Kapitel 12

879 55 10
                                    

Georges Pov.

Zufrieden stand ich in der Küche und bereitete das Mittagessen zu, während ich darauf wartete, dass Lewis nach Hause kam. Nach dem Grand Prix in Monaco gab es einiges zu besprechen, um nächste Woche besser abzuschneiden. So war es kein Wunder, dass mein Freund bereits früh am Morgen gegangen war, um alle Werte durchzusprechen, damit für Aserbaidschan eine gute Strategie entwickelt werden konnte. Wir waren nach dem Rennen relativ schnell wieder nach England zurück gereist, da ich Lewis das nächste Mal leider nicht begleiten konnte. Die Flugreise war dafür einfach noch zu weit und ich will unseren kleinen Schatz deshalb nicht in Gefahr bringen. Für mich war es dafür in Ordnung hier zu bleiben, auch wenn es bedeutete, meinen Freund wieder zu verabschieden und ihn nur vor dem Fernseher anfeuern zu können. Zum Glück war danach wieder eine Pause, bevor es nach Frankreich ging, wohin ich ihn dann wieder begleiten konnte. Ich hatte gerade die Soße gerührt, als ich die Haustür ins Schloss fallen hörte. Kurz darauf spürte ich, wie sich zwei starke Arme von hinten um meine Hüften schlangen und Lewis Hände auf meinem Bauch zum liegen kamen. ,,Hallo.", lächelte ich leicht und drehte meinen Kopf zu ihm. ,,Hallo Liebling." Er küsste mich kurz. ,,Was kocht du da leckeres?" ,,Spaghetti mit Tomatensauce.", antwortete ich und rührte noch ein letztes Mal im Topf, bevor ich den Herd ausschaltete und den Topf hoch hob. ,,Lass mich das nehmen. Das ist doch viel zu schwer." Bevor ich auch nur irgendwas sagen konnte, wurde mir der Topf aus den Händen genommen. Genervt verdrehte ich die Augen. Ging das schon wieder los. ,,Lew?" ,,Ja, Liebling. Ist alles in Ordnung. Geht es dir gut?", fragte er sofort. ,,Ja, es geht mir gut. Aber…könntest du mich vielleicht auch etwas selbst machen lassen?", versuchte ich ihn darauf zu lenken, dass er es mit seiner Fürsorge übertrieb. Mit wenig Erfolg. ,,Das tust du doch.", erwiderte er irritiert. ,,Das meine ich nicht." Langsam setzte ich mich an den Tisch. ,,Ich meine, dass ich einen kleinen Topf selbst tragen kann und mich auch nicht den ganzen Tag ausruhen muss. Ich kann auch etwas tun." ,,Aber das tust du doch.", schien er noch immer verwirrt zu sein. ,,Es geht darum, dass du mich nichts mehr alleine machen lässt.", entfuhr es mir jetzt etwas genervter. ,,Ich möchte doch nur nicht, dass euch beiden etwas passiert. Ich will nicht, dass es dir wieder schlecht geht, Georgie. Ich muss noch immer dauernd daran denken, dass…" Betrübt senkte ich den Blick, während Schuldgefühle in mir aufstiegen. Natürlich dachte er noch an Imola und jetzt tat es mir schon wieder leid, dass ich das angesprochen hatte, wo er sich doch nur Sorgen machte. ,,Entschuldige, Lew. So war das nicht gemeint. Ich…möchte nur ein bisschen mehr zu tun haben.", flüsterte ich. ,,Ist in Ordnung. Lass uns einfach essen."

Zum Glück schien Lewis unser Gespräch relativ schnell wieder vergessen zu haben. Bereits am nächsten Tag, benahm er sich wieder völlig normal. ,,Wie war dein Tag?", fragte ich ihn, als er am Abend aus der Fabrik nach Hause kam, nachdem er den ganzen Tag dort verbracht hatte, und sich, nach einem Begrüßungskuss, zu mir auf das Sofa gesetzt hatte. ,,Anstrengend.", erwiderte er und zog mich in seine Arme. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn. ,,Ich habe mit Bono einige Dinge besprochen. Er lässt dich übrigens lieb grüßen." ,,Grüß ihn zurück." ,,Du hast dich doch hoffentlich nicht gelangweilt?" ,,Nein, überhaupt nicht. Aleix und ich habe heute Nachmittag einen langen Spaziergang mit Roscoe gemacht.", erzählte ich ihm. ,,Schön." ,,Hast du Hunger?", fragte ich ihn schließlich. ,,Und wie." ,,Ich habe Hühnerfrikassee vorbereiten. Es steht in der Küche und muss nur nochmal kurz warm gemacht werden." ,,Ich mache das. Bleib du sitzen." Ich nickte kurz. Im Moment fühlte ich mich wirklich erschöpft, sodass ich Lewis gerne sein Verwöhnprogramm durchziehen ließ. ,,Wollen wir einen Film schauen?" ,,Gerne.", strahlte ich ihn an. Obwohl wir in der letzten Zeit so oft zu Hause waren, war es schon eine ganze Weile her, dass wir einen Filmabend gemacht hatten. ,,Willst du dann schon mal einen Film aussuchen, während ich das Essen fertig mache?" Erneut nickte ich und nach einem letzten Kuss, verschwand Lewis in die Küche. Ich schnappte mir derweil die Fernbedienung und machte Netflix an. Nach einer Weile hatte ich mich für einen Film entschieden und holte noch eine Kuscheldecke aus dem Schrank, in die ich mich schon mal einkuschelte. ,,Na, du hast es dir ja bequem gemacht. Darf ich noch mit trunter, Georgie?", grinste Lewis, als er mit zwei großen, gefüllten Tellern ins Wohnzimmer zurückkam. Sofort hob ich eine Ecke der Decke an, woraufhin mein Freund sich sofort dicht neben mich setzte. Ich startete den Film, während Lewis mir einen der Teller reichte. Schweigend genossen wir unser Essen und stellten die Teller beiseite, nachdem wir fertig waren. Erneut kuschelte ich mich an seine Seite. Seine eine Hand wanderte auf meinen Bauch und streichelte immer wieder liebevoll über die leichte Wölbung. Lächelnd ließ ich diese Zärtlichkeit über mich ergehen und schloss schließlich nach einer Weile meine Augen. Ich spürte, wie mich die Müdigkeit immer mehr einholte und ich langsam in den Schlaf abdriftete. Lewis Hand wanderte von meiner Schulter in meine Haare und strichen sanft hindurch. ,,Schlaf gut.", flüsterte er und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich liebe dich, Georgie."

Accident with consequencesWhere stories live. Discover now