Quiet Evening

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Simon 'Ghost' Riley x John 'Soap' MacTavish
Call of Duty
Gay, Trans ftm

Wörter: 3177

Soap lag auf der Couch und scrollte durch die Bilder auf seinem Handy. Riley, die Deutsche Schäferhündin, war an seinen Füßen zusammengerollt und kaute auf einem Spielzeug herum. Soap hatte es ihr heute erst gekauft, aber sie alle wussten, dass es wahrscheinlich am Ende des Tages komplett zerstückelt war. Riley machte nur ihr Arbeitsspielzeug nicht kaputt. Und ein Stück Autoreifen, das Soap ihr irgendwann mal gegeben hatte. Aber dieses Ding schien auch irgendwie unkaputtbar zu sein.

Plötzlich hob die Hündin ruckartig den Kopf und starrte in Richtung der Haustür. Ein leises Kläffen entwich ihrer Schnauze, bevor sie von der Couch sprang und sich langsam in Richtung Flur pirschte.

"Na, wer das wohl sein mag." schmunzelte Soap und erhob sich ebenfalls. Er wusste, dass Riley bellen würde, wenn jemand an der Tür war, den sie nicht kannte. Aber sie blieb ruhig, wedelte nur mit dem Schwanz. Der Sergeant folgte der Hündin zur Flurtür, griff in ihr Halsband und öffnete dann die Tür.

Nur wenige Sekunden später, klickte auch der Schlüssel im Haustürschloss und die Tür öffnete sich. Riley zog leicht an ihrem Halsband, versuchte noch einige Schritte nach vorne zu gehen. Soap wusste, dass er sie loslassen könnte und sie würde genau neben ihm stehen bleiben, bis er oder Ghost ihr erlaubte, ihn zu begrüßen.

Ghost betrat den Flur, seine Kampfstiefel gaben einen lauten, gleichzeitig dumpfen Ton von sich, als er sie auf die Fußmatte setzte. Seine Schritte wirkten schwer und John musste ehrlich sagen, dass es ihn nicht überraschte.

"Hey." sagte er lächelnd.

Ghosts Blick fand ihn sofort. Braune Augen fanden blaue. Er sagte nichts. Aber er sprach immer wenig, wenn er seine Maske trug. Der Schädel ohne Unterkiefer auf dickem schwarzen Stoff. Die Erscheinung, die ihn hatte seinen Namen wählen lassen. Einen Namen, der zu niemandem besser passen konnte, als zu Simon Riley.

Zumindest war es das, was alle sagten. Und Soap würde es nicht abstreiten. Sie hatten Recht. Aber er wusste, dass nur er eine Seite dieses Mannes kannte, die sonst noch keiner gesehen hatte. Die keiner außer ihm je sehen würde.

Die brauen Augen blieben einen Moment auf Soap und er meinte zu erkennen, wie die Gesichtszüge sich unter der Maske entspannten. Aber vielleicht irrte er sich auch.

Der Moment fühlte sich viel länger an, als er war. Soap hätte geschworen, dass es sich um mehrere Minuten gehandelt hatte, aber die Uhr über der Tür hätte ihm verraten, dass es eigentlich nur einige Sekunden waren, hätte er darauf geachtet.

Dann beugte Ghost sich nach unten und begann, seine Schuhe auszuziehen. Es dauerte eine lächerlich lange Zeit. Kampfstiefel aus und an zu bekommen, war sowieso schon ein Akt, den Ghost und Soap beide so gut es ging vermieden, weil es einfach nervig war - Routine hin oder her. Aber jetzt kam auch noch hinzu, dass es spät war. Und Ghost war seit Tagen nicht zu Hause gewesen. Weg auf einer Mission, für die Soap noch nicht wieder zugelassen war, immer noch krank geschrieben wegen seiner Mastektomie.

Ghost war offensichtlich müde. Vollkommen erschöpft. Körperlich einfach am Ende.

Seine Bewegungen waren langsam und träge. Die Knoten der Schnürsenkel ließen sich nur langsam entwirren und bis Ghost sie endgültig weit genug gelöst hatte, um sie sich mit der Hilfe des anderen Fußes endlich abzustreifen, waren sicher fünf Minuten vergangen. 

Aber Soap war es egal, dass er warten musste. Es war ihm egal, dass Ghost noch immer kein Wort gesagt hatte und das vielleicht auch den ganzen Abend nicht tun würde. Vor allem nach langen Missionen, auf denen er über Tage nicht zu Hause war, war er oft non-verbal. Sprach manchmal über den ganzen nächsten Tag nicht.

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