Kapitel 23

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Genervt betrat ich den Gryffindor Gemeinschaftsraum. Hermine kam sogleich auf mich zu.
„Nancy komm mit." Sie zog mich zu Ron und Harry, letzterer sah etwas unschlüssig aus. „Wenn Umbridge uns nichts beibringen will, sollten wir das selbst in die Hand nehmen und Harry ist als Lehrer perfekt geeignet", erklärte mir Hermine kurz die Situation. „Ich hatte bis jetzt immer mehr Glück als alles andere", versuchte Harry sich aus der Sache rauszureden. Ich schüttelte den Kopf.
„Wenn ich mich recht Erinnere, hast du als einer der ersten einen Patronus beschworen und damit sogar eine ganze Menge Dementoren verjagt. Du bist auf Seidenschnabel geritten und hast dich letztes Jahr super im Turnier geschlagen. Dafür, dass du eigentlich gar nicht daran hättest Teil nehmen dürfen", zählte ich einige Dinge auf. Die anderen Zwei nickten zustimmend.
„Wenn es einer kann, dann du Harry." Mit einem leichten rosa Gesicht wendet er schließlich ein, sich Gedanken darüber zu machen.

Meinen Samstag verbrachte ich alleine im Zaubertränke Klassenraum. Professor Snape kam lediglich vorbei, um mir seine heiligen Hallen aufzuschließen.
„Wehe es steht eine Phiole nicht an ihrem Platz", waren seine einzigen Worte, ehe er mit wehendem Umhang verschwand. Anscheinend musste eine Weile kein Schüler mehr bei ihm nachsitzen, die Regale sahen schon besser sortiert aus.
Als ich endlich fertig war und den stinkenden Kerker verlassen wollte, musste mir natürlich Malfoy über dem Weg laufen.
„Vielleicht lernst du endlich, gehobene Persönlichkeiten zu respektieren", gab er arrogant wie immer von sich. Wie gerne würde ich ihm einfach das Grinsen aus dem Gesicht schlagen. Doch ich schenkte im lediglich ein aufgesetztes Lächeln und lief schnellen Schrittes weiter.

* * * *

Zwei Wochen später, erzählte mir Hermine von einem Treffen im Eberkopf, nachdem Harry sich überzeugen ließ. „Bin dabei." Endlich würden wir richtig lernen, wie wir uns verteidigen konnten.
Dachte ich zumindest. Doch ich hatte die Rechnung ohne Umbridge gemacht, welche mich mit ihrer Art und Weise so sehr aufregte, dass ich nicht anders konnte und sie vor der gesamten Klasse als schwachen Dummkopf abstempelte.
Ich musste das gesamte Wochenende mehrere Stunden bei ihr verbringen.

„Was auch immer ihr heute besprecht, wenn es eine Gruppe gibt, bin ich sowas von dabei", verabschiedete ich mich von Hermine und begab mich zu Umbridges Büro. Bei dem vielen pink wurde mir immer noch ganz schlecht.
Meine Hand tat nach den ersten zwei Sätzen schon unheimlich weh. Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß, wie oft ich diesen elendigen Satz geschrieben hatte. Als sie mich endlich entließ, merkte ich, wie sich alles um mich drehte. Mit meinem freundlichsten Auf Wiedersehen stolzierte ich aus ihrem Büro und ließ mich einige Gänge weiter gegen die Wand rutschen.
Ich atmete ein paar mal tief ein und wieder aus. Morgen müsste ich das ganze noch einmal überleben. Mein Handrücken war dunkelrot und noch immer schimmerten leichte Narben darauf. Ich soll nicht vorlaut sein.

Am Abend erzählte mir Hermine alles von dem Treffen, sie würden nun alles in die Wege leiten. Endlich mal eine gute Nachricht. Doch aus diese sollte uns nicht lange erhalten bleiben. Umbridge verkündete eine neue Regel:

Alle Schülergruppen, zu denen mehr als drei Schüler sich regelmäßig treffen, müssen von der Großinquisitorin genehmigt werden. Schülerinnen und Schüler, die an einer nicht-genehmigten Gruppe teilnehmen, werden von der Schule verwiesen.

Natürlich war uns allen bewusst, wir würden dennoch diese Treffen abhalten und uns nicht einschüchtern lassen. Nach wenigen Tagen war es endlich so weit.
Jede eingetragene Person erfuhr vom Raum der Wünsche und wie man ihn finden konnte. Wir waren eine recht große Truppe, was mich umso mehr freute.
Harry wollte beginnen, wir fingen mit dem Entwaffnungszauber an, tauschten unsere Ideen aus und hatten allgemein einen wundervollen Nachmittag. Am Ende wurde einstimmig für Harry als Anführer gestimmt. Nun musste noch ein Name her, welches sich als schwieriger gestaltete.
„Die Defensiv-Allianz? Abgekürzt DA, damit niemand weiß, wovon wir reden", schlug Cho vor. „Es könnte auch für Dumbledores Armee stehen", lachte Ginny.
Die meisten fanden die Idee noch besser und somit war es beschlossen, die DA war ins Leben gerufen und wir würden uns von dem pinken Monster nicht unterkriegen lassen.

Und so verging die Zeit - ich kochte regelmäßig in Umbridges Unterricht über und handelte mir Nachsitzen bei ihr ein, gab wirklich mein Bestes, um Vik zu antworten, auch wenn es mich jedes Mal sehr, sehr viel Überwindung kostete und die heimlichen Treffen der DA liefen gut. Mittlerweile konnte ich eine Gestalt als Patronus beschwören. Luna neben mir klatschte begeistert.
„Was für ein Tier ist das?", gesellte Ginny sich zu uns. Es flitzte so schnell durch den Raum, umrundete Ron und Harry, ehe der Zauber wieder verschwand.
„War das ein Frettchen?", schoss Rons Kopf in unsere Richtung.
„Scheint so", zuckte ich die Schultern und grinste zufrieden.

Da Malfoy es bevorzugte, mich zu provozieren und mir dann irgendwelche Strafarbeiten aufbrummte, ging ich ihm so gut es mir möglich war, aus dem Weg. Er versuchte es zwar immer wieder, aber ich wich mit einem genervten Lächeln aus und winkte ihm zu, während ich schnellstmöglich davon lief.

* * * *

Heute sollte das letzte Treffen vor den Weihnachtsferien stattfinden. Ich nahm meine Bücher und verließ die große Halle. Während ich über die Gänge schlenderte, wurde ich das Gefühl nicht los, verfolgt zu werden. Ich rempelte einen anderen Schüler an und ließ meine Bücher fallen.
„Oh sorry, mein Fehler", lachte ich entschuldigend und ließ meinen Blick hinter mir lang schweifen. Zabini und Nott standen etwas weiter weg und beobachteten mich. Ich sammelte alles auf und setzte meinen Weg fort. Ein Stockwerk weiter oben suchte ich die Mädchentoilette auf.
Wenn ich sie nicht bald abschütteln konnte, konnte ich das Treffen heute vergessen. Tatsächlich standen sie an einem der großen Bögen und setzten sich erst in Bewegung, als ich ebenfalls weiter ging. Genervt seufzte ich. Somit lief ich über Umwege in die Bibliothek und machte meine Hausaufgaben. Während ich hin und wieder ein neues Buch benötigte, sah ich die Beiden hinter den nächsten Regalen verschwinden. Schließlich machte ich mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, wo ich auf die Anderen wartet.

„Nancy wo warst du?", kam Hermine vorwurfsvoll mit der Tür ins Haus gefallen. „War nicht meine Schuld. Zabini und Nott sind mir den gesamten Nachmittag hinterhergelaufen", grummelte ich rum. Mit verschränkten Armen saß ich auf dem Sofa. „Keine Ahnung ob die das jetzt öfters machen, aber wir sollten ab sofort vorsichtiger sein", verkündete ich mein Bedenken.

UnbreakableWhere stories live. Discover now