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Meine Sicht ist verschwommen, als ich durch das Zimmer stolpere und mich jemand festhalten muss, damit ich nicht hinfalle.
So schwach waren meine Beine das letzte mal, als Mattheo sie so schwach gemacht hat.
Die Erinnerung verdränge ich sofort wieder.

Als meine Augen sich an das Licht gewöhnt haben erkenne ich Mattheo, der mich immer noch stützt.
»Ich krieg das auch alleine hin.«
Das ist das erste mal seit einer Ewigkeit, dass ich geredet habe, weswegen meine Stimme klingt als wäre sie das erste mal benutzt worden.
Ich versuche ihn von mir weg zu drücken und dem Gefühl nach unten zu sinken entgegen zu wirken.
Warum macht mein scheiss Körper nicht einfach was ich will?

»Geh endlich weg!« zische ich und fühle mich innerlich sofort schlecht. Man ich muss dringend ein paar Pillen einwerfen.
»Nein.«
Sofort sehe ich genervt zu Mattheo hoch, der versucht mich aufs Bett zu ziehen.
Was soll das?
»Verpiss dich Mattheo.«
Er schüttelt den Kopf. »Ich hau nicht ab. Nicht jetzt und auch nicht später.«
Ganz ruhig, er weiß nur nicht was er da redet.
»Allie findet das bestimmt nicht gut.« er lächelt und schüttelt den Kopf.
»Allie wird nichts dagegen haben. Wir müssen zwar heiraten und so tun als wären wir zusammen, aber das heißt nicht, dass ich nicht jemand anderen lieben kann.«

Da ist es schon wieder. Dieser fürchterliche Schmerz.
Und das L-Wort.
»Du weißt nicht wovon du redest.«
Er legt mich aufs Bett und Deckt mich zu, aber mir ist zu warm, deswegen lege ich die Decke wieder weg.
Und vielleicht nicht nur deswegen, sondern auch, weil ich ihm zeigen will, dass ich ihn nicht brauche.
»Doch, dass weiß ich. Ich weiß es seit dem Moment, als du nach unserem ersten Mal eingeschlafen bist. Wie friedlich du warst und mit dem süßen kleinen Lächeln auf den Lippen. Du hast geschlafen und leise meinen Namen geflüstert, seit dem weiß ich, dass ich dich liebe.«
Mein Herz tut weh.
Alles tut weh.
Was redet er denn bitte? Er weiß gar nichts.

»Du spinnst doch. Niemand liebt jemanden, weil er schläft
Mattheo legt die Decke wieder über mich.
»Ruh dich ein bisschen aus, wenn du aufwachst sollte es dir ein bisschen besser gehen.«
Diesmal gebe ich keinen Widerstand.
»Wieso tust du das?«
Das frage ich mir wirklich.
»Weil ich weiß, dass du das selbe tun würdest.«
Würde ich das? Wahrscheinlich schon.
Ich brauche dringend irgendetwas. Egal was, Hauptsache betäubend.
Als ich zu meinem Koffer sehe, merke ich erst, dass er komplett ausgepackt auf dem Boden liegt.
Auch der Schrank wurde chaotisch hinterlassen und ich bin mir sicher, dass das Bad nicht besser aussieht.
»Wo sind meine Sachen?« Mattheo folgt meinen Blick. »Die Zwillinge haben sie geholt. Wir wollen dir helfen.«

Das nennen sie also helfen?
Mir meine Sachen zu klauen und mich mit beschissenen Gedanken zurück zu lassen?
Tolle Freunde hab ich, wirklich ganz toll.
»Gib mir meine Sachen wieder. Ich will sie wieder haben Mattheo, dass ist nicht lustig.«
Er schüttelt nur den Kopf.
Nein? Sie beklauen mich und sagen einfach nein?
»Da liegen Zigaretten, den Rest kriegst du nicht wieder.«

»Scheisse! Ihr seid doch total beschissen.«
Wieso tun sie mir das nur an?
Ich brauche das alles, egal ob es mich vielleicht tötet. Ich brauche es damit mich nicht jemand anders umbringt.
»Vielleicht sind wir das, aber du bist viel beschissener für dich selbst. Also hör auf mit dem scheiss, dir bleibt sowieso nichts anderes übrig.«
Er weiß ja gar nicht wovon er redet.
»Mir bleibt also nichts anderes übrig, ach ja?«
Ich schiebe die Decke zur Seite und zittrig auf.
Meine Knochen tun weh und ich bin kurz davor zusammenzubrechen, wenn ich nicht sofort wieder ins Bett gehe.
Aber ich kenne Mattheo, deswegen tut er genau das, was ich erwartet habe.
Er eilt zu mir und stützt mich.
»Ich brauche deine Hilfe nicht.«

Das ist gelogen und das wissen wir beide.
Auch wenn ich gerade nicht hätte wütender sein können auf Mattheo, ihn so nah an mir zu haben hat einen beruhigenden Effekt.

Mattheo Riddle- He's mineWhere stories live. Discover now