Ryan

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Ich betrete den Raum und bereue es sofort. Es ist stickig und die Musik ist viel zu laut. Ich sehe mich um und entdecke dann auch schon Tati, die mich lächelnd an sich drückt. „Ich dachte du kommst nicht mehr." brüllt sie über die Musik hinweg und ich zucke mit den Schultern.

„Hatte ich eigentlich auch vor, aber meine Freundin hat mich gezwungen." Das Lu mich wortwörtlich aus der Wohnung geschmissen hat, lasse ich lieber aus. Ihre genauen Worte waren ‚Kommt beide ja nicht zurück, bevor ihr den Scheiß nicht geklärt habt'. Auch ich hatte Zeit um über die Sache nachzudenken. Ich habe doch selbst gesehen, dass er diesen Kuss nicht wollte, doch gestern war ich einfach zu aufgebracht um es zuzugeben. Ich hole mein Handy heraus und wähle Harry's Nummer, doch er geht nicht ran. ‚Ruf mich an, ich muss mit dir reden.' Ich schicke ihm eine SMS in der Hoffnung, dass er zurück ruft.

„Bin ich ja froh das du hier bist." Ryan zieht mich in eine Umarmung und ich erwidere. Natürlich tue ich das, er hat ja schließlich Geburtstag. Ich überreiche ihm sein Geschenk und wieder zieht er mich in eine Umarmung. „Du bist ja so süß, komm mit, ich möchte es aufmachen." ohne auf meine Antwort zu warten zieht er mich Treppen hinauf und öffnet dann eine Türe. Sein Schlafzimmer. Okay, nicht ausflippen, er möchte sich nur das Geschenk ansehen. Er macht es auf und macht dann große Augen. „Diese Uhr wollte ich mir letztens selbst holen." wieder steht er auf und kommt auf mich zu. „Du bist echt die Beste." erst jetzt rieche ich den Alkohol. Als wir noch unten standen, wusste ich nicht, wie betrunken er eigentlich ist, denn da hat der ganze Raum nach Alkohol gestunken, doch als er mir nahe kommt, muss ich einen Schritt zurückweichen, weil dieser Gestank nicht auszuhalten ist.

„Zu tief ins Glas geschaut?" ich lächle um die Situation ein wenig aufzulockern, doch er starrt mir weiterhin intensiv in die Augen. „Ryan, wir sollten runtergehen, Harry wartet bestimmt schon auf mich." Bei dieser Aussage lächelt er.

„Er ist nicht hier. Wahrscheinlich hat er es sich doch anders überlegt." wieder macht er einen Schritt auf mich zu und ich weiche einen Schritt zurück.

„Wir sind ein Paar, Harry und ich. Ich glaube, das haben wir noch nicht erwähnt. Eigentlich wollten wir es euch erst später sagen, aber ich habe beschlossen es dir heute zu sagen." Diese Information gebe ich ihm nur, weil ich hoffe, dass es ihn abschreckt. Schließlich ist Harry sein Boss. Du aber auch, aber es scheint ihm trotzdem egal zu sein.

„Wirklich?" mit einer schnellen Bewegung schlingt er seinen Arm um meine Taille und zieht mich an sich. Fuck fuck fuck.

„Ryan, bitte, tue nichts was du später bereuen wirst." Ich hasse mich dafür, dass sich meine Stimme zittrig anhört. Ryan lacht nur.

„Werde ich nicht, versprochen." langsam kommt er mit seinem Gesicht mir näher und dann brülle ich so laut ich kann ‚Hilfe', doch Ryan ist schneller und hält mir den Mund zu. „Jetzt hör doch auf mit dem Scheiß!" zischt er und drückt mit auf das Bett, sodass ich auf dem Bauch liege und er setzt sich auf mich. Er hält meine Hände fest und haucht mir ins Ohr. „Ich weiß das du es willst." wieder versuche ich zu schreien, doch er hält mir wieder den Mund zu. Das kann doch alles nicht wahr sein. Ich weine und flehe ihn an aufzuhören, doch stattdessen höre ich nur, wie er seine Hose aufmacht. Während er meine Hände hält, zieht er seine Klamotten aus, sodass er ganz nackt vor mir steht. Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien, doch ich schaffe es nicht. Jetzt liege ich mit dem Gesicht zu ihm gedreht da und fühle mich wie das letzte. Wie konnte ich so dumm sein und hierher kommen? Seine Lippen wandern zu meinem Hals und er hinterlässt küsse dort. Dann knöpft er meine Bluse auf und schnaubt als er bemerkt, dass man die Bluse nur bis zur Hälfte öffnen kann. „Musst du es mir so schwer machen?" er küsst meine Brüste und wandert dann zu meinem Bauch und da mein Mund wieder frei ist, schreie ich wieder. Ryan ohrfeigt mich und zischt ich solle still sein, da mich sowieso niemand hört, weil die Musik so laut ist. Meine Wange brennt und weil ich nicht mehr aufhören kann zu weinen, habe ich das Gefühl zu Ersticken.

„Ryan, bitte, tue das nicht." kriege ich noch mit letzter Kraft raus und weil er mich einfach nur anlacht und dann meine Bluse zerreißt, damit er sie ausziehen kann, weiß ich, das es zu spät ist. Egal was ich sage oder auch tue, er ist nicht zu stoppen. Leise weine ich vor mich hin und hoffe, dass es schnell vorbei ist. Ich verspreche mir, dass ich alles dafür tun werde, dass Ryan ins Gefängnis kommt. Seine Hand wandert unter mein Rock, rauf zu mein Höschen und dann spielt er mit dem Bund. Wieder weine ich und drücke ganz fest die Augen zu. „Ryan, bitte-." ich werde unterbrochen, denn jemand versucht die Türe aufzumachen. Ryan legt seine Hand auf meinen Mund.

„In Benutzung! Sucht euch gefälligst ein anderes Zimmer. Im schlimmsten Fall könnt ihr es auch im Badezimmer treiben." stolz auf seine Antwort legt er seine Hand um meine Brust und umfasst sie. „Du hast echt tolle Titten, weißt du das?" Wäre nicht seine Hand auf meinem Mund würde ich ihm sagen, er soll in die Hölle fahren. Ryan legt seine Lippen auf mein Hals, doch springt erschrocken von mir runter, als er einen lauten Knall hört. Ich setze mich auf und schaue schockiert auf die Türe, die auf dem Boden liegt. Ein rot angelaufener Harry betritt den Raum. Er sieht zuerst zu Ryan, der in einer Ecke steht und sofort die Hände hochhält und den Mund öffnet. „Ich kann das alles erklären." Dann wandert sein Blick zu mir und er zieht die Augenbrauen zusammen. Gott, nur bei seinem Gesichtsausdruck erkenne ich, dass er kurz mit sich selbst kämpft um nicht die Kontrolle zu verlieren.

„Chris, lass ihn nicht raus, ja?" Chris der im Türrahmen steht, nickt nur und sieht mich bemitleidend an. Mit jedem Schritt, den Harry macht, steigt meine Angst, dass er etwas falsch verstanden hat. Als Harry vor mir steht, zieht er seine Jacke aus und legt sie um meine Schultern. Er zieht mich auf die Beine und drückt mich fest an sich und dann fange ich wieder an zu weinen. „Alles wird gut, Babe." er streicht mir über den Kopf und wiederholt immer wieder diese Worte bis ich mich beruhige. „Lu sollte gleich hier sein." ich nicke nur, aber lasse ihn nicht los. „Gemeinsam mit Angelina." sofort schaue ich ihn an. „Sie wollte dich überraschen, aber nach dem heutigen Abend, wäre diese Überraschung sowieso nicht gelungen." er küsst meine Stirn und zieht mich wieder zu sich. „Ich hätte abheben müssen, es tut mir leid." sofort schüttele ich den Kopf.

„Du hättest es doch nicht wissen können. Nicht mal ich habe es in dem Moment gewusst, dass es so enden würde."

„Ich stand im Stau und bin deswegen viel zu spät aufgetaucht. Mein Handy hatte auch kein Akku und angesteckt habe ich es einfach viel zu spät." er nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände. „Es tut mir so leid, Babe."

„Die Mädels stehen unten." Harry nickt Chris zu und führt mich dann zu ihm. „Bring sie zu denen, ich komme gleich nach." Sofort drehe ich mich zu ihm.

„Hazza, lass uns einfach die Polizei rufen, bitte." flehend sehe zu ihm, doch er nickt nur und drückt mich wieder an Chris.

„Mache ich, keine Sorge." Ein letztes Mal sehe ich zu Ryan und denke daran, wie ich ihn vor nicht einmal fünf Minuten angefleht habe es nicht zu tun, an sein Grinsen und letztendlich an die Ohrfeige. Ich weiß, dass Harry lügt, jedoch interessiert es mich diesmal nicht. Ich nicke ihm zu und sage noch ‚er solle sich beeilen' weil mir kalt ist und verschwinde dann aus dem Raum.

„Cat, tue das nicht. Bleib hier bis die Polizei kommt." brüllt er mir hinterher und Chris verschränkt unsere Finger und leitet mich aus der Wohnung. Kurz ziehe ich Chris in eine andere Richtung und drehe die Musik noch lauter auf. Chris lächelt kopfschüttelnd und begleitet mich dann schlussendlich zu den anderen.

Als sie mich erblicken, drücken sie mich in eine Umarmung und kurz geht Chris zwischen uns, wofür er eine Faust auf den Oberarm kriegt. „Für Catie war es kein schöner Abend, ich wollte euch nur sagen, dass ihr zu ihr fahren sollt und sie kann euch ja dort alles erzählen?" fragend sieht Chris zu mir. Ich nicke nur. Das wäre das beste. Ich hätte die zwei gerne bei mir während ich auf Harry warte.

„Wenn es sehr schlimm war, dann will ich es jetzt sofort wissen." sagt Angie ernst. Auch Lu schaut besorgt rein.

„Ich erzähle euch alles zuhause, okay?" sie nicken mir beide zu ich werfe meine Autoschlüssel zu Chris. „Ich fahre mit den zwein mit, du bist doch mit Harry hergefahren, oder?" Chris nickt und sagt er wird meine ‚alte Dame' in ganz zurückbringen. So nennt er nämlich mein Auto. Ich liebe sie trotzdem.

Für immer? Vielleicht!Where stories live. Discover now