Accident with consequences

Kapitel 29

Georges Pov.

Wie immer saß ich neben Bono und beobachtete das Qualifying. ,,Das sieht sehr gut aus, Lewis. Mach weiter so.", funkte der Ingenieur gerade meinen Freund an. Ich konnte ihm nur zustimmen. Lewis hielt sich da draußen wirklich gut und ich war mir sicher, dass er morgen ein gutes Rennen fahren würde. Ganz sicher sogar. Ich schaute weiterhin interessiert auf die Daten, als ich plötzlich einen starken Tritt im Bauch spürte. Schmerzerfüllt zuckte ich zusammen und verzog das Gesicht. ,,Alles in Ordnung?", fragte Bono sofort nach und sah mich besorgt an. ,,Ja, alles gut. Die Kleine tritt nur.", erwiderte ich, meine Hand legte ich auf meinen Babybauch und streichelte beruhigend darüber. ,,Wirklich?" Ich nickte kurz. ,,Brauchst du irgendwas?" ,,Nein, danke." ,,Kekse?" Er schob mir schon mal die Packung rüber. Ein leichtes Lächeln legte sich dabei auf meine Lippen. Von Bono wurde ich wirklich immer mit Keksen versorgt. ,,Kekse nehm ich. Ich könnte momentan echt alles in mich rein stopfen.", entgegnete ich und griff mir auch bereits den ersten. 

,,Du bist großartig gefahren.", begrüßte ich meinen Freund, als er nach dem Qualifying und den Interviews danach, endlich ins Motorhome kam. ,,Sicher? Oder sagst du das nur so, weil du voreingenommen bist?", spaßte er und küsste mich kurz. ,,Für mich bist du immer der Beste. Also ja, vielleicht bin ich etwas voreingenommen.", grinste ich ihn an. ,,Bei dir macht mir das überhaupt nichts aus.", sagte er. ,,Das will ich auch hoffen. Immerhin feuern wir Dad immer super an." ,,Über meine beiden Lieblingsfans freue ich mich immer am meisten.", lächelte er und streichelte sanft über meinen Bauch. Natürlich begannen sofort wieder die Tritte der Kleinen. Es war als ob unsere Tochter ihren Vater immer erkennen und ihm antworten würde. Manchmal etwas zu viel. Ein weiterer starker Tritt ließ mich zusammenzucken. ,,Ah." ,,Liebling, alles in Ordnung?" Sofort musterte er mich besorgt." ,,Ja ja, geht schon. Sie hat nur ziemlich fest zugetreten." ,,Bist du sicher? Willst du dich nicht vielleicht doch etwas hinlegen?" Ich nickte, kurz hinlegen, würde mir wirklich gut tun, da ich mich inzwischen immer schwerfälliger und schneller erschöpft fühlte. Ein Tag wie heute, machte mir langsam aber sicher etwas zu schaffen. Also ließ ich mich von meinem Freund in sein Fahrerzimmer führen und legte mich auf das Sofa. Er legte noch eine Decke über mich und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. ,,Ich bin gleich wieder da." ,,Es ist alles gut. Lass dir ruhig Zeit, du musst dich nicht abhetzen." Ein kurzes Nicken war die Antwort, doch ich wusste, dass Lewis trotzdem so schnell es ging, wieder da sein würde. In solchen Momenten merkte man immer wieder, wie sehr ihm die Situation am Anfang meiner Schwangerschaft noch zu schaffen machte. Er war immer noch sehr um alles besorgt und versuchte mir alles Leichter zu machen und mich zu verhätscheln. Was ich am Anfang noch sehr nervig fand, störte mich inzwischen gar nicht mehr so arg. Oft war ich froh, über Lewis Hilfe, vorallem, wenn ich selbst zu müde und erschöpft war, um eine Sache noch zu machen.

Die Stimmung in der Garage war ausgelassen. Gerade lief die letzte Minute des Rennens und Lewis lag an zweiter Stelle, hinter Esteban und Max war diesmal weiter hinten. Das hob natürlich die Laune aller gewaltig an. Selbst Toto, welcher neben mir saß, zeigte ein breites Grinsen, was er sonst nicht allzu oft in der Öffentlichkeit tat. Als er über die Ziellinie fuhr, hörte ich Lewis euphorischen Schrei, was mich glücklich Lächeln ließ. Nachdem Bono einige lobende Worte gesprochen hatte, konnte sich natürlich auch Toto nicht zurückhalten und sang regelrecht eine Lobeshymne. ,,Ist das Radio privat gestellt, Bono?" ,,Jetzt schon. Wieso?" ,,George?", sprach er. ,,Das ist jetzt nicht wirklich der beste Zeitpunkt, aber…Willst du mich heiraten?" Stille trat ein, bei allen die den Funk mithören konnten. Die Spannung war regelrecht spürbar. Toto spuckte sein Wasser aus, das er gerade getrunken hatte. Einen Moment lang war ich viel zu geschockt, um zu antworten. Bis ich realisierte, was Lewis da gerade gesagt oder besser gefragt hatte. Und danach brauchte ich überhaupt nicht mehr über eine Antwort nachdenken. ,,Ja…natürlich." 

Nach der Siegerehrung kam Lewis sofort auf mich zu. Er zog mich an und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. ,,Jetzt nochmal richtig.", meinte er und ging vor mir auf die Knie. ,,George, seit wir uns kennengelernt haben, bist du etwas ganz besonderes für mich. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Du sorgst dafür, dass es mir besser. Schaffst es immer mich zum Lächeln zu bringen. Du machst jeden Tag zu etwas besonderen und ich möchte dir all das, was du für mich tust, zurückgeben. Ich werde dir die Welt zu Füßen legen und die Sterne vom Himmel holen, wenn es das ist, was du willst. Obwohl nichts davon je damit verglichen werden kann, was du mir gibst. Du erfüllt mir meinen größten Wunsch. Du schenkst uns, unser kleines Wunder, unsere kleine Prinzessin. Es gibt keine Worte auf der Welt um zu beschreiben, was ich für dich empfinde. Du bist die Liebe meines Lebens. Willst du mich heiraten?" Mit Tränen in den Augen hörte ich ihm zu. ,,Natürlich will ich das, du Idiot. Ich habe doch schon ja gesagt.", erwiderte ich. Er lächelte mich erleichtert an und zog etwas aus seiner Tasche, das sich relativ schnell als ein schöner, schlichter silberner Ring entpuppte, den er mir an den Finger steckte. ,,Du hast sogar einen Ring?", fragte ich. ,,Ich habe alles für dich, mein Engel." Lächelnd zog ich ihn wieder zu mir hoch und küsste ihn leidenschaftlich. ,,Ich liebe dich!" ,,Ich liebe dich auch, Georgie" Lautes Jubeln ließ uns wieder auseinander fahren. Leicht beschämt versteckte ich mein Gesicht an Lewis Brust. Mein Verlobter, er ist jetzt mein Verlobter. ,,Einen Heiratsantrag über das Teamradio. Sowas gab es auch noch nicht.", meinte Toto kopfschüttelnd. ,,Herzlichen Glückwunsch euch beiden. Aber wenn sie ihm weh tust, kann dich nichts retten, Lewis." Bei diesen Worten kam kurzes Gelächter auf. ,,Keine Sorge, Toto. Ich werde ihn nie verletzten."