Kapitel 3

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Den gesamten Frühling über versuchte ich mich bedeckt zu verhalten und lernte einige Zeit mit Hermine. Malfoy versuchte ich stetig aus dem Weg zu gehen, was mir manchmal weniger gut gelang.

* * * *

Es waren die letzten Wochen vor den Sommerferien und ich musste bei meiner Hauslehrerin mal wieder Nachsitzen. Während alle Anderen das schöne Wetter draußen genossen, durfte ich die letzte Stunde Verwandlung aus dem Buch abschreiben.

Fred und George hatten mir von einem neuen Scherzartikel erzählt und ich durfte ihnen beim Design helfen, wodurch ich enorm abgelenkt war vom Unterricht. Hermine hatte mich nur mit einem strafenden Blick angeschaut und heute, auch noch an einem Samstag, dafür gesorgt, dass ich pünktlich zum Nachsitzen erschien.

„Wenn du jetzt noch zu spät kommst, handelst du dir nur noch mehr Ärger ein. Professor McGonagall ist streng, aber gerecht. Du solltest wieder besser aufpassen und mehr mit mir in die Bibliothek kommen." Ich konnte ihre braunen vorwurfsvollen Augen direkt vor mir sehen.
Als würde sie die ganze Zeit nur lernen und in der Bibliothek hocken. Ich wusste, sie hatte mit Harry und Ron ihre Geheimnisse, womit sie sich ebenfalls genug Ärger einhandelte. Immerhin mussten die Drei auch schon Nachsitzen und bekamen eine Strafe aufgebrummt, wo sie im Dunkeln in den verbotenen Wald mussten.

Da waren mir die Geheimnisse zwischen den Zwillingen und mir doch wesentlich lieber, wir veranstaltet ein heiden Chaos und brachten die Leute zum Lachen. Das brachte uns, wenn überhaupt, etwas putzen und Regeln abschreiben ein.

Ich schüttelte meinen Kopf, diese ganzen Gedanken halfen mir jetzt auch nicht weiter und ich wollte noch heute fertig werden. Zum Abschluss musste ich ein Kissen in einen Blumentopf verwandeln, um Professor McGonagall zu zeigen, ich hatte auch verstanden, was ich abgeschrieben hatte.
„Sie können nun gehen Miss Devon. Aber ich erwarte in Zukunft wieder mehr Aufmerksamkeit in meinem Unterricht", streng blickte sie auf mich herab. Betreten schaute ich zur Seite und nickte nur. Dann machte ich mich auf den Weg, meine geliebten rothaarigen Jungs zu suchen.

Während ich durch die Flure schlenderte, kamen mir Malfoy und seine beiden Dümmlinge entgegen, im Schlepptau Pansy Parkinson. Wie ich dieses Mondgesicht verabscheute. Ihre Stimme war schrecklich, sie dackelte Malfoy nur hinterher und besaß anscheinen keine eigene Meinung. Dabei hatte ich noch nie groß mit ihr zu tun, aber ihre nicht vorhanden charakterliche Ausstrahlung, sagte schon alles über sie aus.

„Na sieh mal einer an, wenn das nicht die Schande von Gryffindor ist", quäkte sie los. Dick und Doof neben ihr fingen an zu lachen. „Ein Glück vergibt Dumbledore keine Hauspunkte fürs Nachsitzen, sonst würdet ihr dieses Jahr den Hauspokal locker gewinnen", scherzte Malfoy. Ich verdrehte die Augen und versuchte an ihnen vorbeizulaufen. Ich durfte mir nicht schon wieder einen Aussetzer erlauben. Doch Malfoys Gorillas stellten sich mir in den Weg.

„Zieht Leine ihr unterbelichten Kakerlaken", patze ich sofort los. „Deine Eltern hätten dir lieber Manieren beibringen sollen, aber was soll man schon von Muggeln erwarten", der Blonde versuchte sich vor mir aufzubauen. Er war zwar ein Stück größer als ich, aber auch das würde mich nicht aufhalten, ihn fertig zu machen. „Hast du solche Angst vor mir, dass du dich an meine Eltern wenden musst oder was?" Böse funkelte ich ihn an. Seine grauen Augen verzogen sich zu Schlitzen. Dann zückte er seinen Zauberstab. „Das hättest du wohl gerne Devon", meinen Nachnamen spuckte er aus wie eine Krankheit. Ich zückte ebenfalls meinen Zauberstab. Pansy gab ein erschrockenes Quäken von sich und die Gorillas gingen auf Abstand.

Doch das Glück war diesmal nicht auf meiner Seite - wie so oft. Malfoy versteckte schnell seinen Zauberstab und blickte so unschuldig wie ihm nur möglich drein.
„Sie wollte mich angreifen Professor!" Diese miese kleine Ratte. „Das ist überhaupt nicht wahr", verteidigte ich mich. Jedoch wurde mir bewusst, was nun passieren würde, als ich mich umdrehte und in das ausdruckslose Gesicht von Snape schaute. Warum ausgerechnet er?
Hauslehrer von Slytherin, der Lehrer, welcher mich am meisten hasste - spätestens seit der Farbbomben Aktion und bekanntermaßen war Malfoy auch noch einer seiner Lieblinge. „Nachsitzen Devon. Nächsten Samstag um 10 in meinem Klassenzimmer", seine monotone Stimme bereitet mir einen ungesehenen Schauer. „Und seien sie diesmal pünktlich." Mit wehendem Umhang verließ er uns und die Gruppe hinter mir brach in gehässiges Gelächter aus.

Eine unglaubliche Wut machte sich in mir breit. Das war nicht fair. Es war alles Malfoys Schuld, ich hatte nichts getan. Ich versuchte sie zu ignorieren, versuchte alles um mich herum auszublenden und lief einfach los.

Ich wollte niemanden sehen oder gar mit jemanden reden. Diese Schule und die Zeit hier, sollte die beste in meinem Leben werden, hier war alles magisch und so viel besser als mein altes normales, langweiliges Leben. Und doch fiel es mir manchmal so schwer und gerade solche Menschen wie Malfoy, gaben mir das Gefühl nicht dazu zugehören.

Irgendwann kam ich zum Stehen und schaute mich um. Ich war in einem langen Gang und wusste nicht mehr, woher ich überhaupt gekommen war. Mir kam auch nichts bekannt vor. Anscheinend hatte ich mich tatsächlich verlaufen.
Auf einmal tauchte am Gangende Mrs. Norris auf, Filchs grässliche Katze. Er durfte mich hier auf keinen Fall finden, wenn ich noch mehr Ärger bekommen würde, würde sie mich vielleicht doch der Schule verweisen.

Ich rannte zu der einzigen Tür, am Ende des riesengroßen Gangs. Mit wild pochendem Herz griff ich nach dem Türgriff - endlich mal was Positives, die Tür ließ sich öffnen. Ich schlüpfte hinein und verschloss sie wieder ganz leise. Erleichtert atmete ich aus. Doch ich vernahm ein lautes Atmen hinter mir. Langsam drehte ich mich um. Ich presste meine Hand vor dem Mund, um nicht zu schreien. Vor mir stand ein gewaltiger Hund mit drei Köpfen. Drei Köpfe!?

„Braves Hündchen", piepste ich. Dieser fletschte jedoch seine Zähne und begann zu knurren. Und zwar an jedem seiner Köpfe. „Anscheinend bist du doch nicht so brav." Panisch riss ich die Tür wieder auf und rannte los. Der Gang war zu meinem Glück wieder leer.

Nachdem ich die erste Treppe erreicht hatte, erkannte ich ein paar bekannte Gemälde und wusste, wie ich zum Gryffindorturm kam. Dort angekommen, ließ ich mich erschöpft in einen Sessel bei Hermine und den Jungs nieder. Sie unterbrachen zwar ich Gespräch, aber das störte mich in diesem Moment überhaupt nicht. „Was ist denn mit dir passiert", fragte Ron mit vollem Mund. Ich stieß einen Seufzer aus. „Ich hatte den wohl schlimmsten Tag überhaupt."
Meine Atmung wurde langsam wieder ruhig. „Und ich muss nächsten Samstag schon wieder Nachsitzen." Betreten sah ich zum Boden.
„Bitte was? Nancy du kommst doch erst vom Nachsitzen", vorwurfsvoll sah Hermine mich an. „Es ist Malfoys Schuld. Ich hab nichts gemacht, ehrlich. Er hat mich provoziert und als Snape um die Ecke kam, hat er die Situation für sich genutzt."

Immer noch wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Harry sah mich eher mitleidend an. Er wusste, wie es war, von Malfoy in jeder erdenklichen Situation gepiesackt zu werden und Snape hasste ihn ebenfalls.

„Nancy!" „Da bist du ja." „Wir haben dich schon gesucht." Lachend kamen die Zwillinge auf uns zu und meine schlechte Laune wurde augenblicklich kleiner. Ich würde sie schrecklich vermissen über die Ferien. Generell würde ich alles hier vermissen.

* * * *

„Ihr müsst mir unbedingt schreiben, versprochen?", beendete ich meine Umarmungsrunde. Die Zwillinge nickten und Hermine bejahte meine Frage. Wir waren wieder in Kings Cross angekommen. Während die Anderen fröhlich nach ihren Familien suchten, blieb ich mit Harry noch einen Moment am Gleis stehen. „Deine Eltern warten auch nicht hier, oder?", betreten sah er mich an. Ich schüttelte den Kopf. „Sie mögen das durch die Wand laufen nicht so." Ich zuckte mit den Schultern. Gemeinsam verließen wir unsere magische Welt. „Wir sehen uns nach den Ferien Nancy", lächelte er mir zum Abschied noch zu. „Bis dann Harry", winkte ich ihm nach.

Etwas weiter entfernt erblickte ich meine Eltern. Ihre Gesichter waren alles andere als erfreut, wahrscheinlich waren sie noch immer sauer wegen des Streiches. Das konnten ja super Ferien werden.

UnbreakableWhere stories live. Discover now