten Mal in das neue Kinderzimmer zu gehen. 

Es la direkt gegenüber von ihrem Schlafzimmer. Sie hatten Arthurs Büro leer geräumt und es stattdessen in einen kaum genutzten Raum im Erdgeschoss verlegt. Er wollte, dass alle Kinder auf der selben Etage schliefen und ihn auch schnell erreichen konnten, wenn sie ihn brauchten.

Es war nicht üblich für dieses Heim, dass neue Kinder zu ihnen kamen. Das letzte Mal war es David gewesen, welcher aber nach einiger Zeit mit Arthurs Hilfe umgezogen war. Arthur hatte eine Yeti-Familie gefunden, die David gerne aufgenommen hatte. Eine Familie, bei der sich wohlfühlte. Und Arthur und Linus gingen ihn noch immer besuchen, wenn sie konnten.

Das Klima auf Maryas war schlussendlich einfach nicht das Beste für den jungen Yeti gewesen.

Der Brief, das ein neues Kind auf der Insel einziehen sollte, war also eine große Überraschung gewesen.

Linus hatte sich gefreut. Arthur hatte sich Sorgen gemacht. Er wusste, dass er noch immer die Kinder erhielt, die kein anderer wollte. Die als zu gefährlich eingestuft wurden. Als wären sie Monster, nicht nur Kinder.

Er wusste, dass diesem Kind vielleicht etwas Schreckliches zugestoßen war. 

Linus ging zu ihm, legte seine Hand auf Arthurs Schulter und zog ihn zu sich, lächelte ihn so sanft an, wie er nur konnte.

"Ich weiß, du machst dir Sorgen, Arthur, aber du kannst nicht ändern, was diesem Kind passiert ist. Du wirst ihm ein besseres Leben bieten." "Wir." sagte Arthur und für einen Moment wurde sein Gesichtsausdruck wieder weicher, "Wir werden ihm ein besseres Leben bieten. Du musst kein stiller Beobachter mehr sein, Linus, das weißt du. Du gehörst zu unserer Familie."

Linus lächelte sanft. Er legte seine Hand an Arthurs Wange und strich mit dem Daumen unter seinem Auge entlang. Das warme Gefühl von Arthurs Haut wurde noch intensiver, als er sich der Berührung entgegen lehnte. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und Linus konnte es nur erwidern.

"Er wird hier glücklich werden." versicherte er seinem Partner erneut.

"Da bin ich mir sicher. Ich habe nur Sorge, dass das vielleicht alles zu viel werden wird. Zu viel auf einmal." "Deswegen werden die Kinder ja die ersten beiden Nächte bei Zoe verbringen. Damit er ein bisschen Ruhe hat, wenn er hier ankommt."

LGBTQIA+ OneshotsWhere stories live. Discover now