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"Antworte mir", verlangte er zwischen zusammengepressten Zähnen. Ich schwieg, verzweifelt auf der Suche nach einer Möglichkeit seinem Griff zu entkommen.
Unauffällig verlagerte ich mein Gewicht und biss mir auf die Lippe.

Es zeigte Wirkung, er passte sich meinen Bewegungen an, sodass ich mich mit einer gezielten Drehung aus seinem Griff winden konnte.
Er knurrte frustriert, als die Wärmes meines Körpers ihm entglitt.

Als er auf mich zukam, um mich zu packen, wich ich ihm erneut aus.
Verdammt, wir konnten das nicht ewig spielen, ich musste mir etwas überlegen.

Wieder ging er einige Schritte auf mich zu, wütender als vorher.
Wieder war ich vorbereitet. Er jedoch auch. Doch diesmal war er schneller als ich. Er packte meine Arme und drängte mich erneut gegen die Wand, ein Bein zwischen meine Beine geschoben.

Für einen Moment war ich versucht mich seinem Körper hinzugeben, mich an ihn zu schmiegen und ...

Ich stieß überrascht die Luft aus meinen Lungen.

"Sag mir", fing er an, ein bedrohlicher Unterton in seiner Stimme, "warum meine Gefährtin, die Gefährtin des Königs, bereits durch einen anderen markiert wurde."

Ich presste die Lippen zusammen. Verdammt. Das lief ganz und gar nicht nach Plan. Ich war hier, um den König zu stürzen, nicht, um...

Erst jetzt Drang die Bedeutung seiner Worte zu mir durch.

Die Gefährtin des Königs. Ich. Der Mann der mich gerade mit seinem Körper gegen die Schlossmauer presste war der verdammte König. Und ich seine Gefährtin.

"Lasst mich los", brachte ich heraus.

"Ich denk nichtmal dran, bis du mir den Namen des Mannes sagst, der dich beansprucht."

"Dazu habt ihr kein Recht", presste ich hervor.

Seine Augen verengten sich.

"Spiel nicht mit mir, Kleine."

Mein Magen drehte sich bei seinen Worten um.

"Es geht niemanden außer mir etwas an", stellte ich klar. Ich wusste nicht, wie ich noch mehr Zeit schinden, wie ich aus dieser Situation entkommen sollte.
"Und jetzt lasst mich los", verlangte ich mit aller Macht, die ich aufbringen konnte.

Bevor er reagieren konnte, versetze ich ihm einen gezielten Stoß, wand mich unter seinen Armen hindurch und starrte ihn finster an. Dieses Mal machte er keine Anstalten mich erneut festzuhalten.

"Ich werde es herausfinden, ich hoffe das ist dir bewusst", verkündete er.

Ich zeigte keine Regung.

Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und eilte wieder in Richtung des hell erleuchteten Ballsaals.

Bevor ich es verhindern konnte, hatte er mich erneut gepackt und mich an sich gepresst. Er zog meinen Hals zu sich und biss hinein. Genau über der Stelle, an der Xavian mich markiert hatte. Er war nicht sanft dabei.
Es tat weh. Anders als bei Xavian. Er grub seine Zähne weniger vorsichtig, viel verlangender in die zarte Haut an meinem Hals. Ich unterdrückte einen überraschten Schrei.

Und ich hasste mich dafür, dass mein Körper auf ihn mehr reagierte als auf Xavian. Hasste ihn dafür, dass ich mich ihm entgegenlehnte, ihm meinen Hals anbot und meinem Mund ein leises Stöhnen entwich.

"Du hast doch nicht geglaubt, dass ich dich unmarkiert gehen lassen würde", murmelte er selbstzufrieden an meinen Hals. Ich bekam weiche Knie, während sich mein Unterleib zusammenkrampfte und ich förmlich sehen konnte, wie die kleinen goldenen Fäden unserer Seelen sich verbanden.

Schockiert schaute ich ihn an. Wie war das möglich?

"Wie das möglich ist, fragst du dich?" Am liebsten hätte ich ihm das süffisante Grinsen aus dem Gesicht gewischt. Und gleichzeitig wollte ich noch ganz andere Dinge mit ihm anstellen. Doch ich kämpfte gegen das Verlangen an, dass mich zu überrollen drohte. Und ich sah in seinen Augen, dass er nicht bereit dazu war das selbe zu tun. Wenn ich ihn nicht aufhielt würde er mich nehmen. Hier und Jetzt.

"Du dachtest doch nicht, dass mich die Markierung eines Anderen aufhalten würde, Kleine."

Ich beschloss, dass ich es hasste, wenn er mich so nannte. Genau genommen hasste ich alles an ihm. Hasste sein arrogantes Grinsen, die Art wie er da stand, seinen Geruch. Vor allem seinen Geruch. Er passte nicht zu ihm.

Ich hasste ihn. Von tiefstem Herzen. Jetzt noch mehr als vorher.

"Wie. Kannst. Du. Es. Wagen. Mich. Ungewollt. Zu. Markieren?", fragte ich mit gefährlich ruhiger Stimmte.

Überraschung stand in seinem Gesicht.

"Wie kann es ein anderer Mann wagen dich zu markieren", stellte er knurrend eine Gegenfrage.

"Ich schwöre euch, das war das letzte Mal, dass ihr mir so nah gekommen seid."

Ich würde es nie wieder zulassen. Es gab Grenzen. Diese war eine davon. Egal was mein Körper wollte. Ich wollte ihn nicht.

"Du bist meine Gefährtin, du gehörst mir", knurrte er. Einen dunklen Schatten in den Augen.

Gefährlich langsam drehte ich mich um, eine Hand an dem Messer an meinem Oberschenkel. Ich könnte ihn hier und jetzt töten. Ich würde das alles beenden, bevor es angefangen hatte.

Mir egal, welche Konsequenzen das haben würde. Mir egal, dass es zu früh war, dass es dem Plan der Rebellen widersprach.

Doch ich zögerte, ließ die Hand nur auf dem Griff des Dolches. Sein lüsterner Blick wanderte zu der nackten Haut an meinem Bein, das ich entblöst hatte. Die Vorstellung ihn dort zu spüren. Seine Hände auf meiner Haut, seine Finger. Ich sog die Luft ein und holte ihn ebenfalls aus seiner Starre.

"Ich bin kein verdammtes Tier, ich gehöre niemandem. Und am allerwenigsten dir."

Wieder kam er mir gefährlich nah, baute sich vor mir auf, sodass ich meinen Blick leicht heben musste, um ihm weiterhin in die Augen schauen zu können.

Mit einer flinken Bewegung legt er die Hand an die Klinge in meiner Hand und entzog mir den Dolch.

"Ich sollte irgendwen dafür umbringen, dass er dich hier mit einer Waffe herumspazieren lässt."

Ich schluckte. Ich war nicht kontrolliert worden. Nicht seit ich den Palast betreten hatte. Es traute sich sowieso niemand so nah an den König heran. Man schaffte es schlichtweg nicht. Und jetzt wich ich erneut einen Schritt zurück.

"Ich schwöre dir kleine Gefährtin, du wirst noch darum betteln, dass ich dich anfasse. Dich berühre." Er war nah. Zu nah. Ich spürte die Wärme seines Körpers. Die Aura der Macht, die ihn umwaberte wie mich meine Schatten.

"Mit Sicherheit nicht", brachte ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.

"Bisher hat noch jede Frau um meine Berührung gebettelt."

Sein heißer Atem auf meiner Haut brachte mich fast um den Verstand. Die Nähe seines Körpers.

Wenn ich noch länger hierblieb, würde ich ihm nicht weiter widerstehen können. Ich würde mich ihm an den Hals werfen. Ohne jegliche Selbstbeherrschung.

Nein. Das durfte ich nicht zulassen. Ich würde einen Weg finden die Markierung zu entfernen und ihn zu stürzen. Endgültig.

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Bin bisschen aufgeregt, dieses Kapitel nun endlich hochzuladen. Es war das erste, das ich für Mated Games geschrieben habe.

Freue mich übrigens immer sehr, wenn ihr für Mated Games Voted oder sogar kommentiert, macht mich immer sehr happy.✨🫶

~Elisa

Mated GamesWhere stories live. Discover now