14.

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-Philina-

Ich war sehr aufgeregt, Jean würde heute seine Division wählen. Hoffentlich gefällt es ihm bei der Militärpolizei. Bei uns hatte sich einiges geändert in der letzten Zeit, es war alles so plötzlich gekommen. Wir mussten das Quartier wechseln aufgrund dieses Titanen Jungen. Eren hieß er, soweit ich wusste, an dem Tag, als er zu uns kam, war Hanji so aufgeregt wie ein kleines Kind. Sie erzählte mir alles, was sie bereits über ihn wusste und welche Experimente sie mit ihm so vorhatte.

Das neue Quartier war eine umgebaute imposante Burg, die früher bereits als Unterschlupf des Aufklärungstrupps diente.

Es waren aber auch schreckliche Dinge passiert, Trost wurde beinahe komplett zerstört und verlangte viele Opfer. Zu meinem Glück musste ich dort nicht mit hin, doch Levi erzählte mir all die schrecklichen Dinge, die man dort gesehen hatte. Doch das sollte sich bald ändern, ich bekam seit kurzem Unterricht von Levi. Ich sollte künftig auch mit auf Missionen, um dort bereits den Verletzten zu helfen. Es war sehr anstrengend und ich war jeden Tag erschöpft. Doch es half mir auch dabei Fit zu bleiben. Ich weiß zwar nicht, wie er es gemacht hatte, denn seit dem wir hier waren, teilten Levi und ich uns quasi ein Zimmer.

Eigentlich wurden die beiden Zimmer nur durch sein neues Büro verbunden. Vor einigen Wochen wurde ich morgens neben ihm wach, er erzählte mir nicht wie ich dort hingekommen war oder was die Gründe dafür waren, doch er sah an diesem Tag erholter aus.

Das "zusammenleben" brachte  aber auch Nachteile mit sich, ich musste jetzt jeden dritten Tag seinen Boden putzen. Dabei mussten wir bei unserer Ankunft bereits alles putzen. Meine Klamotten konnte ich auch nicht mehr einfach so vor den Schrank werfen, ohne dass er meckerte. Auch heute war wieder der große Putztag, an welchem ich auf meinen Knien über seinen Boden rutschte. Ein Klopfen lenkte mich von meiner Arbeit ab und ich schaute auf. Eren lächelte mich an und sagte, „Die neuen Mitglieder sind da." Freudig sprang ich auf, wobei ich den Wassereimer umstieß. Oh 'ne, das passte mir gerade gar nicht, schnell wischte ich alles auf und stellte es wieder ordentlich hin. „Das hast du nicht gesehen." Sagte ich ihm sofort streng, doch wir mussten beide lachen.

Er lief vor in den Speisesaal, wo hin ich ihm folgte. Freudig schaute ich in viele junge Gesichter, die sich alle angeregt unterhielten. Doch auch in das von Jean, was machte er hier?! „Philina?" Fragte er und stand auf, unbeholfen sah ich ihn an und versuchte meine Nervosität wegzulächeln. Früher oder später hätte er es erfahren, aber was wollte er hier? Seine Freunde schauten mich fragend an, am liebsten wäre ich sofort von hier verschwunden. „Ich kann dir das erklären." Fing ich ruhig an, doch der Blick in seinem Gesicht verriet mir, dass er äußerst wütend war. „Jean, bitte sei nicht so zornig, mir geht es gut."

„Du hast mich die ganzen Jahre über angelogen? Ich bin davon ausgegangen, dass du noch in Trost wärst und dich die Soldaten der Militärpolizei schützen würden. Ich kann es nicht glauben, dass du im Aufklärungstrupp bist." Vorsichtig versuchte ich auf ihn zuzugehen, doch er drehte sich einfach um. Manchmal war er so stur, da brachte es nichts, mit ihm zu diskutieren. „Ich wollte dir ein möglichst sorgenfreies und sicheres Leben bieten." Sagte er verzweifelt, als er sich wieder zu mir drehte und mich in seine Arme zog.

„Irgendwann können wir das auch, aber jetzt sind wir beide hier!" Sagte ich ihm, als ich ebenfalls meine Arme um ihn legte. Es war immer noch so ruhig, beobachteten sie und etwa? „Widerlich, räumt hier auf." Kommentierte Levi, bevor er den Raum verließ und uns zurückließ. „Hey, seit wann hat die Pferde fresse eine Freundin?" Fragte Eren skeptisch, was hatte er gerade gesagt? Als ich mich zu ihm drehte, hörte ich nur Jeans Lachen hinter mir und sah einen ängstlichen Blick meines Gegenübers. Während ich zu ihm lief, schaute er im Raum umher und suchte wohl einen Ausweg. Er hob sogar seine Hand, um in diese hineinziehen beißen. Doch diese griff ich rasch und drehte ihm seinen Arm auf den Rücken. Unsanft kam er mit seinem Gesicht auf den Tisch auf und jammerte sofort. „Sag so etwas noch einmal in meiner Anwesenheit und es war das Letzte, was du gesagt hast." Drohte ich ihm, doch zu einer Antwort kam er nicht, denn die Tür wurde aufgerissen.

Levi schaute uns alle ernst an, bis er zu mir sah, „Was genau verstehst du nicht unter sauber machen?" Fragte er nun streng und ich wusste genau, was er damit meinte. „Das war wirklich nicht mit Absicht!" Rief ich empört und ließ den Jungen unter mir los, „Das ist es nie, los fang von vorne an!" Sein Ton duldete mal wieder keine Widerworte, doch ich war niemand, mit dem er einfach so umspringen konnte. Wie ich gesagt habe, es war nicht meine Absicht. „Du musst ja nicht gleich wieder so mürrisch sein." Nuschelte ich, als ich auf ihn zu ging und ihm folgte, bevor ich den Raum verließ, lächelte ich noch einmal zu Jean, welcher mich verwundert anschaute. Jedoch musste ich wirklich das gesamte Zimmer noch ein mal wischen. Dieses Mal allerdings unter der Aufsicht von Levi. Und dieser hat an allem etwas auszusetzen, seit dem Eren hier war benahm er sich eigenartig. Er war noch viel distanzierter als sonst und wir redeten auch kaum miteinander.

Also dachte ich mir das ich dann auch den Abend mit Jean verbringen könnte, ich musste ihm so vieles erzählen. Rasant hatte ich dieses Zimmer fertig geputzt und wartete darauf das er es mir so abnahm. „Also, was sagst du?" Fragte ich ihn, als ich vor seinem Schreibtisch stand, er schaute unbeeindruckt auf den Boden. Ich sah ihm dabei zu, wie er aufstand und sich jede Ecke genauestens anschaute. „Es ist akzeptabel." Sagte er gelangweilt und setzte sich wieder an seinen Platz. Zufrieden stellte ich die Sachen weg und machte mich auf den Weg zu Jean. Gerade als ich an der Tür ankam, wurde mir diese vor der Nase wieder zugemacht. „Wohin gehst du?" Er schaute mich streng an und musterte jede meiner Bewegungen. „Zu Jean, gibt es da ein Problem?"

„Dir sollte bewusst sein, dass ich keinerlei Ablenkungen dulde!" Genervt rollte ich mit den Augen, was musste er sich denn jetzt so aufspielen? Ohne ein Wort zu sagen, ging ich an ihm vorbei. Freudig lief ich hinunter zu den Zimmern der neuen Kadetten und klopfte an einer Tür. Ein blondhaariger Junge öffnete mir die Tür und schaute mich skeptisch an. „Ähm, ist Jean eventuell hier?" Fragte ich ihn und versuchte über seine Schulter zu sehen, doch er war riesig. „Sein Zimmer ist dort drüben." Sagte er, als er die Tür schräg gegenüber zeigte. Ich schaute zu dieser und er wollte bereits die Tür schließen. „Übrigens, ich bin Philina, ich bin hier als Heilerin. Ich hoffe, du hattest eine angenehme Ankunft." Er schaute erschrocken und musterte mich mit seinen Augen. „Ich bin Rainer." Sagte er knapp und war auch schon wieder in seinem Zimmer verschwunden.

Like Moon and Sun - LevixOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt