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-Philina -

Er hörte mir die gesamte Zeit zu, als ich ihm von früheren Erlebnissen mit Jean erzählte. Zwar zeigte er daraufhin kaum eine Reaktion, doch er hörte es sich wenigstens an. Außerdem freute es mich, dass er an diesem Abend ein mal keine stundenlang arbeitete. Von draußen kam ein Rumpeln, was ihn sofort in aufruhe brachte. Augenblicklich stand er vor mir und lief mit einem Messer, welches er gerade von seinem Tisch genommen hatte, in den Flur hinein.

Neugierig stand ich hinter ihm und blickte über seine Schulter in den Gang. Doch dieser war leer, „Bleib du hier, ich sehe nach, was hier los ist." Pff das kann er vergessen sicherlich warte ich nicht hier drin. Natürlich musste ich mir deshalb einiges anhören, doch mittlerweile stand ich da drüber. Wir liefen den gesamten Gang ab, doch in keinem der anderen Büroraume war etwas. Da war es schon wieder, ganz plötzlich kam es und verstummte dann wieder. Erschrocken kauerte ich mich hinter seinem Rücken zusammen und drückte meine Augen zu. „Ich habe gesagt, du sollst im Büro bleiben!" Mahnte er mich an, als er die letzte Tür öffnete, doch auch hier war nichts.

Ein Scharen ließ mich noch einmal aufhorchen, es kam doch sicherlich aus dieser kleinen Kammer. Ohne groß darüber nachzudenken, öffnete ich die Tür und leuchtete, mit meiner Öl-Lampe, in den kleinen Raum. Vor uns saß eine kleine schwarze Katze, die freudig miaute. „Vergiss es." Sagte er sofort und verschränkte seine Arme, „Ach komm schon, sieh ihn dir nur an." Der kleine sprang mich an und ich nahm ihn in meinen Arm.

Ich nahm ihn auch mit in sein Büro, wo ich mich auf die Couch setzte. Levi beobachtete uns von seinem Schreibtisch aus, „Du Balg hörst auch nie auf mich, oder?" Fragte er gereizt beim Ausfüllen seiner Papiere, ich streichelte den kleinen in meinem Arm und grinste breit. „Doch aber da ich dir fern bleiben soll, brauche ich ja wohl abends Gesellschaft." Meine Antwort schien ihm nicht zu gefallen, denn er schaute mich böse an. „Du ungezogene Göre, wie sprichst du mit mir?"

„Levi bitte, ich kümmere mich auch um ihn. Du wirst ihn gar nicht bemerken, das verspreche ich dir." Versuchte ich ihn zu besänftigen, er wird sowieso am Ende mehr mit ihm machen als ich. „Philina ..." Sagte er sanft und sah mich aufmunternd an. „Wir haben keine Zeit für ein Tier, wer soll sich denn darum kümmern, wenn wir auf Expeditionen sind?"

„Die anderen Sanitäter könnten ihm dann Essen geben. Bitte schick ihn nicht weg, dafür seit ihr euch zu ähnlich."

„Ähnlich, was redest du da?"

„Schau ihn dir doch mal an, dieses schwarze makellose Fell und dieser gelangweilte Blick." Kichernd sah ich zu dem kleinen Fellknäuel, welches mittlerweile auf der Couch neben mir lag. „Wenn es sein muss, klär das vorher mit Erwin." Gab es sich schlussendlich geschlagen, freudig sprang ich auf und hüpfte aufgeregt. „Du bist der beste!" Rief ich aufgeregt, als ich zu ihm lief und seinem Stuhl zu mir um drehte. Ohne darüber nachzudenken, fiel ich ihm um den Hals und umarmte ihn. Er hingegen schüttelte nur erneut mit dem Kopf, doch er stieß mich auch nicht von sich weg.

„Oh Levi, ich könnte dich küssen, so glücklich bin ich gerade." Als ich ihn danach anschaute, merkte ich erst, wie nah wir uns eigentlich waren. „Dann tue es." Sagte er nur und drückte mich bereits mit seiner Hand an sich heran. Ich fiel förmlich auf seine Lippen, doch es fühlte sich unglaublich an. Innerhalb von drei Tagen hatten wir uns jetzt zweimal geküsst. Er konnte wohl selbst nicht den angemessenen Abstand zwischen und einhalten. Seine Hand, die auf meinem Rücken ruhte, strich nun über eben diesen. Ich musste in den Kuss merklich hinein lächeln, was ihn jedoch nicht dazu veranlasste aufzuhören. Ganz im Gegenteil, er zog mich auf seinen Schoß, um mich noch näher an sich zu pressen. Zwischenzeitlich mussten wir uns voneinander trennen, um Luft zu holen. Doch, wenn wir dies gerade nicht taten, dann spielten unsere Lippen gegeneinander.

Wäre nicht irgendwer einfach hereingeplatzt, dann hätte dieser Kuss noch ewig gedauert. Doch ein Räuspern ließ uns auseinander schrecken, als ich mich umdrehte, schaute uns ein Soldat verlegen an. „Kennt dein Spatzenhirn auch so etwas wie anklopfen?" Fragte er bissig und legte inzwischen beide Hände an meinen Rücken. „J-ja natürlich, aber der Kommandant er." Stammelte er vor sich hin, was Levi wohl noch wütender machte. „Sie sollen schnell in den Besprechungsraum kommen, es geht um den Weiblichen Titan." Genervt stöhnte Levi auf und schickte den jungen Mann wieder heraus, entschuldigend sah er mich an. „Zieh dich um und leg dich schon ein mal in mein Bett, ich versuche schnell wieder hier zu sein." Enttäuscht stand ich auf, ich wollte nicht, dass es schon vorbei war. Warum ausgerechnet jetzt? Gerade als ich meine Zimmertür öffnen wollte, sagte er noch etwas, „Philina, sei nicht traurig. Ich werde gleich wieder zurück sein." Er schaute mich noch ein mal an, ehe er rausging und seine Schritte im Gang hallten.

Like Moon and Sun - LevixOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt