Kapitel 33

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Georges Pov.

Gelangweilt lag ich im Bett und schaute Fernsehen. Seit wir aus den Niederlanden zurück waren, hatte ich die Zeit im Bett verbracht. Weder Lewis, noch mein Arzt ließ dabei mit dich reden. Lediglich um auf Toilette und kurz duschen zu gehen, wurde meine Bettruhe kurz gelockert. Und ich konnte es ja verstehen. Nach allem was passiert war, beschwerte ich mich auch überhaupt nicht darüber  ich war einfach nur froh, dass es sich die Kleine noch in meinem Bauch gemütlich machte. Es war jedoch absolut klar, dass ich die 40 Wochen nicht schaffen würde, von daher war ich über jeden Tag froh, indem ich nicht wieder diese furchtbaren Schmerzen verspürte und wusste, dass meine Tochter noch sicher in meinem Bauch ist und wachsen kann. ,,Liebling?", erklang Lewis Stimme von der Tür. Als ich mich umdrehte, sah ich meinen Verlobten dort im Türrahmen stehen, noch in seine Trainingsklamotten gekleidet, immerhin kam er gerade vom Training mit Angela. ,,Ist alles in Ordnung?" ,,Es ist alles bestens.", erwiderte ich. ,,Ich müsste gleich nochmal zur Fabrik. Ist das für dich okay? Wenn nicht kann ich Toto auch sagen, dass ich nicht komme." ,,Nein, das musst du nicht.", meinte ich und streckte meine Hand nach ihm aus. Er verstand meine Andeutung sofort, kam zu mir und setzte sich auf die Bettkante. Ich verband unsere Hände miteinander. ,,Das ist deine Arbeit. Ich weiß, dass Toto und alle anderen, es verstehen würden, aber du kannst nicht alles verschieben oder ausfallen lassen. Es geht mir gut, also ist es vollkommen in Ordnung, wenn du auch mal weg gehst.", sagte ich. ,,Außerdem könntest du mir auf dem Rückweg ein Eis mitbringen." Lewis lächelte daraufhin leicht. ,,Ich würde dir auch einen ganzen Eisstand mitbringen." Ich lachte leise. ,,Du verwöhnst mich viel zu sehr." ,,Ich kann meine beiden Lieblingsmenschen überhaupt nicht zu viel verwöhnen." Ich errötete bei seinen Worten. Lewis beugte sich zu mir herüber und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. ,,Ich liebe dich, Georgie.", sagte er und küsste mich kurz. ,,Und ich liebe dich, kleine Prinzessin.", fügte er hinzu und hauchte noch einen Kuss auf meinen Babybauch. Ein leises Kichern entkam mir dabei. ,,Bis später, Liebling." ,,Bis später."

Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis ich, nachdem Lewis noch schnell unter die Dusche gesprungen war und sich umgezogen hatte, die Tür ins Schloss fallen hörte. Nun war ich also wieder allein, nun ja, nicht wirklich ganz alleine, dachte ich mit einem sanften Lächeln und strich liebevoll über meinen Bauch. Ein leichter Tritt war die Antwort darauf, was mein Lächeln sofort verfestigte. Immerhin bedeutete jeder Tritt und jede Bewegung, die ich spürte, dass es meiner kleinen Tochter gut ging. Trotzdem setzte wieder die Langeweile ein. Wenn Lewis nicht da war und niemand anderes zu Besuch, bedeutete das immer das ich absolut nichts zu tun hatte. Meine ganzen Serien hatte ich schon durch und auch alle spannenden Bücher, die wir besaßen hatte ich bereits gelesen, so das ich nicht mehr viel Beschäftigung hatte. Deshalb entschied ich mich, nach einiger Zeit mal wieder, etwas durch die sozialen Medien zu scrollen. Seit ich wieder zu Hause war ich dem strikt aus dem Weg gegangen, da ich nicht unbedingt wissen wollte, was die Presse und die ganzen Klatschblätter so über mich verbreiteten. Und da gab es so einiges, wenn ich meinen Freunden glauben konnte. Und tatsächlich, im Internet jagte eine Geschichte die Andere, jede verrückter als die Nächste. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Offensichtlich hatten die Zeitungen heutzutage nichts anderes mehr zu tun, als sich die unwahrscheinlichsten Theorien auszudenken. Da mir auch das nach einer Weile zu langweilig wurde, legte ich mein Handy wieder weg und machte das Licht aus. Tatsächlich war ich inzwischen müde genug, um eine Weile die Augen zu zumachen. Genau das tat ich auch und war bereits nach wenigen Minuten eingeschlafen.

Von einem sanften Streicheln wurde ich wieder wach. Gähnend streckte ich mich etwas, bevor ich schließlich meine Augen öffnete. ,,Na ausgeschlafen, du Murmeltier?", lächelte Lewis mich an. ,,Nicht wirklich. Ein paar Stunden hätte ich noch vertragen." ,,Das glaube ich dir sofort und ich hätte dich auch schlafen lassen, aber dann wäre dein Eis geschmolzen.", grinste er und zog einen großen Eisbecher hinter seinem Rücken vor. ,,Dann ist das natürlich was anderes.", erwiderte ich und setzte mich langsam etwas auf. ,,Wir können auf keinen Fall zulassen, dass das Eis schmilzt." Schnell nahm ich meinem Verlobten den Becher ab und begann ihn zu löffeln. ,,Das ist sehr gut.", meinte ich. ,,Willst du probieren?" ,,Wenn noch etwas für mich über ist." ,,Ich denke, das lässt sich einrichten." Lächelnd fütterte ich ihn mit einem Löffel. ,,Mhm. Das ist wirklich gut. Aber weißt du was noch besser ist?" Unwissend schüttelte ich den Kopf. ,,Das hier." Lewis verband unsere Lippen und küsste ich. Ich erwiderte den Kuss leidenschaftlich, bis wir uns atemlos voneinander trennten. ,,Du hast recht. Das ist noch sehr viel besser.", stimmte ich zu. ,,Lando und Alex wollten später noch vorbei kommen und uns etwas beim Babyzimmer helfen.", meinte ich nach einer Weile. ,,Ich weiß, die beiden haben mir geschrieben. Ich hoffe es macht ihr nichts aus, dass ich Valtteri noch eingeladen habe. Es erschien mir etwas sicherer, da ich nicht wirklich weiß, inwieweit die beiden eine Hilfe sein werden." Kichernd musste ich zustimmend, denn zumindest Lando war nicht wirklich begabt, was das zusammenbauen von Möbeln betraf. Zum Glück hatten wir diese schon ausgesucht, sodass sie nur noch aufgebaut und die Wände gestrichen werden mussten. Trotzdem machte es mich etwas traurig, nicht dabei sein zu können.

Wie sich herausstellte, veranstalteten meine beiden besten Freunde gar nicht so viel Chaos, wie wir vorher angenommen hatten. Während Lewis mit den beiden und Valtteri im Babyzimmer arbeitete, schaute ich mir noch ein paar Folgen einer Serie an. Nachdem tatsächlich bereits ein paar Stunden vergangen waren, betrat mein Verlobter das Zimmer. ,,Und wie weit seit ihr?", fragte ich neugierig. ,,Wir sind fertig.", verkündete Lewis stolz. ,,Willst du es dir ansehen?" Zustimmend nickte und ließ mir von ihm aus dem Bett helfen. Langsam gingen wir den Flur entlang, bevor Lewis die Tür öffnete. Staunend sah ich mich in dem Raum um. Die Wände waren in einem sanften Pastellgelb gestrichen und einige weiße Sterne waren verteilt aufgemalt worden. Die ebenfalls weißen Möbel standen aufgebaut an den vorher bestimmten Plätzen. Außerdem stand noch ein gemütlich aussehender Sessel im Eck vor dem Fenster und es waren einige Spielzeuge und Kuscheltiere im ganzen Raum verteilt. Zu Tränen gerührt sah ich mich weiter um. ,,Gefällt es dir, Liebling? Wir können auch noch etwas ändern, wenn du es anders haben willst." ,,Nein. Es ist perfekt. Danke."


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Die Geschichte neigt sich nun dem Ende zu. Ein Kapitel und der Epilog kommen noch. Ich habe mir überlegt vielleicht noch die Vorgeschichte von George und Lewis zu schreiben. Hättet ihr Lust darauf?

Accident with consequencesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt