Dave und Melissa

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Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, diese Woche so gut zu meistern, doch alle Kunden die mich bis jetzt kennengelernt habe, scheinen mich zu lieben. Ich bringe oft andere Ideen rein, empfehle ihnen einiges anders zu machen und kriege immer positive Rückmeldung und zusagen. Ich freue mich! Ich habe mir selbst bewiesen, dass ich es kann. Heute ist Freitag, somit auch der letzte Tag vor dem Wochenende und gerade sitzt ein Kunde mit seinem Geschäftspartner vor uns und bespricht ein neues Obejkt. Ein Hotel mitten in der Stadt. Harry und ich notieren uns jedes Detail und dann zeichnet Harry auch schon die Skizze vor. Sobald die Kunden zufrieden sind, begleite ich sie raus und Harry und unser Baumeister, Francisco, besprechen die weiteren Details.

"Ich freue mich sehr, mit Ihnen arbeiten zu dürfen. Sie bringen echt tolle Ideen mit." sagt der ältere Herr und ich gebe ich ihm die netten Worte zurück.

„Wenn wir uns das nächste Mal treffen um unser Projekt zu besprechen, dann können wir gerne in ein Café?" Erst dann sehe ich dem anderen in die Augen. Hellblaue Augen starren in meine.

„Natürlich, das machen wir auf jeden Fall." Er lächelt mich an als meine Lippen diese Worte verlassen und dann begleite ich sie aus dem Hochhaus. Nochmals verabschieden sie sich und ich starre das Auto, in welches sie einsteigen, hinterher. Irgendwoher kenne ich diesen Wagen doch. Bevor sie losfahren, lässt Mr. Lockwood sein Fenster runter und schaut mich an. "Erinnerst du dich echt nicht an mich?" Einige Sekunde vergehen, bevor ich mich von seinem Blick löse und dann erinnere ich mich an ihn. Sofort schaue ich peinlich berührt weg. Das kann doch nicht wahr sein. "Ich denke, du erinnerst dich." grinsend fährt er sein Fenster wieder hoch und fährt davon. Ich bleibe wie angeklebt stehen und schaue seinem Auto hinterher. Ich habe Dave in einer Bar in Paris kennengelernt. Wir haben viel getrunken und irgendwann waren wir so heftig am rummachen, dass Angelina mich fast schon von ihm wegzerren musste. Oder besser gesagt, aus seinem Auto zerren musste. Ich war ihr so dankbar, dass sie sofort nach mir gesucht hatte und es verhindern konnte, dass ich mit ihm zu ihm fahre. Mehr ist zwischen uns nicht gelaufen und ein weiteres Mal gesehen habe ich ihn bis auf Heute auch nicht. Dave ist ein charmanter Typ, der nebenbei auch noch fast 10 Jahre älter ist als ich. Gott, ich war einfach viel zu betrunken um über sein Alter nachzudenken.
Jetzt muss ich mir nur überlegen wie ich Harry dazu überreden kann, dieses Projekt ohne mich zu leiten, sodass ich ihn nie wieder sehen muss.

"Gefällt er dir?" langsam drehe ich mich um und blicke in zwei grüne Augen. Fuck, ob er wohl etwas weiß? Hat Dave ihm vielleicht etwas erzählt? Erst als Harry lächelt, merke ich wie ich mich wieder entspanne. "Schon gut, wenn dir mein Porsche nicht gefällt, dann hole ich uns genau so einen BMW." Ah, das meinte er.

"Nein, dein Porsche ist ganz okay, aber ich würde mir nur ungern so ein aufgemotztes Auto kaufen." Ich gehe an ihm vorbei, natürlich nicht ohne ihn kurz mit den Schultern zu schweifen. "Wenn ich eine Person beeindrucken möchte, dann schaffe ich dies auch ohne mit meinem Auto anzugeben!" Stolz auf meine Antwort, hebe ich den Kopf und bin schon fast vor dem Eingang.

„Wenn man bedenkt, wie du seinem Auto hinterher geschaut hast, dann-." Ich mache einige Schritte auf ihn zu bevor ich genau vor ihm stehe.

„Sein verfluchtes Auto, interessiert mich genau null." Er schaut mir tief in die Augen und legt leicht seinen Kopf schief.

„Das heißt dann wohl, dass du eher ihm hinterher geschaut hast?" Seine Augen werden dunkler und ich merke sofort, wie seine Wut steigt, doch er spricht nicht weiter.

„Nein, ich war einfach nur in Gedanken vertieft." Ich ignoriere seinen Blick, denn wenn er mich weiterhin so beobachtet, habe ich Angst, er könnte mir in die Seele schauen. Denn genau so fühlt es sich an, wenn er mich mit seinem Blick durchbohrt.
Im Büro angekommen, fange ich an meine Sachen zusammenzupacken um heimzufahren. „Hazza, fahren wir heim? Heute stehen keine Termine mehr an. Wir könnten uns einen schönen Filme Abend machen?" Harry überlegt kurz und schaut dann auf seine Uhr.

„Ich bleibe noch ein wenig hier. Ich muss einiges für nächste Woche vorbereiten." Es nervt ein wenig, dass Harry so viel am arbeiten ist, doch da ich keine Diskussion eingehen möchte, nicke ich nur. „Du fahr schon mal vor und suche uns einen Film heraus, okay?" Er kommt auf mich zu und legt seine Hände um meine Taille. „Ich werde nicht lange bleiben, versprochen." Sanft küsst er mich und ich vertiefe den Kuss, indem ich mich an ihn schmiege und meine Finger in seine Haare vergrabe. „Fuck, Cataleya, mach das nicht." flüstert er und dann drücke ich mich näher an ihn. Er stößt mich sanft nach hinten und dreht uns dann so um, dass ich gegen den Tisch gedrückt werde. Er hebt mich hoch und jetzt sitze ich auf dem Tisch und Harry spreizt meine Beine, sodass er sich dazwischen stellen kann. Er küsst mich diesmal etwas unsanfter und öffnet die Knöpfe meiner bluse, während die andere Hand langsam meinen Oberschenkel streift. Seine Lippen wandern zu meinem Hals und leise stöhne ich auf. Genau als seine Hand unter mein Rock wandert, wird die Türe aufgemacht. Fuck.

„Harry, wenn du soweit bist, dann können wir den Plan für die kommende Woch-." Sofort erstarrt sie, als sie uns entdeckt. Harry macht schnell einen Schritt nach hinten und ich springe vom Tisch und knöpfe meine Bluse wieder zu. „Ich hätte klopfen sollen, aber ich vergesse immer wieder, dass Cataleya hier ist." Melissa sieht zu Harry und lässt ihren Kopf hängen. „Es tut mir so so leid." flüstert sie. Das ich nicht die Melissa, die ich kenne. Sie könnte Schauspielerin werden.

„Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Mir tut es leid." Mit zusammengezogenen Augenbrauen sehe ich zu Harry und er gibt mir nur ein ‚sag bloß nichts falsches' Blick. „Setz dich Melissa, wir können gleich anfangen." Harry begleitet mich raus und wir bleiben vor meinem Auto stehen.

„Du hättest mir ruhig sagen können, dass du die nächste Woche mit Melissa planen musst." Es verletzt mich, dass er mich kein einziges Mal gefragt hat, ob ich dabei sein möchte und auch, dass er nicht erwähnt hat das er es mit Melissa macht.

„Ich habe ein Interview nächste Woche, natürlich muss ich es mit ihr vorbereiten. Sie wird schließlich dabei sein und organisiert das alles auch." Er küsst meine Wange und öffnet mir die Autotüre. „Und außerdem hatten wir dieses Gespräch schon vor zwei Tagen. Wir arbeiten nur zusammen, mehr ist da nicht." ich nicke nur und steige in den Wagen. „Schreib mir sobald du ankommst, okay?" wieder nicke ich nur und fahre dann davon.

Für immer? Vielleicht!Where stories live. Discover now