Vampirkind Yara

Kapitel 81: Es ist verbunden

• Yara •

Den restlichen Tag verbringe ich mit Derya und Valerie. Zusammen machen wir es uns in der Botanik des Innenhofes bequem.

Wir plaudern viel über belangloses Zeug. Ich lerne viel über die beiden kennen und wie sie leben.

Wie sehr sich unsere Welten doch unterscheiden!

Sorin lehnt den restlichen Tag teilnahmslos an der nächstgelegenen Wand. Der arme Vampirbruder tut mir ein wenig Leid, jetzt hier die ganze Zeit auf die Ladies aufpassen zu müssen.

Irgendwann nimmt der Abend sein Ende und wir schlendern gemütlich in die Gemächer zurück. Müde vom vielen Smalltalk falle ich auch schnell in den Schlaf.

Am nächsten Morgen ist es noch ziemlich früh und trotzdem bin ich voller Energie auf den Beinen. Nach meiner Morgenroutine betrete ich die Wohnhalle.

Ich höre Stimmen aus dem Regierungszimmer. Kurzerhand gehe ich dort hin und platze in eine Art Besprechung. Vittorius, Jaron, Daryun, Taavi, Sorin, Kaelen, Mikul und Roan starren mich an.

„Was machst du so früh auf den Beinen?", fragt er König freundlich.

„Ich kann nicht mehr schlafen", entgegne ich.

„Wir besprechen gerade das weitere Vorgehen", erklärt der König und winkt mich zu sich.

In der Mitte des großen Tisches ist eine Landkarte aufgebaut.

„Wenn die Zentrale hier ist, sind mehr Leute zu deinem Schutz in der Nähe", flüstert Vittorius völlig selbstzufrieden in mein Ohr, während Mikul seine Ausführungen vorträgt.

Echt jetzt? Da kommt er erst jetzt drauf?

Im Laufe der Besprechung fällt viel militärisches Zeugs, dass ich zugegebenermaßen absolut langweilig finde. Ich erkenne die Wichtigkeit der Absprachen, aber ich bin froh, nicht Mikuls Job zu haben.

Irgendwann ist das Gespräch dann beendet. Jeder hat ein paar To Do's zu erledigen und die beste Aufgabe wird heute Taavi und Sorin zuteil!

Wasser- und Dunkelmagie Tests mit keinem geringeren wachsamen Augenpaar als dem König selbst!

„Die beiden erledigen noch kurz etwas und dann kann es losgehen. Warte einfach in der Wohnhalle, ich geselle mich gleich dazu", erklärt der König.

Voller Vorfreude bewege ich mich in die Wohnhalle. Gerade will ich schonmal auf den Balkon treten, da unterbricht eine schöne Melodie meinen Plan.

Die Melodie gleicht eher einer Spieluhr, zeitgleich ist sie aber auch sehr einprägend. Neugierig lausche ich, wo die Töne herkommen.

Ich komme bis vor die große Flügeltür der Wohnhalle, dann verstummt die Melodie auch schon. Ins Musikzimmer abzuhauen gehört aber vermutlich eh nicht zum Plan des Königs.

Also gehe ich auf den Balkon und blicke auf das Meer hinab.

Das wird episch!

• Mattheo •

„Ja guten Morgen Tanja, Mattheo hier. Ich wollt Bescheid geben und mich für heute Krank melden. Ja. Ja. Genau, reiche ich ein. Ja. Danke dir. Tschüss", melde ich mich träge für heute Krank.

Krank bin ich eigentlich nicht, aber ich fühle mich trotzdem ziemlich beschissen.

Angespannt gehe ich zum Hausarzt.

„Herr Romano, Sie sind in letzter Zeit häufiger nicht gut drauf", stellt der Arzt fest.

Ach.

„Ich komme nicht mit dem Verschwinden meiner besten Freundin klar", gebe ich zu.