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"Bring mich zu Enno verdammt, es ist wichtig."

Noch immer schaut der Mann mich abschätzend an.

"Ich wäre nicht hier, wenn es nicht wichtig wäre. Richte ihm einfach aus, dass Ruelle ihn sehen will", fügte ich frustriert hinzu.

Es war ein Jammer, dass ich mich nicht einfach per Gedanken an Enno wenden konnte. Aber so funktionierte die Rudelverbindung eben nicht. Dafür war die Bindung nicht stark genug. Nicht wie bei den engsten Vetrauten.

Enno konnte sich zwar an mich wenden, ich mich aber nicht an ihn, solange er das nicht wollte. Selbst die Rebellen hatten hierarschiche Strukturen. Wenn auch nicht so unterdrückend wie die des Königs.

"Enno wird dich empfangen", teilte der Mann mir schließlich mit und bedeutete mir zu folgen.

Natürlich hatte der Anführer der Rebellen sich außerhalb des Schlosses in einem Herrenhaus einquartiert. Allein hierher zu gelangen hatte mich einiges an Geschick und Gefallen gekostet. Es war nicht vorgesehen die Mission zu unterbrechen oder das Schloss zu verlassen. Aber das hier war wichtig, also hatte ich alles daran gesetzt aus dem Schloss zu gelangen.

Nun führte er mich durch die Gänge des großen Hauses mit den Marmorsäulen, das so auffällig war, dass niemand die Rebellen hierin vermuten würde.

Als er vor einer Tür stehen blieb, leise klopfte und auf eine Antwort wartete, stahlen sich kleine Spitzen von Zweifel in meine Gedanken. Doch sie waren verflogen, sobald Ennos feste Stimme hinter der schweren Tür erklang.

"Herein"

Ich trat durch die Tür, die mir geöffnet wurde. Enno saß mit einigen seinen Beratern an einer langen Tafel. Einige schauten zu mir, die meisten hielten ihren Blick auf das gerichtet, was sie gerade taten.

"Ich möchte mit dir reden", eröffnete ich das Gespräch.

Erst jetzt hob der Anführer der Rebellen seinen Blick.

"Allein", fügte ich hinzu mit einem bedeutungsvollen Blick zu seinen Beratern.

"Du solltest nicht hier sein, Ruelle", wandte Enno das Wort an mich.

"Ich weiß, aber ich habe Informationen, die du mit Sicherheit hören willst."

Er zog eine Augenbraue in die Höhe. Abschätzend, ob es die Information die ich hatte wert war, seine Unterhaltung zu unterbrechen.

"Was soll das sein, was du nicht vor allen offen sagen kannst?", fragte er mich lauernd. Er wollte mich aus der Reserve locken. Meine Integrität untergraben. Ich trat einige Schritte vor, die Schultern gestrafft. Ich war das gewöhnt. Es war Ennos Art die Kontrolle zu behalten.

"Ich weiß, wer die Gefährtin des Königs ist." Augenblicklich erstarb jedes Geräusch, jeder Gedanke, jeder Atemzug.

Kurz darauf erhoben sich seine Berater und verliesen das Zimmer, während ich noch immer an meinem Platz stand.

Erst als sich die Tür hinter mir geschlossen hatte, ergriff Enno erneut das Wort.

"Wer hat diese Information noch?", wollte er von mir wissen.

"Nur ich und möglicherweise einige Vertraute des Alphas, das kann ich nicht genau sagen."

"Ruelle, wie zur Hölle bist du an diese Information gekommen? Nicht einmal meine Spione in der Palastwache wissen wer sie ist." Also war bekannt, dass er sie gefunden hatte. Dass er mich gefunden hatte.

"Spielt das eine Rolle?"

Enno schwieg. So lang, dass ich erneut das Wort ergriff.

"Ich will etwas für diese Information."

"Das hab ich mir fast gedacht. Was ist es diesmal. Soll ich deiner Familie einen eigenen Bunker bauen?"

Ich presste die Zähne zusammen. Am besten sollte er meine Familie da raus lassen. Ich wusste in welche Gefahr sie auch das hier brachte.

"Nein", brachte ich schließlich hervor.

"Ich will den Plan kennen. Den ganzen Plan. Alles, was hier vor sich geht. Ich möchte einbezogen werden."

Enno schaute mich nachdenklich an.

"Warum?"

"Weil ich nicht nur ein Spielball der Rebellen sein will. Wenn du willst, dass ich dir den Namen der Gefährtin des Königs verrate, dann wirst du mir alles erzählen müssen."

Enno lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust verschränkt.

"Wieso sollte ich? Wir werden ihren Namen erfahren, sobald der König sie der Welt vorstellt."

"Weil sie bis dahin schon längst im Palast bewacht wird. Es wird keine Möglichkeit geben sie da raus zu holen. Ohne mich werdet ihr nicht an sie herankommen." Ich zog einige meiner Schatten zusammen. Gerade so, dass man sie nicht sehen konnte, aber Enno die Macht spürte, die mich umwaberte.

Enno schien nachzudenken. Abzuwägen, ob er meinen Worten trauen konnte.

"Stell deine Fragen Mädchen."

"Was genau suchen wir?"

"Informationen über das nördliche Königreich. Wir wollen wissen was der König darüber weiß, wo es Schwachstellen in der Verteidigung gibt, wo die Truppen des Königs stationiert sind."

Natürlich. Dort wo die Unruhen waren.

"Und wozu? Was wollt ihr mit diesen Informationen?"

"Der König von Cardum wird uns helfen den König zu stürzen." Ich erstarrte. Ein anderer König. Ein anderer König würde uns helfen den Alpha zu stürzen. Der König des zweitgrößten Landes unseres Kontinents.

"Was für Bedingungen gibt es?"

"Er will den Thron."

Ich lies die Worte auf mich wirken. Ein neuer König. Einer, über den wir kaum etwas wussten, außer dass er ebenfalls ein riesiges Königreich regierte.

"Wieso sollte er besser sein?"

"Weil in seinem Land nicht die gleichen Schrecken herrschen wie hier. Er ist unsere einzige Möglichkeit den Alpha zu stürzen und seine Herrschafft zu beenden. Wir werden frei sein. Es werden keine jungen Männer mehr in sinnlosen Kriegen sterben."

"Wie könnt ihr euch da so sicher sein?", setzte ich dagegen.

"Er hat einen Schwur geleistet. Und wir haben etwas, was er will."

"Was genau", hakte ich nach. Ich würde nicht lockerlassen. Ich brauchte diese Informationen. Brauchte all das, um sicher zu sein, dass es sich lohnte mich selbst als Schachfigur in dieses Spiel zu setzen. Nicht als unbedeutenden Bauer, sondern als Königin.

"Wir haben seine Erbin", erklärte er, als wäre es nichts. Als würde es keine Bedeutung haben, dass wir die Erbin des zweitmächtigsten Königs in unserer Gewalt hatten.

Erbin. Weiblich. Bei den Rebellen.

"Wer?" Ich trat einige Schritte vor, löste die Starre, in der ich mich befand. Baute mich vor ihm auf.

"Das geht dich nichts an", stellte Enno klar und verengte die Augen.

"Oh doch, das tut es", erwiderte ich gereizt.

"Wieso sollte es? Du hast deine Informationen. Wer sie ist, hat keine Relevanz für dich." Und ob es das hatte. Ich musste wissen wer sie war. Wer die verdammte Erbin war, die unser Land anführen würde. Ich holte tief Luft. Sammelte mich für die Worte, die folgen würden.

"Ich bin die Gefährtin des Königs. Und ich will den ganzen verdammten Plan, wenn ich hierbei mitspielen soll."

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Was haltet ihr von den Informationen, die sie hier gerade bekommt?

Ist das alles verständlich?

Außerdem sind so viele Leser dazugekommen, das macht mich echt richtig glücklich. Ich liebe es auch eure Kommentare zu lesen und zu wissen, was ihr von den Charakteren haltet, was ihr von der Story haltet etc.

Danke ❤️

~ Elisa

Mated GamesWhere stories live. Discover now