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"Meine Schwestern werden nicht gezwungen sein an dem Ball teilzunehmen, auch dann nicht, wenn ich scheitern sollte. Außerdem wird die Sicherheitsstufe meiner Familie erhöht. Ich nehme nicht an der Zeremonie teil, sondern stoße erst danach zu den Feierlichkeiten und ich darf mir selber aussuchen wer mich für diesen Zeitraum markieren wird."

Ich schaute kurz auf meine Liste, unschlüßig, ob ich den letzten Punkt wirklich vortragen sollte.
"Wenn ich meinen Seelengefährten aus irgendeinem Grund treffen sollte, gewährt ihr im Immunität, außer ich entscheide mich dagegen."

Angestrengt versucht ich jeglichen Ausdruck aus meinem Gesicht zu nehmen, während ich mit den Armen auf den runden Konferenztisch gestützt vor Enno und dem Rest der Führungsriege stand. Ich hatte einen ganzen Tag an dieser Liste gegrübelt. Und noch immer schien sie mir unvollständig.

"Das sind meine Bedingungen, stimmt ihr zu gehe ich da rein."

Zunächst sagte niemand etwas. Für einen Moment hatte ich Angst, dass Sie gar nichts mehr sagen würden. Dass ich zu viel gefordert hatte. Doch zu unwichtig in ihrem Plan war.

"Du verlangst sehr viel, Ruelle, das ist dir sicherlich bewusst", brach Enno schließlich die Stille.

Ich blieb reglos, starrte ihn nur geradewegs an. Wartend. Ob es zu viel war.

"Wenn du stirbst, werden wir deine Schwestern in Betracht ziehen, Sie werden aber die Möglichkeit haben Nein zu sagen. Solltest du scheitern, darfst du es erneut versuchen, aber du wirst nicht unendlich viele Chancen haben und auch dann werden wir deine Schwestern in Betracht ziehen."

Ich schluckte und schaute finster in seine Richtung.

"Nicht bevor sie Fünfundzwanzig sind."

"Achtzehn."

"Zweiundzwanzig."

"Zwanzig."

Kurz überlegte ich. Ich hatte damit gerechnet, dass er diesen Punkt nicht akzeptieren würde.

"Sie dürfen nicht gezwungen und auch nicht erpresst werden. Wenn Sie nein sagen, werdet ihr das akzeptieren, ohne weitere Konsequenzen für die beiden."

"Und ich will, dass unsere Abmachung schriftlich festgehalten und öffentlich wird", fügte ich noch hinzu.

Enno blieb erneut still, während er sich mit dem Rest der Führungsriege über die Gedankenverbindung des Rudels unterhielt.

"Abgemacht", stimmte er schließlich zu und wank eine Angestellte heran, die mir einen Vertrag reichte. Es war nur ein Teilsieg. Noch immer konnte es passieren, dass sie meine Schwestern in diese Hölle schickten. Und dass, obwohl meine Schwestern deutlich zarter, deutlich herzlicher waren. Sie würden diesen Hof nicht überstehen. Egal wie abgehärtet sie in den letzten Jahren geworden waren. Egal, dass sie genauso Teil dieses Rebellenrudels waren wie ich.

Ich hatte sie vor allem abgeschirmt. War auf Missionen gegangen. Hatte den Rebellen genug meiner Kräfte gezeigt, um wichtig für sie zu sein. Eine Spionin.

"Du hast drei Tage Zeit ihn zu unterschreiben, ab morgen beginnt deine Vorbereitung für den Einsatz. Solltest du den Vertrag brechen, werden alle anderen Abmachungen hinfällig."

Ich nickte knapp, bevor ich mich umdrehte und den Raum verlies.

Jetzt musste ich es nur noch meiner Familie beichten.

Zehn Minuten später stand ich vor der Tür zu der Wohneinheit meiner Familie. Ich wusste sie waren da. Direkt nach dem Treffen hatte ich Ihnen über die Gedankenverbindung Bescheid gesagt, dass es etwas zu Besprechen gab. Ich war schon öfter bei gefährlichen Einsätzen dabei gewesen. Hatte sie schon oft im Ungewissen darüber gelassen, ob ich noch am, Leben war.

Mated GamesWhere stories live. Discover now