Hoffnungslos

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m folgenden Morgen wurde Pierre durch einen Fußtritt in die Seite geweckt. Er blinzelte in das Innere der Hütte, welches von einzelnen Sonnenstrahlen durch das Blätterdach erhellt wurde. Der Boden der Hütte war voller weißlicher Wesen, die entfernt wie die Kinder der Angreifer im Wald aussahen. Pierre wandte den Blick ab und rollte sich wieder ein, was zu einem erneuten Fußtritt führte.

»Aufstehen, Estelles. Macht euch nützlich, füttert die Kleinen hier, ehe sie zu schreien anfangen!«

Pierre rollte sich enger zusammen, spürte aber, dass sein Körper diese Position nicht halten konnte, und streckte sich wieder aus. Er drehte sich auf den Rücken. Die Blätter auf dem Dach der Hütte leuchteten grünlich. Was stützte sie überhaupt? Konnte ein Dach so ganz ohne Balken halten?

»Nicht träumen, füttern!« Der Mann, der sich in der gestrigen Nacht über die beiden Sterne beschwert hatte, warf einen Stapel wedelartiger Blätter auf Pierre.

Der Stern ächzte, wand sich unter dem Stapel hervor und stand schließlich auf. »Wer bist du überhaupt?«

»Das muss euch immer noch nicht interessieren, Estelles.«

Eugene stemmte die Fäuste in die Hüfte. Er trat auf den Mann zu und versuchte, groß zu wirken, was ihm aber gegen den Älteren mit seinem roten Bart nicht gelang. »Wir müssen deinen Namen nicht kennen, um dich zu verurteilen, da hast du recht. Aber dennoch würden wir ...«

Seine Rede wurde von einem schrillen Quietschen unterbrochen.

Die Sterne drückten sich die Hände auf die Ohren und kniffen die Augen zusammen. Pierre blinzelte.

Der Mann griff eilig einige der Blätter und hastete über die Larven zu dem Wesen, welches den Schrei ausgestoßen hatte, um ihm das Blatt zwischen die schnabelartigen Kiefer zu stecken. Das Schreien verstummte und der Mann sah streng auf die beiden Sterne. »Das passiert, wenn ihr trödelt.« Er hob seine linke Hand, an der Ring- und Mittelfinger fehlten. »Und das passiert, wenn diese Viecher da draußen das mitkriegen. Und glaubt mir, sie kriegen es mit. Also steckt euch eure Fragen sonst wohin und fangt an, die Larven zu füttern!«

Eugene zuckte zusammen. Er nahm einen Arm voll Blätter und begann, sie an die Larven zu verteilen.

Der Mann nickte. »Pass auf, dass immer nur eine von ihnen an einem Blatt frisst. Gerade die Weibchen kriegen sich sonst in die Haare.«

»Die Weibchen?« Pierre kratzte sich mit dem kleinen Finger im Ohr. »Es gibt Männchen und Weibchen?«

»Was denkst du denn, wo die Larven herkommen?« Der Mann schüttelte den Kopf. »Sowas lernt man selbst auf der Baroque. Wenigstens zu meiner Zeit.« Er hob eine der Larven von einem Blatt zu einem anderen, so dass sie alleine daran fressen konnte. »Willst du deinem Bruder nicht zur Hand gehen?«

»Mein Bruder? Ah, natürlich.« Pierre sah erst auf Eugene, dann auf den Fremden. Er schüttelte noch einmal den Kopf, nahm dann ebenfalls einen Arm voll Blätter und verteilte sie an die Larven. Es waren weit mehr, als er mit einem Blick erfassen konnte. Vielleicht vierzig oder fünfzig Stück, wenn nicht mehr. Sie alle krochen mehr auf ihrem Bauch als auf ihren Beinen über den Boden und klackten ungeduldig mit ihrem Schnabel. Pierre schluckte und versuchte, sie während des Fütterns nicht anzusehen.

Der Mann setzte sich an eine Wand, zupfte einen Grashalm ab, der durch die Wand in die Hütte ragte, und kaute darauf herum. »Schneller. Schneller, ihr beiden. Die dahinten fangen gleich an zu quietschen. Ich habe keine Lust, noch einen Finger zu verlieren.«

»Dann hilf uns!« Pierre schnaubte. Die Blätter waren riesig und unhandlich und ständig reckten sich die Köpfe der Larven neben ihm in die Höhe, um eines der Blätter zu erhaschen.

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