Kapitel 25

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Ava

Die letzten Tage waren schleppend. Die Liste mit den Vermissten ist lang. Ich habe Taylor versucht zu erreichen, die zum Glück abgehoben hat. Sie ist noch da. Ich habe ihr von allem erzählt und bin innerlich gestorben, als es um Loki ging. Zum ersten Mal seit Tagen sitze ich am Tresen in der Küche und schiebe eher gezwungen eine Gabel mit Pasta nach der anderen in meinen Mund. Steve kommt rein und sagt, „Gut, dass du was isst.". Ich sehe zu ihm und lächle schwach.
„Zum Überleben muss ich es tun. Appetit habe ich keinen.", sage ich, „Gibt es Neuigkeiten wegen Tony?".
„Nichts. Keine Hinweise. Und Thor?", fragt er.
„Thor geht es mies. Er gibt sich die Schuld.".
„Er kann nichts dafür.", sagt Steve.
„Habe ich auch gesagt.", sage ich und spüle die Nudeln mit Wasser runter. Der Boden beginnt zu vibrieren und das Wasser in meinem Glas bildet Wellen. Steve und ich schauen uns verwirrt an. Ein Grollen ist von draußen zu hören. Ich lasse alles stehen und eile mit ihm nach draußen. Auch Nat, Bruce und Rhodey eilen hinaus. Am Himmel ist ein leuchtender Schein und ein Raumschiff zu sehen. Eine Frau fliegt das Teil zu Boden und als es sich öffnet kommt eine Frau mit blauer Haut hinaus und hält Tony im Arm. Steve rennt rüber, gefolgt von Pepper die zwischenzeitlich eingetroffen ist.
Wenig später sitzen wir im Meeting-Raum und Bruce versorgt Tony medizinisch. Die Frauen, die sich als Nebula und Carol vorstellten berichteten was vorgefallen war. Thor sitzt grummelnd in der Ecke. Ich setze mich neben ihn, greife nach seiner Hand und verschränke unsere Finger. Er zuckt kurz mit seinen Mundwinkeln.
„Mein Radar hat Aktivitäten gezeigt, die auch am Tag des Schnipsers gezeigt wurden. Sie wurden also erneut benutzt. Vielleicht finden wir ihn und können die Steine benutzen um alles Rückgängig zu machen.", sagt Carol.
„Das Universum ist groß. Wie sollen wir ihn dort finden?", fragt Steve.
„Ich kann mich umsehen.", sagt Carol.
„Das müsst ihr nicht. Ich weiß wo er ist.", sagt Nebula und alle sehen sie an, „Er sprach immer davon, sich in den Garten zurückzuziehen.".
„Wie süß. Er ist ein Schrebergärtner.", sagt Rhodey. Rocket wischt auf dem Hologramm rum und sagt, „Von der Erde ging ein Energieschub aus. Das gleiche passierte zuletzt hier.", sagt er und zeigt auf einen Planeten, „Da wird er sein.".
„Gehen wir hin und bringen diesen Motherfucker um.", sage ich und stehe auf.
„Ava.", sagt Steve.
„Was? Er hat uns allen Menschen genommen die wir lieben. Ich habe an diesen verdammten Kerl meinen Ehemann verloren. Meine Freunde.", sage ich und spüre die Wut und den Hass in mir aufkochen.
„Sie hat Recht.", sagt Thor und stellt sich neben mich.
„Lasst uns gehen.", sagt Nat. Ich nicke bestimmend und folge ihr. Wir steigen in das Raumschiff und schnallen uns an. Als wir bereits sehr hoch in der Luft sind, fragt Rocket, „Wer war noch nicht im Weltall?". Da ich vermute, dass das Reisen zwischen den Welten nicht zählt, hebe ich die Hand.
„Dann haltet euch jetzt gut fest.", sagt er und gibt Vollgas. Wir werden sehr in die Sitze gedrückt und alles zieht extrem schnell an uns vorbei. Als das Raumschiff im Raum schweben bleibt, fliegt Carol voraus und sieht sich erst einmal um. Wenig später kommt sie auf zurück und sagt, „Also, er scheint alleine zu sein. Keine Abwehrsysteme. Keine Waffen.".
„Gut. Dann landen wir.", sagt Steve. Das Raumschiff nähert sich dem Boden und ich spüre wie meine Wut wieder steigt. Meine Handflächen glühen und leuchten auf. Thor legt seine Hand auf meine und sagt, „Beruhige dich.". Ich atme durch. Wir verlassen das Schiff und gehen auf eine Hütte zu. Rhodey und Carol stürmen auf ihn zu, fixieren ihn und Thor schlägt mit seiner Axt die Hand ab. Ich stehe vor Thanos und spüre das Kribbeln in meiner Handfläche. Bereit ihn in Brand zu setzen.
„Leute.", sagt Nat und hebt den Handschuh hoch. Ohne Steine.
„Wo sind die Steine?", fragt Steve.
„Nachdem das Universum eine Korrektur brauchte, nutzte ich sie ein letztes Mal um sie zu zerstören. Sie sind weg.", sagt Thanos. Nein. Unsere Chance hat sich in Luft aufgelöst.
„Du lügst.", schreie ich ihn an.
„Nein. Mein Vater war vieles, aber kein Lügner.", sagt Nebula.
„Ahh.", schreie ich nun, weil die Emotionen hochkochen und richte mächtige Feuerstrahlen auf ihn. Thanos fällt verkohlt auf den Boden und alle, bis auf Thor sehen mich entsetzt an. Thor schenkt mir einen Blick der mir sagt, dass er das Selbe tun wollte.
„Ava. Warum?", fragt Rocket.
„Wieso sollte er das Recht haben zu leben?", sage ich, schluchze und stürme aus dem Häuschen. Ich bleibe mitten auf dem Feld stehen und breche zusammen. Ich knie im Dreck, verliere die Kontrolle über Meine Kräfte und brenne alles um mich herum ab. Es geht in Flammen auf und ich krümme mich vor Schmerz. Mein Herz bricht wieder und wieder in eine Million Teile. In dem Moment, als ich Thanos in Brand setzte, hörte ich Loki's Stimme in meinem Kopf, der mir sagte, dass es okay ist wenn ich es tue. Ich bilde mir seine Stimme immer wieder ein. Er sagt mir in meinem Kopf, dass ich essen soll, dass ich stark bin und es schaffen werde, dass er mich liebt. Und ich liebe ihn und vermisse ihn so schrecklich. Ich habe die letzten vier Nächte fast nicht geschlafen und die Stimme wird von Tag zu Tag lauter. Genau deswegen werde ich nie wieder schlafen können. Denn wenn ich schlafe, werde ich seine Stimme nicht mehr hören. Zwei Arme schließen sich im mich und erst als ich höre wie Thor versucht mich zu beruhigen, merke ich, wie laut ich weine. Wie mein Schmerz sich nach Außen trägt. Wie kaputt ich in diesem Augenblick bin. Ich knie dort mit Thor hinter mir der mich an seine Brust drückt, kralle mich in seine Arme und sein Gesicht lehnt an meinem.
„Ava, schh.. ich bin da.", flüstert er.
„Ich hatte Hoffnung. Dachte wir könnten ihn mit den Steinen zurückbringen. Sie alle. Thor. Er fehlt mir so sehr. Ein Teil meiner Seele ist gestorben. Mit ihm. Ich werde das nicht überleben.", schluchze ich.
„Ich weiß. Die Hoffnung hatte ich auch. Loki fehlt mir auch. Aber wir haben uns.", sagt er. Ich drehe mich um, schließe meine Arme um ihn und wir sitzen eine Weile dort.
„Wir schaffen das. Zusammen.", sagt er.
„Wie kannst du dir da so sicher sein?", frage ich.
„Weil du verdammt stark bist, Ava. Du hast es geschafft 200 Jahre auf dich gestellt zu sein, dann schaffst du das auch.".
„Aber was sind 200 Jahre gegen die Tausenden die noch kommen?".
„Dieses Mal bist du aber nicht allein. Du hast mich, Taylor, Nat und alle Anderen.".
„Okay.", sage ich und lasse ihn los. Er steht auf. Ich versuche es, aber durch den Schlaf- und Ernährungsmangel, habe ich nicht mehr besonders viel Kraft, nachdem ich Thanos zu Asche verwandelt habe. Thor legt einen Arm um mich, schiebt seinen Anderen unter meine Beine und hebt mich hoch. Ich lehne meinen Kopf auf seine Schulter und versuche irgendwie mich zu beruhigen. Er bringt mich in das Raumschiff, setzt mich in den Sitz und schnallt mich an. Ich sacke ein wenig in mich zusammen. Thor hält mir eine Flasche Wasser entgegen und sagt, „Bis wir landen, hast du sie leer. Ich werde mich jetzt darum kümmern, dass du wieder zu Kräften kommst. Angefangen damit, dich vor dem dehydrieren zu bewahren.". Ich nehme die Flasche, öffne sie und trinke einen großen Schluck. Er nickt zufrieden und ich stelle die Flasche zur Seite. Nachdem wir am Hauptquartier ankommen, bringt Thor mich ins Bett. Er legt mich ab, deckt mich zu und sagt, „Ich weiß es fällt dir schwer, aber versuch dich auszuschlafen. Er würde das wollen.".
„Ich glaube das schaffe ich.", sage ich und spüre, wie sehr mein Körper nach Ruhe verlangt. Thor küsst meine Stirn und verlässt mein Zimmer. Und es funktioniert. Nach vier Tagen und nur vier Stunden Schlaf, schlafe ich zum ersten Mal ein, ohne das meine Gedanken verrückt spielen.

FLAMES ON MY SKINWhere stories live. Discover now