|11|°

6.6K 321 53
                                    


Ich wusste, dass ich ihn zu sehr gereizt hatte. Dass ich vermutlich alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Dass ich seine Gefährtin war.
Und schon wieder hasste ich ihn. Dafür, dass er es auch erkannt hatte.

Diese verdammte Mondgöttin. Sollte sie doch in der Hölle schmoren. Und er gleich mit. Alles was ich bisher von ihm gesehen hatte, hatte mein Bild von ihm nur bestätigt.

Ich rannte förmlich zurück in den Ballsaal, wissend, dass er mir folgen würde. Aber wenn ich erst in der Menge verschwand... Dann würde ich meine Schatten um mich schlingen und verschwinden können.

Verflucht, ich musste den Rebellen davon berichten. Aber vor allem musste ich diese Markierung wieder loswerden, sonst würde ich keine Chance haben mich unauffällig unter den Adligen zu bewegen. Unauffällig wieder an ihn ranzukommen.

Ich wusste nicht, ob es funktionieren würde.

Aber vermutlich musste ich es versuchen, bevor...

"Da bist du ja, ich dachte schon du wärst geflüchtet."

Erschrocken drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme kam.
Kale musterte mich.

"Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen." Oh wie recht er hatte.

"Tut mir leid, ich, mir ist nur schlecht", brachte ich hervor.

"Oh, soll ich dich in deine Gemächer bringen?"

Besser nicht. Dann konnte er den Alpha auch auf direktem Weg zu mir führen.

"Das ist ein freundliches Angebot, aber ich denke ich komme zurecht."

Enttäuschung und Skepsis stahl sich in seine Augen.

"Würde es dir dann etwas ausmachen mich morgen erneut zu begleiten? Ich würde unser Gespräch gern fortsetzen."

Ich nickte nur knapp, bevor meine Augen zurück zu der Glastür huschten, durch die in diesem Moment der König in den Ballsaal trat. Hastig drängte ich mich an Kale vorbei durch die Menge hindurch in Richtung der großen Flügeltüren, durch die wir den Ballsaal betreten hatten.

Der Gang dahinter war überraschen ruhig. Die meisten der Gäste tummelten sich wirklich nur im Zentrum des Geschehens.

In dem Moment rannte ich in jemandem und hätte beinah laut geflucht. Nicht auch das noch. Ich musste schnell hier weg, hatte keine Zeit mich zu entschuldigen oder unnötig aufzufallen,.
Aber zu meinem Glück war es nur Xavian. In der Uniform der Palastwache.
Verstört sah er mich an, zog mich ein Stück mit sich um eine Ecke.

"Was ist passiert? Wieso riechst du so penetrant nach einem anderen Mann?" Sein Blick glitt über die Markierung an meinem Hals.

"Wieso ist meine Markierung verschwunden?", fragte er mit Entsetzen in der Stimme. "Wer war das Rue?"

Ich presste die Lippen zusammen und schaute nach oben, um meine Tränen weg zu blinzeln.

"Soll ich Adrianne rufen?", wollte er wissen, als ich immer noch nicht antwortete.

Keine Ahnung was ich gerade wollte. Eigentlich nur weg. Ich war kaum in der Lage einen vernünftigen Gedanken zu fassen.

"Ihr müsst sie finden, stellt das ganze Schloss auf den Kopf, wenn ihr müsst", ertönte hinter uns eine barsche Stimme, die ich nur allzu gut kannte. Erschrocken sah ich zu Xavian.

"Sie suchen mich", erklärte ich ihm über die Gedankenverbindung.

Xavian stellte keine Fragen, zog mich nur mit sich den Gang entlang bis zu einer unauffälligen Holztür, die er öffnete und mich hindurchschob.

Mated GamesWhere stories live. Discover now