𝑡𝑖𝑟𝑒𝑑

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𝐩𝐨𝐯 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢

Nun sitze ich hier. Mein Blick auf meinen Händen gesenkt, die sich verschwitzt in dem Saum meines Pullovers krallten. Der Typ neben mir, hatte bisher nichts weiter gesagt, angeschaut habe ich ihn auch noch nicht. Ich traute mich nicht und schon gar nicht traue ich mit, irgendetwas zu sagen.

Er hat den Wagen eben erst gestartet, fuhr aus der Tiefgarage raus auf die Straße. Es dämmerte schon langsam und lässt mich daran erinnern, dass ich schon viel zu lange hier bin. Dafür, dass heute eigentlich nicht viel anstand, ist es schon echt spät geworden. Vermutlich war mein kleiner Ausbruch dran schuld, der das alles heute ein wenig in die Länge gezogen hat. Oder zusätzlich noch das lange Gespräch mit PD-nim. Und jetzt das hier. Wäre ich doch einfach mit den Jungs mitgefahren, dann säße ich jetzt nicht hier. Dann könnte ich mein Leben einfach weiterleben.

„Yoongi, du brauchst echt nicht weinen." Hörte ich ihn reden. Klar, danke für deine Hilfe. Echt.

„Ich erkläre dir das, versprochen. Du brauchst wirklich keine Angst bei mir haben." Leise schluchzte ich auf, kann es nicht mehr unterdrücken und wischte danach mit dem Ärmel über mein Gesicht. Das, was er sagt, kann jeder behaupten. Keine Angst haben, dass ich nicht lache. „Wenn ich dir das jetzt erzähle, wirst du erst recht Angst haben. Deswegen musst du dich kurz gedulden."

Ich hörte ihm nicht weiter zu, als er mit mir sprach. Von wegen, alles, was er erzählt, sind doch eh nur Lügen. Er will mir das schönreden, damit ich nicht weglaufe, wenn wir anhalten. Am Ende sperrt er mich in seinem Keller ein, bekomme nichts mehr zu essen und das nur einmal am Tag aufs Klo, wenn ich nicht vergessen werde. Werd zu Sachen gezwungen, die ich nicht will und alles wiederholt sich von damals. Scheiße, warum bin ich nicht gelaufen als ich es noch konnte? Aus dem Auto kann ich jetzt nicht mehr springen, das sperrt sich automatisch ab, wenn es zu schnell fährt. Und das tut er bereits.

Wo wir lang fahren seh ich nicht, den ich hab immer noch meine Augen nach unten gewendet. Leise Musik drang durchlesen das Radio. Ich weiß nicht, ob es die Situation besser macht oder nicht, Scheiße ist sie trotzdem. Durch die Pausen zwischen den Songs, kann ich mittlerweile ausmachen, dass wir bestimmt schon über einer halben Stunde fahren. Draußen ist es auch schon deutlich dunkler geworden und mein Nacken tut langsam weh.

„Yoongi?" Wurde ich angesprochen, nach den paar Songs zu urteilen, ist es schon über einer dreiviertel Stunde später. Ich reagierte nicht, hab nun ehrlich abschlossen und mir schon eins, zwei Methoden ausgedacht, wie ich das alles am schnellsten beenden kann. „Wir sind da, du kannst aussteigen." Ich wollte nicht. Ich wollte jetzt nicht aus dem Auto gehen und das ganze Spiel von vorne spielen. Ich hab dazu keine Kraft.

Die Tür neben mir wurde geöffnet. Mein Gurt wurde mir gelöst und dann wurde ich unter meinen Beinen hochgehoben. Die andere Hand lag an meinem Rücken. Wehren tat ich mich nicht. Schloss meine Augen und mein Gesicht wurde wieder ganz nass. Die Tür schloss sich wieder, ich wurde nun getragen und dann hörte ich die Klingel. Lautes Poltern, Gebrumme hinter der Tür und dann ein Schlüssel der sich im Schloss umdrehte. Die Tür wurde aufgerissen und dann strömte sofort ein Geruch in meiner Nase.

Ein Geruch, der mir sehr vertraut vorkam, auf den ich heut selig gewartet habe und gedacht habe, diesen nie wieder zu riechen.

Der Geruch von Zuhause.

Diesen erkannte ich sofort, dasselbe wie mit Jimins Geruch. Es verwirrt mich nur noch mehr und ich glaube, mein Gehirn spielt mir einfach nur ein Streich. Oder viel mehr meine Nase.

Wenn der Typ mich entführen wollte, warum sollte er mich dann nach Hause bringen? Wir sind fast eine ganze Stunde gefahren. Die Fahrt dauert vielleicht 10-20 min. Das macht keinen Sinn.

𝐇𝐞𝐚𝐭 [𝐲𝐨𝐨𝕟ϻ𝕚𝕟]حيث تعيش القصص. اكتشف الآن