Kapitel 20

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(Caitlyn)

Ich stand mitten in dem mir riesig vorkommenden Raum. Um mich herum gab es nichts außer Wände und eine Verbindung in einen anderen Raum. Der Raum hatte keine Fenster aber dennoch war es genug Licht um alles zu erleuchten. Panik breitete sich in mir aus als ich plötzlich einen Schrei hörte. Ich brauchte nicht lange um zu realisieren, dass es Diego's Schrei war. Sofort rannte ich los denn er klang schmerzverzerrt doch dennoch kühl. Kurz hatte ich gedacht ich hätte es mir bloß eingebildet. Ich rannte in den nächsten Raum aus welchem der Schrei offensichtlich gekommen war und was ich da sah raubte mir den Atem. Diego lag in der Mitte des Raumes auf dem Boden und um ihn rum war alles voller Blut. Man konnte deutlich die Wunde an seiner Schulter sehen welche er mit einer Hand festhielt. Ich rannte sofort zu ihm aber irgendwie bewegte ich mich keinen Zentimeter vom Fleck. Meine Beine bewegten sich zwar aber ich hatte das Gefühl ich kam ihm nicht näher. Ich begann ihn zu rufen doch es schien so als würde er mich nicht hören und dann, dann sah ich ihn. Jackson kam mit einer Waffe in der Hand aus einer der Ecken des Raumes. Ich schrie ihn an denn ich wusste was er damit vorhatte. Doch auch er schien mich nicht zu hören. Er ging mit langsamen Schritten auf Diego zu während ich versuchte ihn zu erreichen aber keinen Schritt näher kam. Und plötzlich hörte ich nur diesen lauten Pistolenschuss und stellte fest, dass Diego verstummt war. Seine Brust bebte nicht mehr auf und ab so als würde er atmen. Er atmete nicht mehr. Ich schrie und schrie während die Tränen sich den Weg über meine Wangen hinunter bahnten aber niemand reagierte auf mich. Erst nach einiger Zeit sah Jackson plötzlich in meine Richtung und wieder ertönte dieser laute Pistolenschuss. Ich sackte zu Boden.

Schweißgebadet setzte ich mich hektisch auf.

Mein Herz hämmerte stark gegen meine Brust und mein Atem ging schnell. Ich realisierte schnell, dass das nur ein Traum gewesen war doch dennoch hämmerte mein Herz unfassbar laut.

Diego welcher neben mir friedlich schlief gab ein leises Brummen von sich und drehte sich dann auf die andere Seite. Ich sah ihn einen Moment an und begann langsam wieder meinen Körper zu kontrollieren.

Ich beschloss unser Bett zu verlassen denn Schlafen würde ich jetzt sowieso nicht mehr. Mir war egal wie früh es gerade war.

In der Küche sah ich dann wie früh es tatsächlich war. Es war erst 5:43 Uhr. Ich stellte mir die Frage wieso ich so etwas träumte. Es lag wahrscheinlich an der Situation die wir momentan mit Jackson hatten doch wieso musste es mich gleich in meinen Träumen heimsuchen?

Immer noch leicht verstört von meinem Traum machte ich mir einen warmen Kakao und setzte mich dann mit diesem ins Wohnzimmer. Draußen war es noch stockdüster was normal war denn es war jetzt Anfang Dezember.

Warum konnte nicht einfach wieder Sommer sein?

Mir fiel ein, dass ich heute das Gespräch mit dem Chef hatte und ich machte mir Gedanken darüber wie ich das bloß hinkommen sollte.

~~~~~

"Sicher, dass ich dich nicht fahren soll kleines?" Fragte er mich nun zum dritten mal leicht besorgt "Ja mach dir keine sorgen ich schaffe das schon" sagte ich leise und drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen.

Gleichzeitig zog ich mir dabei meine Jacke an und machte diese zu "Bis später Daddy" lächelte ich und verschwand dann aus der Haustür.

Ich seufzte als ich sah, dass die Straßen von letzter Nacht immer noch völlig zugeschneit waren. Diego hatte ich von meinem Traum heute nichts erzählt denn er würde sich unnötig Sorgen machen.

Doch ich hatte ihm erzählt was ich heute Morgen auf meinem Handy gefunden hatte. Die Situation mit Jackson war ernster als ich nach gestern angenommen hatte.

Jackson bombardierte mich mit Mails und Nachrichten. Er rief ständig an und ich wollte ihn ehrlich gesagt bloß noch blockieren. Doch Diego riet mit vorerst davon ab. Er sagte so würde ich sonst eventuell einen zweiten Ausraster seinerseits auslösen.

Außerdem könnten die Mails und Nachrichten Hinweise liefern falls er es noch einmal auf die Spitze treiben sollte. Also ließ ich es bleiben aber mein Handy ließ ich seit heute Morgen dauerhaft auf Stumm gestellt.

Allein über die Nacht hinweg hatte er mich bestimmt 50 mal versucht anzurufen und mir ungefähr 70 Nachrichten geschrieben.

Diego hatte aufgrund dessen angeboten mich zur Arbeit zu fahren. Er war der Ansicht es wäre wohl kaum sicher für mich alleine unterwegs zu sein. Aber ich hielt das für Unsinn denn ich glaubte nicht, dass Jackson wirklich so blöd wäre in der Öffentlichkeit eine Szene zu machen.

Dazu kam, dass es wohl kaum einen guten Eindruck machen würde wenn Diego und ich gleich an meinem ersten Tag gemeinsam auftauchen würden.

Offensichtlicher würde es nicht gehen. Würde man den Parkplatz von den Fenstern aus nicht sehen wäre das schon wieder was anderes gewesen. Doch da man perfekten Blick auf ihn hatte war mir das Risiko zu hoch.

Ich fuhr also wirklich langsam allein die Straßen entlang und als ich nach einer gefühlten Stunde endlich ankam war ich schon 2 Minuten zu spät.

Ich sprintete also ins Gebäude um nicht noch weitere Minuten zu spät zu sein.

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(875 Wörter)

:)

Daddy...?! (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now