18. Kapitel

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Nach meinen Worten halte ich vor Spannung kurzzeitig die Luft an. Es ist ein richtiger Herzstillstandmoment, weil ich nicht weiß, was mich erwartet und weil es sich so absolut verboten anfühlt.

Er möchte mich zum Höhepunkt bringen und er möchte, dass ich mich fallen lassen. Die Devise heißt also – Verstand aus und nur noch fühlen. Und ich möchte jeden einzelnen Moment fühlen. Bereits dieser Augenblick, in dem noch gar nichts passiert ist, außer dass er seine Hände an meine Schenkel gelegt hat und diese leicht auseinanderdrückt, stehe ich kurz vorm Explodieren. Es ist allein die Erwartung, auf das, was kommen wird, die mich um den Verstand bringt.

Er drückt noch ein wenig fester gegen meine Schenkel, sodass ich diese weiter öffne, während er mir unentwegt in die Augen sieht. Ich atme schwer. Ob er mir meine Lust bereits ansieht? Und ob er sie mir ansieht.

„Bist du bereit dich ganz auf diesen Moment, ganz auf das Fühlen einzulassen, Hannah?", fragt er mich.

Ich nicke nur, weil ich gerade nicht dazu imstande bin, ein Wort herauszubringen.

Er fesselt mich vollkommen mit seinem intensiven Blick. Eine solche Intensität habe ich zuvor noch nicht erlebt. Vielleicht, weil ich mich nie gewagt habe, mich auf eine solche einzulassen und auch, weil in meiner Gegenwart nie ein Mann eine solche eingefordert hat. Jetzt wundere ich mich darüber. Doch insgeheim weiß ich auch, dass ich vor den wirklich herausfordernden Männern bisher einen Bogen gemacht habe.

Doch jetzt ist da Dylan Landon, der mir keine Ausflüchte gewährt und mich auf diese erregende Art und Weise führt.

Erwartungsvoll sehe ich ihn an, als er eine Hand von meinem Schenkel löst.

„Bleib so", sagt er fest.

Ok!

Er greift in seine Hosentasche und hält kurz darauf eine schwarze Augenbinde in der Hand.

„Darf ich, damit du dich zunächst noch etwas besser auf das Fühlen einlassen kannst?", erkundigt er sich.

Ich muss schlucken.

„Was hast du vor?", erwidere ich mit kratziger Stimme.

„Nur ein kleines Spiel", gibt er unverblümt zu.

Mein Herz donnert bei seinen Worten beängstigend stark gegen meinen Brustkorb.

„Ich stehe nicht auf BDSM", sage ich hastig.

„Hannah, ich werde dich bestimmt nicht schlagen. Vertraust du mir doch nicht?"

„Ich kenne deine Vorlieben ja nicht."

„So etwas geht nur mit gegenseitigem Einverständnis. Alles alle andere ist Tabu. Oder siehst du das anders?"

„Nein natürlich nicht."

„Ich bin einverstanden."

„Du wirkst etwas angespannt?"

„Ich bin nur aufgeregt. Es ist das erste Mal, dass ich mich auf so etwas einlasse."

Seine Augen weiten sich.

Ist er jetzt ernsthaft überrascht?

„Du hast bisher nur in Beziehungen Sex gehabt?", erkundigt er sich.

Ich nicke.

Er entfernt auch seine andere Hand von meinem Schenkel und fährt sich dann mit dieser durch sein Haar.

„Und du bist dir wirklich sicher, dass du dich hierauf einlassen möchtest?"

Ich lache auf.

„Ernsthaft? Erst machst du mich so an und dann hast du mit einem Mal bedenken. Ich habe das hier von Anfang an für keine gute Idee gehalten. Aber ..."

Was soll ich ihm sagen? Dass sich jede Berührung von ihm gigantisch gut anfühlt, dass ich den Verstand verliere und einfach nur noch das Eine von ihm will. Denn genauso ist es doch. Er erzeugt eine Lust in mir und auf ihn, die ich in einer solchen Bedingungslosigkeit noch nicht erlebt habe. Andernfalls hätte doch schon längst meine Vernunft das Kommando übernommen.

„Das ist die Sache mit dem Sollen und Wollen. Ich will, auch wenn ich nicht sollte. Und ich dachte du hast keinerlei Gewissensbisse?"

Er lächelt. Dieses absolut entzückende Lächeln.

„Ich weiß, dass es nicht den Eindruck macht, aber ich habe durchaus auch Gewissensbisse. Aber ich werfe diese über Bord, weil du mich um den Verstand bringst. Verdammt, ich bin so scharf auf dich."

Seine Worte erregen mich und ich fühle mich in diesem Moment absolut sexy.

„Ok, und seit wann ist das so? Seit ich dieses verboten heiße Kleid hier im Club getragen habe?", bemerke ich grinsend.

Er lacht.

„Das hat mir definitiv den Rest gegeben."

„Ich hätte ja gedacht, dass du mich gar nicht wiedererkennst, weil ich nur eine von vielen deiner Angestellten bin."

„Falsch gedacht", erwidert er lediglich, während er mich mit einem Blick bedenkt, mit dem allein er mich schon feucht werden lassen könnte.

Er macht einen Schritt auf mich zu, packt mich erneut an den Schenkel und nähert sich dabei mit seinen Fingern gefährlich nahe meinem Schritt.

Kurz darauf küsst er mich fordernd.

Als er den Mund wieder von den meinen löst, hält er erneut die Augenbinde in die Höhe und ich nicke. Nachdem er sie mir umgebunden hat, drückt er meinen Oberkörper sacht hinunter, bis ich zum Liegen komme. Er hebt meine Arme über meinen Kopf und kurz darauf spüre ich, wie er einen Lederriemen um eines meiner Handgelenke legt.

„Darf ich?", fragt er.

„Ja", sage ich.

Als wir diesen Raum betreten haben, war die Vorstellung, mich von ihm hier fixieren zu lassen, noch undenkbar gewesen. Und nach so kurzer Zeit vertraue ich ihm bereits?! Das ist absolut verrückt.

Nachdem er meine beiden Handgelenke fixiert hat, umschließt er auch meine Fußknöchel mit den Lederriemen.

Habe ich jetzt vollends den Verstand verloren? Ganz offensichtlich.

Ich bin ihm in diesem Augenblick vollkommen ausgeliefert und doch strömt pure Lust durch meinen Körper.

Dark SecretTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon