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Ich war ihm gefolgt. Nicht, dass ich eine Wahl gehabt hätte. Selbst als ich mich entschieden hatte ihm freiwillig zu folgen, hatten mich Wachen von allen Seiten flankiert als ich einem grimmig blickenden Alpha durch die leergefegten Gänge des Palastes gefolgt war.

Natürlich hatte er dafür gesorgt, dass niemand sah, dass er mich eskortieren lies. Mich. Seine verdammte Gefährtin. Wie würde es auch aussehen, wenn er es nicht einmal schaffte seine Gefährtin von sich zu überzeugen.

"Nun", er hatte auf einem Stuhl hinter dem Tisch Platz genommen, auf dem er gestern noch die junge Frau gevögelt hatte. Es gelang mir kaum meine Gedanken zu kontrollieren. Nicht an seinen kräftigen Körper zu denken. Nicht...

"Du wirst mir einige Fragen beantworten müssen", stellt er er fest.  Ich stand unbewegt vor ihm, den Schreibtisch zwischen uns. Ungerührt starrte ich auf meine Fingernägel.

Ich wusste, dass ich ihn provozierte, dass das falsch war. Dass das alles dem Plan widersprach, den die Rebellen sich hastig ausgedacht hatten. Verdammt, vor mir stand der mächtigste Mann des ganzen Reiches. Ich sollte Respekt haben. Mich seinem Willen fügen. Unterwürfig sein.

All das, was sich für die Gefährtin des Königs gehörte und meinem Wesen in jeglicher Hinsicht widersprach.

"Wer war es, der dich markiert hat?"

Ich schwieg.

"Verdammt, Ruelle, sag mir wer es war, bevor ich den gesamten Palast auf den Kopf stelle." Die Art wie er meinen Namen aussprach. Vielleicht hatte ich meine Selbstbeherrschung doch ein wenig überschätzt.

Aber ich konnte nichts sagen. Er würde Xavian vermutlich finden und einsperren lassen. Meine Verbindung zu ihm musste geheim bleiben. Es ging nicht. Das war ich nicht nur Xavian schuldig sondern auch mir selbst. Meiner Würde. Meiner Selbstbestimmtheit. Meiner Freiheit.

"Habt ihr vorgehabt die Verbindung zu vervollständigen?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Es sollte mein Schutz sein", brachte ich hervor.

Seine Züge wurden noch wütender.

"ICH bin dein Schutz." Eher mein Untergang.

"Nenn mir seinen Namen."

"Das werde ich ganz sicher nicht tun. Ich bin diese Verbindung freiwillig eingegangen, alles andere spielt keine Rolle." Ich sah, wie er bei dem Wort freiwillig zusammen zuckte. Also war es das, was ihn störte. Dass ich ihn nicht freiwillig gewählt hatte.

Selbst Schuld.

"Liebst du ihn?"

"Nein." Es war die Wahrheit. Ich liebte Xavian. Aber nicht so, wie er dachte. Xavian war wie ein Bruder, Adrianne wie eine Schwester. Ich vertraute den beiden mit meinem Leben. Wir waren durch zu viel durchgegangen, hatten zu viel gemeinsam erlebt.

"Du wirst ihn nicht wiedersehen. Ab sofort bist du meine Gefährtin und ich dulde keine anderen Männer außer mir an deiner Seite."

Ich wollte protestieren, doch er ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen.

"Sollte ich je wieder einen anderen Mann an dir riechen, ich weiß nicht, ob ich mich dann zurückhalten kann." Die Art wie er das sagte. Der Klang seiner Stimme. Ich hasste wie mein Körper darauf reagierte. Wie er mich anflehte mich ihm hinzugeben.

"Du kannst mir nicht vorschreiben was ich darf und was ich nicht darf", brachte ich hervor.

"Oh doch, ich bin immer noch dein König, was willst du schon gegen mich ausrichten?", wollte er von mir wissen, ein bedrohlicher Unterton in seiner Stimme.

Mated GamesWhere stories live. Discover now