22. Kapitel

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„Wie ist das möglich?!", knurrte Fünf, während ich zitternd, hinter ihm hockte.

„Wissen Sie noch, als ich Ihnen von diesem Fall in China erzählt hatte? Jedenfalls wurde da eine Metallplatte in meinem Schädel rein operiert, welche die Kugel aufgefangen hat. Verrückt, nicht wahr?!"

Da ich komplett hinter Fünf hockte, konnte ich den Blick der weißhaarigen Frau nicht deuten, allerdings schien sie sehr provokant zu gucken, denn jeder Muskel in Fünfs Körper spannte sich noch mehr an, als er es davor eh war.

„Was wollen Sie?", presste mein Entführer zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, worauf ein zweites, weibliches Lachen erschien, und ich wusste, woher es stammte.

„Sie erinnern sich an meine Tochter?", ich versuchte über Fünfs Schulter zu gucken, wurde jedoch kurz darauf wieder weggeschoben.

„Ja", lachte Fünf passiv aggressiv, „Wie könnte ich diese Schlampe vergessen."

„Ey", unterbrach Lila das Gespräch ihrer Mutter und meines Entführers, „Ich habe deine kleine Freundin nicht getötet, also sei dankbar! Denn wenn ich sie hätte umbringen wollen, wäre sie schon längst tot!"

„Halt deine Fresse!", schrie Fünf sie an, worauf Lila direkt verstummte, „Wenn Sie nur hier sind, um mir mitzuteilen, dass Sie leider noch immer unter den Lebenden weilen, dann habe ich das zur Kenntnis genommen, und bitte Sie nun endlich dieses Haus zu verlassen. UND NIE WIEDER ZU KOMMEN!"

„Ja...wir sind noch wegen etwas anderem hier", ich sah unter Fünfs Arm zu, wie Lilas Mutter ein - vielleicht siebenjähriges - Mädchen hinter ihren Rücken hervor holte, „Das ist Marie!"

Verwirrt sah ich hoch zu Fünf, welcher jedoch nur auf das kleine Mädchen blickte. Kurz darauf drehte er sich zu mir, und formte mit den Lippen irgendein Wort.

Fragend sah ich ihn an, und wollte nachfragen, als mich jemand am Arm packte und von Fünf wegzerrte.

„Cimi!"

Seine Stimme klang weit entfernt von mir, als ich meine Augen schmerzhaft aufschlug.

Offensichtlich war ich in Ohnmacht gefallen, und saß nun erneut im Raum in der Kommission. Vor mir hockte Lila, und neben ihr dieses junge Kind, welches sie als Marie vorgestellt hatten.

Auffordernd sah die schwarzhaarige Frau zu dem Mädchen, welches sich, schüchtern lächelnd, mir näherte.

Reflexartig rutschte ich von ihr weg, worauf sie nur: „Es wird nicht weh tun! Dir wird nichts passieren!", antwortete.

Als ich an der Wand angekommen war, packte Marie nach meinem Handgelenk, und umschloss dieses mit ihrer Hand. Kurz sah ich sie fragend an, blinzelte, und sah nur noch schwarz.

Das ist gerade alles etwas verwirrend, aber es ergibt Sinn, versprochen!

Entführt von einem Hargreeves || Teil 2Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang