Kapitel 32

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Lewis Pov.

Besorgt saß ich auf einem Stuhl neben dem Krankenbett und beobachtete meinen Verlobten, der komplett blass dort lag und inzwischen eingeschlafen war. Sanft hielt ich seine Hand in meiner und strich gleichmäßig immer wieder über seinen Handrücken. Meine Sorge war bis ins Unermessliche gestiegen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass es so weit gekommen war. Wenn den beiden etwas passiert, könnte ich für nichts garantieren. Noch weniger, als sowieso schon. Den eines war klar, diese Menschen würden ihr blaues Wunder erleben, wenn ich sie jemals in die Hände bekommen würde. Ich fuhr aus meinen Gedanken hoch, als sich die Tür hinter mir öffnete. Als ich mich umdrehte, sah ich Toto, der leise den Raum betrat. ,,Lewis. Wie geht es ihm?", wollte er auch sofort besorgt wissen und ließ sich auf dem Stuhl, auf der anderen Seite von Georges Bett, nieder. ,,Etwas besser. Die Ärzte geben ihm Wehenhemmer und da die Fruchtblase noch nicht geplatzt ist, sind sie relativ optimistisch, dass sie die Wehen noch stoppen können." Erleichtert nickte Toto und lehnte sich etwas zurück. ,,Es tut mir so leid.", meinte er schließlich und legte das Gesicht in die Hände. Überrascht sah ich ihn an. ,,Das ist doch nicht deine Schuld, Toto." ,,Ich habe euch versprochen, dass ich das unter Kontrolle habe. Das George bei uns sicher ist." ,,Das hast du doch nicht wissen können. Niemand hätte damit gerechnet. Du hast ihn gefunden. Ich bin dir so dankbar.", sprach ich ernst. ,,Das war das mindestens was ich tun konnte. Außerdem war Max dabei eine große Hilfe." ,,Das hätte ich ihm nie zugetraut. Ich muss mich unbedingt bei ihm bedanken. Was passiert jetzt mit den Mechanikern?" ,,Ich habe sie natürlich sofort entlassen. Aber das Ganze wird noch andere Folgen nach sich ziehen." Ich nickte. ,,Wieso haben sie das getan?", fragte ich, während mein Blick weiterhin auf George lag. ,,Sie hatten wohl Angst ihren Job zu verlieren. Dachten, wenn Valtteri geht, müssten sie auch gehen. Vollkommener Quatsch. Sie wären Georges Mechaniker geworden." ,,Jetzt ja wohl nicht mehr." ,,Ich werde die nächsten Einstellungen genau überprüfen. So etwas wird nicht nochmal passieren." ,,Es war nicht deine Schuld, Toto.", sagte ich erneut. Auf keinen Fall wollte ich, dass er sich Vorwürfe für etwas machte, wofür er gar nichts konnte. Nicht wirklich von meinen Worten überzeugt, sah Toto mich an. Ich kam jedoch nicht dazu meinen Standpunkt noch einmal klar zu machen, da George sich in diesem Moment etwas bewegte und kurz darauf seine Augen aufschlug. ,,Hey, Liebling.", sprach ich sanft. ,,Wie fühlst du dich?" ,,Ich denke, es wird schon etwas besser. Die Schmerzen sind nicht mehr so stark, wie am Anfang.", erwiderte er leise und schloss erschöpft seine Augen. Diese Antwort erleichterte mich doch etwas. ,,Das ist gut.", meinte ich und strich sanft durch seine Haare. ,,Es…Es wird alles gut, oder?", fragte er schließlich und sah mich mit großen Augen an. Ich schaffte es nicht, ihm daraufhin irgendetwas negatives zu sagen, dass ihn möglicherweise noch mehr aufregen würde, doch ich konnte ihn auch nicht anlügen. ,,Wir bekommen das hin. Egal was passiert, wir schaffen das. Wir sind doch ein Team. Und unsere kleine Prinzessin ist genauso stark, wie ihr Daddy.", entgegnete ich und küsste seine Stirn. ,,Es wird alles gut werden." Das hoffte ich so sehr, dass ich es nicht nur sagte, um meinen Verlobten zu beruhigen sondern auch mich selbst. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Toto leise aufstand und den Raum verließ. Wahrscheinlich wollte er unsere Zweisamkeit nicht stören. George blickte mich daraufhin verwirrt an. ,,Was ist mit ihm?" ,,Mach dir keine Sorgen, Liebling. Er macht sich nur ein bisschen Vorwürfe." ,,Wofür? Nichts davon war seine Schuld." ,,Sag ihm das einfach nochmal." ,,Das werde ich. Solange, bis er es versteht.", sagte er überzeugend. Dieser Kommentar ließ mich leicht lächeln. Das klang schon wieder ganz nach meinem George. ,,Ruh dich jetzt etwas aus.", sagte ich schließlich und legte meine Hand auf seinen Babybauch. Er nickte langsam und schlief nach einer Weile erneut ein.

Georges Pov.

Ich beantwortete gerade ein paar Nachrichten, als sich die Tür zu meinem Zimmer öffnete. Lewis war nach einigem Überreden endlich einmal kurz ins Hotel gefahren, um sich frisch zu machen und ein paar frische Klamotten zu holen. Dementsprechend war ich jetzt gerade alleine und konnte mir endlich die Zeit nehmen, meinen Freunden zu antworten. ,,Hallo, George.", erklang eine sehr bekannte Stimme. ,,Toto!", glücklich strahlte ich ihn an. ,,Wie geht es dir?", wollte er wissen und nahm auf Lewis Stuhl platz. ,,Schon besser. Die Medikamente schlagen wohl ganz gut an. Aber die Ärzte meinen, das ich zur Sicherheit, bis zur Entbindung Bettruhe halten muss. Zumindest lassen sie mich nächste Woche noch nach Hause fliegen." ,,Ich werde dafür sorgen, dass ihr den Privatjet zur Verfügung habt. Ich bin froh, dass es dir besser geht." ,,Danke, das ist aber nicht unbedingt nötig." ,,Ich denke schon." ,,Toto.", sprach ich leise und nahm seine Hand in meine. ,,Es ist nicht deine Schuld was passiert ist." ,,Ich habe dir versprochen, dass du sicher bist." ,,Das bin ich doch. Die ganzen Monate hast du mich beschützt. Vor den Fans und der Presse. Du hättest nicht ahnen können, das so etwas passiert. Außerdem hast du uns gerettet.", meinte ich und lächelte ihn an. ,,Du hast so viel für uns getan. Ich bin dir so dankbar dafür. Mach dir deswegen bitte keine Vorwürfe." Mit vor Tränen schimmernden Augen sah er mich an. ,,Danke, Kleiner. Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet. Du bist mir so unglaublich wichtig." ,,Du mir auch, Papa.", erwiderte ich. ,,Willst du mal fühlen?" Bevor er irgendwie reagieren konnte, hatte ich seine Hand bereits auf meinen Bauch gelegt, wo ich die Kleine gerade treten spürte. Totos Augen weiteten sich überrascht. ,,Lewis hat Recht.", meinte er plötzlich. ,,Die Kleine ist genauso stark wie du."

Accident with consequencesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt