16. Kapitel

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„Ist das ein Ja?", erkundigt er sich.

„Ja", sage ich.

Ich habe wirklich ja gesagt!

„Aber ich werde nicht in irgendwelche ...naja, speziellen Räume gehen", fahre ich fort.

„Das hatte ich auch nicht vor", erwidert er.

Anschließend nimmt er seine glühende Hand von meinem Schenkel, nur um gleich darauf beide Hände an meine Taille zu legen. Ein Kribbeln breitet sich in Rekordschnelle in meinem ganzen Körper aus. Und insgeheim muss ich vor mir selbst gestehen, dass es mich ziemlich anmacht, wie fest und selbstverständlich er mich gerade umfasst.

Es ist wirklich unfassbar, wie er es durch seine bloße Anwesenheit schafft, dass ich all meine vorherigen Prinzipen über Bord werfe.

„Ich möchte auch nicht in einen Raum gehen, in dem andere uns beobachten könnten", sage ich.

Augenblicklich schießt noch mehr Hitze durch meinen Körper. Und unwillkürlich drängen sich mir Bilder von ihm auf, als ich ihn unwissentlich beim Sex beobachtet habe. Diese Bilder erinnern mich jedoch auch wieder daran, wo wir uns wirklich befinden.

„Nein, keine Sorge", erwidert er.

„Ich will nur reden", sage ich.

Nur reden?! Sehr witzig. Über was bitte soll ich denn gleich ausgerechnet in diesem speziellen Club mit ihm reden? Ein Mitarbeitergespräch wird das gleich ja wohl kaum werden.

„Ok", sagt er nur und wieder kann ich seine Miene nicht deuten.

Ich habe wirklich keine Ahnung, was er sich die ganze Zeit über so denkt. Er kommentiert meine Aussagen auch nicht, wie ich es erwartet habe.

„Bereit?", fragt er.

Und ich spüre, wie ich jetzt vollends glühe.

Bin ich bereit? Ja, nein. Ich weiß es nicht, aber ich muss es ausprobieren. Ansonsten werde ich wahnsinnig. Außerdem bin ich neugierig, was passieren wird, wenn ich mit ihm allein bin. Ich möchte wissen, ob sich meine Vernunft dann wieder durchsetzen wird.

„Ich meine, die Bar zu verlassen und in einen anderen Raum zu gehen", ergänzt er sich dieses Mal mit einem klitzekleinen Grinsen.

„Ja", sage ich und meine Stimme klingt dabei ungewohnt rau.

Kurz darauf laufe ich neben ihm durch die Bar. Als ich Kate aus dem Augenwinkel wahrnehme, wende ich mich schnell zu ihm um.

„Einen Moment bitte", sage ich und steuere gleich darauf auf Kate zu.

Meine Freundin lehnt am Tresen an und hat sich gerade eben noch mit einem Mann unterhalten. Sie sieht mir mit einem breiten Grinsen entgegen.

„Und bist du erfolgreich gewesen?", fragt sie mich, sobald ich sie erreicht habe.

„Ja, ich habe ihm meine Mitgliedskarte zurückgegeben. Wir wollen jetzt nur noch schnell unter vier Augen reden."

Kate reißt den Mund auf, ohne etwas zu sagen und beginnt dann zu lachen.

„Okay", sagt sie kurz darauf schließlich, nachdem ich ernst geblieben bin. „Dann lass dich mal nicht von ihm verführen."

Sie zwinkert mir zu.

„Und nur zu deiner Info. Ich habe dir vorhin noch Gummis in deine Tasche gesteckt", fährt sie fort.

„Kate", zische ich.

Wieder lacht sie.

„Sorry, aber das hier ist der falsche Ort für Prüderie."

Ich stöhne.

Dark SecretWhere stories live. Discover now