Kapitel 5

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Die kommende Zeit lief ich kaum noch alleine durch die Schule. Fred und George waren immer an meiner Seite, soweit es ihnen möglich war.
Sie schleppten mich zu jedem Quidditch Training, was Dank Wood eine Menge war und für mich unendlich langweilig. Die Wochenenden verbrachte ich mit Hermine in der Bibliothek oder dem gesamten Trio bei einigen Runden Zauberschach.

Doch die Zwillinge konnten das Ganze nicht auf sich sitzen lassen und ich erst recht nicht. Endlich hatten wir unser kleines Projekt fertiggestellt. Es war eine Fliege, die am Ende ihres Zaubers explodierte. Ich musste zugeben, explodierende Sachen gehörten zu meinen Favoriten.

Am Abend von Halloween nutzen wir unsere Chance. „Wo sind denn nur Hermine und die Jungs?", genervt blickte ich durch die große Halle. „Wir sollten nicht länger warten Nanc." Fred stupste mich an und zustimmend nickte ich. Mit seinem Zauberstab ließ George die Fliege unbemerkt Richtung Slytherintisch fliegen.
Kurz darauf hatte sie ihr Ziel auch schon erreicht. Während Crabbe versuchte sie zu verscheuchen, war dies die perfekte Ablenkung, um schlussendlich in Malfoys Becher zu landen. Wir beobachteten, wie der Blondschopf seinen Sitznachbarn energisch beschimpfte und sich schließlich über den Becher beugte, um den ungebetenen Gast zu entfernen. Dies war der perfekte Moment.
George beendete den Zauber, wodurch die Fliege explodierte. Mit einem lauten Klatschen sprudelte der Kürbissaft nur so nach oben, direkt in Malfoys Gesicht. Jeder, der es mitbekommen hatte, brach in Gelächter aus und selbst die anderen Slytherin konnten sich nicht zurückhalten.

Während ich mit den Zwillingen abklatschte, funkelten uns hasserfüllte graue Augen an, was mir ein zuckersüßes Lächeln entlockte und den Zwillinge einen warnenden Blick. Mit ihnen brauchte er sich nicht anlegen.

Langsam leerte sich die Halle und auch wir machten uns auf den Rückweg zum Gryffindorturm. Doch auf dem Weg dorthin entstand vor uns eine riesige Schülertraube. Ein unheimliches Gemurmel ging durch die Reihen.
Wir quetschten uns durch die Menge und sahen schließlich den Grund der Ansammlung. An der Wand vor uns stand in großen Buchstaben geschrieben 'der Erbe von Slytherin sei zurück und habe die Kammer des Schreckens geöffnet, um seine Feinde heimzusuchen'. Zu allem Überfluss hing davor die tote Katze von unserem Hausmeister und natürlich war es das Trio, welches direkt davor stand.

„Ihr elendigen Schlammblüter seid die Nächsten", kam es lachend von Malfoy, welcher sowohl Hermine als auch mir, einen abwertenden Blick zuwarf. Wut kochte in mir auf, dieser dreckige Wicht. Doch ehe ich etwas sagen konnte, erreichten die Lehrer die Traube und schickten uns alle eilig in die Schlafsäle. Lediglich die drei Finder mussten mit ihnen gehen.

Somit musste ich auf Hermine warten, ehe ich sie ausfragen konnte. Müde lag ich in meinem Bett und dachte immer wieder an Malfoys Worte. Wahrscheinlich wollte er uns nur Angst machen, aber was wäre, wenn es wirklich weitere Angriffe geben würde? Würde sich das Monster nur auf Muggelstämmige Schüler stürzen? Und was könnte man dagegen tun? Fragen über Fragen schwirrten in meinem Kopf, bis ich schließlich doch vor Hermines Ankunft erschöpft einschlief.

Zum Glück stand am Wochenende das nächste Quidditch Spiel an und meine Sorgen verflogen ein wenig. Es war mal wieder ein spannendes Match zwischen Gryffindor und Slytherin. Malfoy hatte sich in die Mannschaft gekauft und war nun der neue Sucher. Aber gegen Harry hatte er eh keine Chance, meiner Meinung nach brauchte er es nicht einmal zu versuchen. Und selbstverständlich fing Harry den Schnatz am Ende und wir gewannen. Allerdings stürzte er dabei, gemeinsam mit Hermine und Ronald rannte ich die Treppen hinunter. „Harry! Ist alles in Ordnung?", fragte ich hörbar außer Atem.

So wie er sich den Arm hielt, schien meine Frage überflüssig zu sein. Professor Schönling prallte sogleich, was für ein herausragender Heiler er doch wäre.
„Nein, nicht sie. Bitte nicht." Harry war noch blasser geworden. Davon ließ sich unser Professor jedoch nicht abhalten und einige Sekunden später, wabbelte Harrys Arm hin und her. Sein Knochen war komplett verschwunden.
Madame Pomfrey war mehr als sauer und Harry musste die Nacht im Krankenflügel verbringen.

Wenige Tage später organisierte Professor Lockhart einen Duellierclub, in welchen er uns die besten Verteidigungen beibringen wollte. Sein selbstverliebtes Geschwafel brachte mir fast das Frühstück wieder hoch, während alle Mädchen um mich herum nur hin und weg waren. Umso lustiger fand ich die Demonstration von ihm und unserem Zaubertränke Lehrer, welcher widerwillig als Assistent bereitgestellt worden war. Es war nicht sein Plan gewesen, so bloß gestellt zu werden und mit seinem grässlichen Lachen überspielte er seine Scham.
Er war wahrlich der schlechteste Zauberer, den ich bis jetzt gesehen hatte.

„Mr. Potter", Lockhart zog Harry mehr oder weniger auf die kleine Plattform. „Malfoy", zischte Snape sogleich und die Beiden standen sich abwertend gegenüber. Die ganze Schule wusste wahrscheinlich von ihrer Abneigung einander gegenüber, aber solche Situationen machten es auch nicht besser. Alle Schüler starten gespannt zu ihnen hinauf, man würde eine Stecknadel runterfallen hören so leise wurde es.

Harry begann und ließ Malfoy nach hinten fliegen. Erschrocken landete er auf seinen vier Buchstaben, was mir ein lautes Lachen entlockte. Seinen hasserfüllten Blick konnte ich förmlich auf mir spüren. Snape zog ihn wieder auf die Beine und auf sein Kommando vollführte Malfoy seinen ersten Zauber und eine riesige Schlange erschien. Harry wich einen Schritt zurück und sogleich trat unser Lehrer dazwischen. So viel dazu, dass wir etwas lernen sollten.
Jedoch war es auch diesmal nicht der erwünschte Zauber, die Schlange flog hoch durch die Luft und landete unsanft wieder auf dem Podest. Wütend bäumte sie sich auf. Zielstrebig schlängelte sie auf die Masse zu, während die meisten schon panisch wegrannten.
Auf einmal gab Harry merkwürdige, zischende Laute von sich. Die Schlange tänzelte noch ein wenig herum, ließ aber schlussendlich von dem auserwählten Schüler ab. Snape beendete das ganze Spektakel und erklärte die Stunde für beendet.

Gemeinsam mit Hermine und Ronald rannten wir Harry hinterher. Die Meisten machten mal wieder einen großen Bogen um ihn.
„Harry du bist ein Parselmund", rief sein bester Freund aus. „Ein was?", kam es von Harry und mir gleichzeitig. „Ein Parselmund ist jemand, der mit Schlangen reden kann", erklärte Hermine. „Und selbst in der Welt der Zauberer ist das eine sehr seltene Gabe." Ihr Blick wirkte besorgt.
Die Stimmung war bedrückt, es war zum Haare raufen. „Tja, mit euch wird es immerhin nie langweilig", versuchte ich die Anderen aufzuheitern. Doch ich erntete nur ausdruckslose Blicke. Genervt schnaubte ich. „War nicht böse gemeint."
Es wurde definitiv Zeit die Zwillinge aufzusuchen, bevor meine Laune noch komplett den Bach runterging.

UnbreakableWhere stories live. Discover now