Mia

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(Triggerwarnung)
EMMA/SARAH

Das Herz klopfte Sarah bis zum Hals, ein kurzer Blick auf Emma zeigte ein angespanntes Gesicht mit fest zusammen gebissenen Zähnen. Es war fast gespenstisch still in der Alphavilla. Die kleine Omega klopfte fest gegen die Tür des Überwachungsraumes, drückte beherzt die Klinke runter und trat mit erhobener Sprühflasche ein. Das Zimmer war leer, wie von Louisa versprochen. Sarah stellte schnell das Tablett auf den Boden und huschte zu dem Tisch. Sie nahm ihr Handy und wählte eine Nummer. „Elliot? Ok, wir sind im Ü-Raum! Was jetzt? .... Äh, warte nicht so schnell... ja, hier ist ein Laptop... Jepp, der ist an und ... jiha... nicht Passwort geschützt! Wie dumm sind die denn bitte? Ok, bin drin... und dann? So einfach ... Geilo! Danke dir!!"

Während Sarah auf die Tastatur hämmerte um die richtigen Menüs aufzurufen, betrachtete Emma die zehn Bildschirme. Dann auf einmal zischte sie: „Sarah!!! Gib Gas!!!" Auf den vier Bildschirmen, die den Außenbereich zeigten, sah Sarah wie sich die Alphabrigarde wieder einfand. Ein Teil in Wolfsform, der andere als Menschen. Louisa hatte anscheinend auch das Essen der Krieger, welche die Stadt unsicher gemacht hatten mit dem Kraut gewürzt und die Menschen rannten wie die Kanickel in Richtung Toiletten, während die Wölfe das Problem kurzerhand an Ort und Stelle lösten.
Sarah fluchte leise, schob den USB Stick in den entsprechenden Anschluss und hämmerte auf die Entertaste. Augenblicklich begann der Bildschirm des Laptops zu flackern und wurde schwarz. „Los jetzt!" wisperte Sarah und die beiden Frauen rannten in Richtung des Treppenhauses.

Je tiefer sie kamen, desto unbehaglicher fühlten sie sich. Sarah griff nach Emmas Hand. Die Atmung der Omega hatte sich stark beschleunigt und sie zitterte heftig. „Ich weiß," flüsterte Sarah. „Dieser Ort birgt schreckliche Erinnerungen für dich. Aber du musst dich zusammen reißen... Für Mia!"
„Für Mia, hm?" eine Gestalt löste sich aus dem Schatten einer Türöffnung und dann stand Cole vor ihnen. Sarah prallte einen Schritt zurück, während Emma wie erstarrt war. Der große Beta schlenderte gemächlich auf die junge Frau zu, dann auf einmal schnellte seine Hand vor und er riß die blonde Bobperücke weg. „ ....Emma...." Unglaube lag in seiner Stimme. „Du bist doch ertrunken..." Emma wimmerte, als er die Hand wieder hob und die roten Zöpfe berührte. Langsam erblühte ein grausiges Lächeln auf seinem Gesicht. 
„N..Nimm d..deine Hände von mmmir..." „Oder was, kleine Teufelshure? Göttin, Henning wird sich so freuen, dass du doch noch lebst... was er in den letzten Wochen aus Frust der armen Mia angetan hat..." gespielt betrübt schüttelte Cole den Kopf. Emma traten Tränen in die Augen. „Ihr seid widerliche, abscheuliche und kranke Monster! Bekommt ihr nur einen hoch, wenn ihr Frauen oder kleine Mädchen quälen und demütigen und foltern könnt?"

Der Beta hob überrascht die Augenbrauen. Donnerwetter... die kleine Omega konnte sich ja doch wehren. Oh, ja... Henning würde SEHR glücklich sein. Nun konnten sie endlich den lebenden Kadaver, der mal eine junge fröhliche Frau gewesen war entsorgen und den widerspenstigen Rotschopf in Form peitschen... Buchstäblich! Mia wird eine Kugel in den Kopf bekommen, denn der Alphasohn würde sich Emma nicht noch einmal entgehen lassen... egal was der Alt-Alpha dazu sagte. Es wurde sowieso Zeit, dass die Youngsters übernahmen. Dann konnte nichts...

BÄMMM!!!!

Cole brach bewusstlos zusammen. Sarah drückte Emma eine schwere Eisenstange in die Hand. „HALTEN!" zischte Sarah, packte den Beta an den Füßen und zerrte ihn in den Kellerraum, aus dem er gerade noch hinausgetreten war. Emma riß sich zusammen und folgte ihr schnell. Die beiden Frauen zogen dem niedergeknüppelten Mann das Shirt aus, schnitten es mit den Bolzenschneider in Streifen und fesselten ihn so fest wie es nur ging. Inklusive eines Knebels. Zum Schluss zerrte Emma dem Beta die Hose bis auf die Knie runter und band die Knöchel mit den Schnürsenkeln zusammen.

Sarah richtete sich schnaufend auf und sagte: „Also... Ich finde ja, da fehlt noch was!" Emma schürzte die Lippen und nickte dabei bedächtig. Dann trat sie in Seelenruhe wieder zu dem Mann, löste den Knebel und sprühte die halbe Flasche ‚Wolfspfefferspray' sorgfältig darauf. Ein kurzer Blick auf Sarah, diese lächelte wie ein Engelchen und nickte zur Bestätigung, als die kleine Omega den Knebel wieder in Coles Mund stopfte und diesen dann mit einem Stoffstreifen sicherte. Der Mann begann sofort zu zucken und röchelte durch den Knebel.
„Oh, nein... der Ärmste... Emma.. es könnte durchaus sein, dass der verschissene Hurensohn eventuell krepiert!"
„Nur eventuell? Verdammt, dann sollte ich nochmal nachlegen!" Emmas Stimme war voller Hass und Ekel. Sarah grinste finster, zog sie aus dem Kellerraum und verschloss die Tür. Dann schnappte sie sich die Eisenstange und die jungen Frauen setzten ihren Weg fort.

„Dort!" flüsterte Sarah und deutete auf eine Eisentür. Diese war halb geöffnet und merkwürdige dumpfe Geräusche drangen auf den Gang. Lautlos zog die schwarzhaarige Frau die Tür weiter auf. Das Bild, dass sich ihnen bot war der blanke Horror.
Der Raum war gekachelt und kalt. Mit schweren Ketten war eine Wölfin an die Rückwand gekettet. Das Tier war stark abgemagert und mit zahllosen Schnitten übersät. Der rechte Hinterlauf schien gebrochen zu sein und die Atmung war unregelmäßig und rasselte. Das ehemals seidig schwarze Fell war struppig, verfilzt und an großen Teilen des Körpers komplett heraus gerissen, was an der blutigen und wunden Haut sofort ersichtlich war. Die Wölfin lag auf der Seite, die Augen trüb und glasig, während die .... Luna..!, DIE VERSCHISSENE LUNA MIT EINER VERSILBERTEN GERTE AUF SIE EINPRÜGELTE! Die Frau, die als Rudel-Mutter fungieren sollte, die Frau, die sich schützend vor die Schwachen stellen sollte...

Emma schlug die Hände vor den Mund, während Sarah vor Entsetzen völlig erstarrt war. Dann stürzte sich Emma mit einem gellenden Schrei auf die Frau. Ihr heftiger Angriff schmetterte Ivanna gegen die Wand und jetzt bewegte sich auch Sarah. Voller Hass und Abscheu zog sie der Luna die Eisenstange über und starrte schwer atmend und schluchzend auf die bewusstlose Frau. Emma fiel derweil neben der halbtoten Mia auf die Knie und bearbeitete die Ketten mit dem Bolzenschneider.
„Göttin... sag mir einen guten Grund, warum ich den Kopf dieser Schlange nicht zu Brei schlagen sollte!" zischte Sarah.
„Kann ich nicht!" knurrte Emma „tu es trotzdem nicht. Hilf mir lieber! Nimm meinen Hoodie. Wir müssen Mia einwickeln, deine Mutter kann sich im Auto um sie kümmern!"
Die letzte Kette fiel und behutsam schob Sarah ihre Hände unter den kleinen, leichten Körper der Omegawölfin. „Was .. uh... wer WAGT ES...?" Ivanna kämpfte sich taumelnd auf die Knie. Und weiter sollte sie auch nicht kommen. Ein winziger Lebenfunke glühte in der schwarzen Wölfin auf, sie kam mit einem Fauchen auf drei Pfoten und sprang der Luna an die Kehle. Die scharfen Zähne gruben sich in den Hals der Frau und mit einer letzter Kraftanstrengung riß Mia ihrer Peinigerin die Luftröhre raus.

Blutüberströmt brach die Wölfin neben der toten Wandlerin zusammen und blieb regungslos liegen. Emma und Sarah sahen sich kurz an und Sarah sagte mit einem Achselzucken: „So gehts auch!"
Emma nickte kühl und wickelte Mia in ihren Hoodie. Dann hob sie die sterbende Omega hoch und verließ den Raum. Sarah, mit erhobener Eisenstange in der einen, das ‚Wolfspfefferspray' in der anderen Hand huschte vor ihr her, während die Frauen mit ihrer kostbaren Last den Aufstieg begannen. Mia winselte kläglich und leckte einmal kurz über Emmas Arm. „Halte durch, hörst du! Bleib ja bei uns, Mia!" flüsterte sie ihrer Mit-Omega zu. Sie erreichten den Flur, durch den sie in die Alphavilla reingekommen waren. Als sie die Tür zur Freiheit öffneten, standen dort 10 riesige Wölfe und sahen sie an.
Sarah entfuhr ein leises „fuck!", doch Emma trat vor. „Ich weiß, ihr habt eure Befehle! Ihr seid hier, um uns festzusetzen. Aber seht euch an... SEHT EUCH AN, WAS DIE ALPHAFAMILIE MIT EINER HILFLOSEN OMEGA GEMACHT HAT! Einem friedlichen, liebevollen und hilfsbereiten Wesen. Eines, welches ihr alle beschützen solltet!" Emma schluchzte herzzerreißend, als sie Mia auf den Boden legte und einen Schritt zurücktrat. Sarah flüsterte: „Und ihr einziges Verbrechen war, dass der Alphasohn eine andere zur Gefährtin begehrte.. Sie haben sie vergewaltigt und geschlagen... und das immer wieder und wieder! Und dann hat der kleine Wichser Henning sie in die Wolfsform gezwungen...VOR 6 JAHREN!!!" Auch Sarah weinte jetzt, während sie auf das körperliche Wrack der kleinen Wölfin starrte.

Einer der Kriegerwölfe trat langsam vor. Ein graues Monster mit hell golden leuchtenden Augen. Er senkte den Kopf und schnupperte an dem kleinen zerschlagenen Körper. Sanft leckte er über ihren Kopf. Dann trat er zur Seite... und nach und nach wiederholten die
verbliebenen Wölfe die Geste. Dann wandelte sich der erste in einem grauhaarigen Riesen Mitte vierzig. Der Kommandant der Alphabrigarde... „Hebt sie wieder auf... und bringt sie in Sicherheit." Sarah sah ihn fassungslos an „Ihr lasst uns gehen? Wieso?"
„Weil du Recht hast! Wir wussten nichts hiervon... Omegas sind heilig und ich werde keinem Rudel dienen, dass seine Omegas so grausam und unwürdig behandelt!" Die neun Wölfe knurrten zustimmend und traten auseinander. „Geht! Wir geben euch Rückendeckung!" Sarah verneigte sich halb, während Emma die Wölfin aufhob. Die beiden Frauen setzten sich wieder in Bewegung, aber Sarah drehte sich nochmal zu den Gammas um „Euch erwartet dafür hier die Todesstrafe... kommt mit.. das Blackford-Rudel oder das Rheinrudel werden euch mit Sicherheit für eure Hilfe hier aufnehmen! Bitte ... kommt mit!" Der Wandler lächelte leicht. „Wir werden uns auf den Weg machen, sobald ihr sicher aus Hamburg raus seid! Beeilt euch jetzt..."
... und genau das taten Emma und Sarah dann auch...

EmmaWhere stories live. Discover now