Kapitel 16

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Loki

Im Meetingraum herrscht Stille. Zwischen Ava und Steve herrscht eiskalte Stimmung. Tony kommt herein und setzt sich in den Stuhl vor Kopf.
„So. Dann wollen wir mal.", sagt er und überträgt etwas auf den Bildschirm.
„Ich hätte kurz ein Anliegen.", sagt Ava.
„Ja. Schieß los.", sagt Tony.
„Werde ich für die nächsten zwei Monate zwingend gebraucht? Denn Taylor hat mir das Angebot gemacht, dass ich bei ihrer Europa-Tour, Teil des Programms werde. Und wenn wir ehrlich sind, jetzt gerade nach der Trennung ist es vielleicht ganz gut, wenn Steve und ich uns nicht jeden Tag sehen.".
„Ihr habt euch getrennt?", fragen Thor und Tony gleichzeitig.
„Ja. Gestern.", sagt Steve stumpf.
„Du willst uns wirklich für 2 Monate verlassen?", fragt Nat.
„Wir. Ja. Es hat mir so viel Spaß gemacht und ich würde es gerne wieder tun.".
„Wer ist wir?", hakt Tony nach.
„Loki begleitet mich.". Mein Blick wandert kurz zu Steve, der Ava etwas finster anblickt.
„Von mir aus. Hat irgendwer Einwände?", fragt Tony. Ava guckt aufmerksam alle an. Alle schütteln den Kopf und ich sehe, wie sich Ava's Gesicht aufhellt.
„Danke.", sagt sie und lächelt zart. Als ihr Blick jedoch den von Steve trifft, verschwindet es aus ihrem Gesicht.
„Wenn ihr mögt, dann braucht ihr auch an dem Meeting nicht teilnehmen. Ihr werdet ja genug zu tun haben.", schlägt Tony vor.
„Stimmt. Danke. Und dann sehen wir uns wohl in 2 Monaten.", sagt Ava und steht auf. Sie verabschiedet sich von den anderen und daraufhin verlassen wir das Zimmer. Bevor wir in den Aufzug steigen, hören wir Schritte hinter uns. Wir sehen beide zurück und sehen Rogers auf uns zu marschieren. Na super. Ich verschränke die Arme vor meiner Brust und sehe ihn abwartend an.
„Hast du dich wegen ihm von mir getrennt?", fragt Rogers und zeigt auf mich.
„Was? Nein.", sagt Ava.
„Warum begleitet ausgerechnet er dich dann? Ich habe doch gesehen, wie ihr euch angeschaut habt während des Konzerts. Und außerdem wolltest du plötzlich nicht im Bett weitermachen, als er nach Hause gekommen ist.", wettert er.
„Weil ich es komisch fand, dass er alles hören könnte. Er begleitet mich, weil er mein bester Freund ist.". Bester Freund? Sind wir nicht mehr als das? Irgendwas an ihren Augen verrät mir, dass der erste Satz nicht ganz der Wahrheit entsprach.
„Ava, ich war so verliebt in dich. Und dein Freund da, der war irgendwie immer das fünfte Rad am Wagen.". Ava greift nach meiner Hand und sagt mit Nachdruck, „Das ist wohl auch ein Problem, was früher oder später aufgekommen wäre. Loki und mich gibt es nur zusammen. Kann jemand diese Freundschaft nicht akzeptieren, dann bekommt er mich nicht.".
„Bin ich froh euch 2 Monate nicht sehen zu müssen.", schnaubt Rogers. Ava zieht an meiner Hand und steigt in den Aufzug.
„Komm drüber hinweg, Steve.", sagt sie und der Aufzug schließt sich. Daraufhin lässt sie meine Hand wieder los. Meiner Meinung nach hätte sie sie auch noch halten können. Ich freue mich, dass sie mich in Europa dabei haben will. Nur sie und ich. Na gut, auch Taylor und ihre Crew, aber das ist Nebensache. Was zählt sind sie und ich. Gemeinsam. Bei dem Gedanken muss ich kurz schmunzeln. Bis ich sie Schnaufen höre.
„Geht es dir gut?", frage ich.
„Was fällt ihm eigentlich ein eine Szene zu machen?".
„Aufgestaute Gefühle, ein anderer Mann der mit dir nach Europa geht, nicht erwiderte Liebe.", zähle ich auf.
„Ja, aber wieso denkt er das es wegen dir war? Wir sind viel zusammen. Wir sehen uns an. Aber das war trotzdem nicht die Intention dahinter.".
„Ganz Unrecht hat er aber auch nicht. Nach der Sache die wir getan haben. Zwei Mal.", gebe ich zu. Sie sieht mich schockiert an, seufzt und lehnt ihre Stirn gegen meine Brust.
„Du hast irgendwie Recht. Warum müssen manche Leute so kompliziert sein?", fragt sie.
„Es ist Rogers. Ich könnte mir bei ihm sogar vorstellen, dass er Jungfrau ist.", sage ich, sie fängt an zu lachen.
„Nein.", sagt sie, denkt sichtlich nach und sagt dann, „Oder doch? Hatte ich deswegen keinen Sex mit ihm? Weil er schüchtern war wegen seines ersten Males?".
„Hey, es ist nur eine Vermutung. Ich möchte ehrlich gesagt nicht drüber nachdenken, ob Rogers weiß wie das geht.".
„Richtig.", sagt sie und lehnt sich zurück. Während wir nach Hause laufen, telefoniert sie mit Taylor. Als sie dann das Handy wegsteckt, sieht sie mich zufrieden an und sagt, „Es ist soweit alles geklärt. Da sie aber ein Zimmer reserviert hat, in der Hoffnung, dass ich komme und Steve mitbringe, müssen wir uns ein Zimmer teilen. Denn ein weiteres ist so kurzfristig nicht mehr möglich. Hoffe das ist ok. Ist auch ein Zweibettzimmer.". Ich bleibe stehen und als sie sich zu mir dreht, nehme ich ihre Hände und sage, „Ava, selbst wenn es nur ein Bett wäre. Mit dir teile ich alles. Du musst runter kommen. Du bist so aufgedreht.".
„Ja. Ich freue mich halt so sehr.", sagt sie und springt auf und ab. Ich verdrehe die Augen und sage, „Wenn das die nächsten Tage so weitergeht, dann überlege ich mir das nochmal.". Sie bleibt stehen, sieht mich an und zieht einen Schmollmund. Dann setzen wir unseren Weg fort und gehen nach Hause.

Ein paar Tage später betreten wir das Hotelzimmer in Paris. Es ist relativ luxuriös. Es gibt eine kleine Wohnzimmerecke mit Fernseher und hinter einer hübschen Trennwand stehen die beiden breiten Betten. Das Bad hat alles was das Herz begehrt. Eine separate Toilette, eine Badewanne und eine Dusche. Genug Stauraum gibt es auch, aber wir werden die Koffer eh nicht ausräumen, da wir nur zwei Nächte bleiben. Ava zieht den Vorhang auf und gibt das Bodentiefe Fenster frei. Ich trete hinter sie und schaue hinaus.
„Wow. Man sieht ja den Eiffelturm.", sagt sie und freut sich.
„Du lebst seit 200 Jahren auf Midgard. Wie kann es sein, dass du noch nie in Paris warst?".
„War ich. Aber da gab es den Turm noch nicht. Da haben sie gerade erst begonnen ihn zu bauen.". Danach läuft sie zur Tür rüber und sieht mich abwartend an.
„Was ist?", frage ich.
„Wir müssen los. Taylor wartet. Wir gehen zum Stadion und schauen uns alles an. Eventuell wird ein wenig geprobt.".
„Ich muss mit?".
„Taylor freut sich bestimmt dich kennenzulernen.".
„Nun gut. Denkst du wir können uns danach noch etwas Paris ansehen?".
„Bestimmt. Ist ja noch früh.".
„Dann lass uns gehen.", sage ich und folge ihr durch du Tür. Wir fahren runter in die Lobby, wo bereits Taylor wartet. Sie kommt freudig auf uns zu und umarmt Ava fest.
„Taylor, das ist Loki. Er ist mein bester Freund.", stellt sie mich vor.
„Freut mich dich kennenzulernen.", dann sieht sie Ava an und sagt leise, „Er sieht gut aus.". Sie dachte vermutlich ich hätte es nicht mitbekommen. Schmunzelnd sehe ich zu, wie die beiden plaudern.

FLAMES ON MY SKINWhere stories live. Discover now