Kapitel 16

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Georges Pov.

Sehnsüchtig wartete ich darauf, dass mein Freund nach Hause kam. Vor gut einer Stunde hatte Lewis mir geschrieben, dass sie gelandet waren, was bedeutete, dass er jetzt eigentlich bald zu Hause sein sollte. Tatsächlich hörte ich jetzt auch, wie ein Auto die Auffahrt hoch fuhr. Kurzentschlossen stand ich auf, achtete dabei darauf, dass Roscoe, welcher neben mir auf dem Sofa schlief, nicht aufwachte und ging zur Haustür, die Lewis kurz darauf öffnete. Überglücklich fiel ich meinem Freund in die Arme und klammerte mich an ihm fest. Wie sehr hatte ich in den letzten Tagen seine Nähe, seine Unterstützung und seinen Beistand vermisst. ,,Ich habe dich so vermisst.", schniefte ich und vergrub mein Gesicht in seinem Pullover. ,,Ist in Ordnung, Liebling. Nicht weinen, bitte.", flüsterte er mir zu und strich beruhigend durch meine Haare. ,,Ich bin ja jetzt da. Es ist alles in Ordnung." Langsam führte er mich zurück ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch setzten. Dadurch wurde schließlich auch Roscoe wach, der sein Herrchen sofort freudig begrüßte. ,,Na, Roscoe. Was für ein guter Junge.", wurde er auch gleich ausgiebig geknuddelt, was mich lächeln ließ. Dann hob Lewis wieder seinen Arm und zog mich an sich. ,,Komm her, Liebling." Zufrieden legte ich meinen Kopf auf seiner Brust ab und spürte, wie ich langsam ruhiger wurde. Der Stress, die Angst und vorallem der Schock der letzten Tage wurde immer weniger. ,,Ich bin froh, dass es euch beiden gut geht.", sprach er leise und legte seine Hand auf meinen Bauch. ,,Mhm." Genießerisch schloss ich meine Augen, während er sanft über meinen kleinen Babybauch streichelte. ,,Von jetzt an werde ich besser auf dich aufpassen. Dir wird nichts mehr passieren, versprochen." Erneut summte ich nur kurz zur Antwort, viel zu sehr genoss ich das Gefühl, so umsorgt zu werden, als das ich mich jetzt mit Lewis, vermutlich wieder mehr beginnenden Überbesorgnis, auseinander setzen wollte. Und ganz ehrlich, vielleicht wollte ich im Moment auch einfach nur beschützt werden. Wollte umsorgt werden und nahm dafür sogar sämtliche von Lewis Facetten in Kauf. Ich wollte nur nie wieder in so eine Situation kommen. Ich wollte doch nur etwas Ruhe und meine Schwangerschaft, nach den Turbulenzen der letzten Zeit, genießen. Doch nun beherrschte mich die Angst, dass ich erneut von einer Horde Paparazzi aufgelauert bekommen würde, sobald sich ihnen eine Gelegenheit ergab. Und damit, stieg auch wieder die Angst um mein Baby, welche in den letzten Wochen langsam immer mehr abgenommen hatte, nachdem es nach dem Unfall nicht zu weiteren Komplikationen gekommen war. Trotzdem wollte ich mich davon nicht von meinem Leben abhalten lassen. Ich wollte weiterhin rausgehen, Lewis zu Rennen begleiten. Müde vergrub ich mein Gesicht an Lewis Brust, kuschelte mich dabei noch etwas mehr an ihn. ,,Schlaf Georgie. Ich bin bei dir. Immer.", flüsterte er und drückte mich an näher an sich. ,,Ich liebe dich." ,,Ich dich auch.", nuschelte ich noch, während ich langsam weg dämmerte.

,,Georgie. Aufwachen, Liebling.", weckte mich eine leise Stimme. ,,Mhm." Langsam schlug ich meine Augen auf und blickte meinem Freund in die Augen, der neben mir auf dem Rand des Sofas saß. ,,Wie lange hab ich geschlafen?", fragte ich leicht verwirrt. ,,Ein paar Stunden. Es gibt Abendessen." ,,Oh. Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du direkt wieder alleine bist, wenn du nach Hause kommst.", erwiderte ich betrübt. ,,Ist doch nicht schlimm, Engel. Du brauchst den Schlaf und die Ruhe. Außerdem war ich doch nicht alleine. Es hat mir gefallen, dich beim schlafen zu beobachten." Beschämt errötete ich bei seinen Worten, was ihn leicht lachen ließ. ,,Na komm." Er reichte mir die Hand und half mir in eine sitzende Position, bevor er die dünne Wolldecke, welche über mich gelegt worden war, wieder richtete. Dann griff er hinter sich und reichte mir einen der gefüllten Teller. Dankbar nahm ich ihn entgegen und lächelte ihn an. 

Die nächsten Tage vergingen in einem ähnlichen Verlauf. Anders, wie in den Wochen zuvor, genoss ich es jedoch tatsächlich, dass Lewis sich so zuvorkommend benahm und mich verwöhnte. Abends, wenn es dunkler wurde, machten wir auch immer zusammen mit Roscoe einen kurzen Spaziergang. Dies machte mich immer besonders glücklich, gab es mir doch einen Teil meiner Freiheit zurück und mit Lewis an meiner Seite fühlte ich mich mehr als sicher. ,,Lewis?", rief ich als ich die Treppe runter kam und ihn weder in der Küche, noch im Wohnzimmer entdecken konnte. ,,Im Garten.", ertönte kurz darauf eine Antwort. Nachdem ich die Terrassentür geöffnet hatte, empfing mich sofort lautes Lachen und Bellen. Augenblicklich brach in Gelächter aus, als ich meinen Freund, mit seinem, oder inzwischen eher unserem, Hund im Garten umhertollen sah. Lewis sah zu mir auf und wank mich zu sich. Ohne zu zögern folgte ich seiner Aufforderung und ließ mich neben ihn ins Gras fallen. Sofort schlangen sich seine Arme um mich und ruhten schließlich auf meinem gewölbten Bauch. Kaum eine Sekunde später stieß auch Roscoe zu uns und legte auffordernd sein Spielzeug vor mir ab. Lachend griff ich danach und warf es ein Stück, worauf die Bulldogge hinterher stürmte, nur um es kurz darauf erneut vor mich zu legen. ,,Unser Roscoe liebt dich genauso sehr wie ich.", wisperte Lewis mir ins Ohr. ,,Ich liebe ihn auch.", gab ich zurück und knuddelte den Hund ausgiebig. So blieben wir noch eine ganze Weile zusammen sitzen und genossen die Ruhe und die gemeinsame Zeit, die wir miteinander verbringen konnten. Als kleine, wachsende Familie.

Accident with consequencesWhere stories live. Discover now