Alptraum, Widerstand und ein Kuss

1K 55 1
                                    

(Triggerwarnung)
EMMA

Der Schlag traf Emma unvorbereitet. Die Luna Ivanna baute sich drohend über dem Mädchen auf. „Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen! Ich fange an zu glauben, dass du mich herausfordern willst, du freches, unnützes, kleines Ding!" Die Omega kauerte auf dem Boden und hielt sich die Wange. „Luna? Kann ich behilflich sein?" fragte eine Männerstimme. An den Türrahmen gelehnt stand Cole da und sah belustigt auf Emma herab. „Cole, gut dass du da bist. Kümmere dich bitte um die Bestrafung... sie hat eine teure Flasche des Privatweins vom Alpha runterfallen lassen!"
Cole schüttelte tadelnd den Kopf und schlich auf das Mädchen zu. Wütend rauschte die Luna zur Tür raus und überließ sie dem Monster...

„Tststs... Emma, Emma, Emma. Du warst ein böses Mädchen, hm?... was sagt wohl Henning dazu?" Der kleine Rotschopf begann zu zittern. „Bitte... Beta Cole... ich schwöre, ich war das nicht! Wirklich!!!" „Hmmmm... Willst du damit sagen, dass die Luna lügt?" Emma erstarrte vor Entsetzen. „Was? Nein!!! Natürlich nicht! Das meinte ich doch gar nicht!" Coles Augen glitzerten gefährlich und seine Lippen verzogen sich zu einem grausamen Lächeln. „Dann hab ich es falsch verstanden? Du meinst also, ich sei dumm, ja? Ist es dass, was du kleine Teufelshure damit sagen willst?" Die kleine Omega wurde kreidebleich und schüttelte verzweifelt den Kopf. „Was ist hier los?" fragte mit einem Mal der Alpha-Sohn. Cole sah auf und lächelte fast schon selig... „Die kleine Schlampe nennt die Luna eine Lügnerin und mich dumm...!" Henning hob eine Augenbraue, als Emma aufschluchzte: „NEIN! Bitte... Beta Cole hat mich falsch verstanden..." Die kleine Omega weinte verzweifelt und bekam dadurch das zufriedene böse Grinsen der beiden Männer nicht mit. Henning sagte nur ein Wort: „KELLER..!"

Cole packte sie, warf sich das Mädchen über die Schulter und ging fröhlich pfeifend in Richtung Keller. Emma schluchzte und bettelte völlig verängstigt, doch Cole hatte kein Erbarmen. Er stellte sie ab und zog ihr das T-Shirt aus, so dass das Mädchen nun halbnackt vor ihm stand. „Wenn du nicht willst, dass du dich die nächsten Tage nicht mehr bewegen kannst, solltest du wirklich stillhalten!" riet der Mann ihr, während seine Hand sich um ihre rechte Brust schloss und diese grob knetete. Henning betrat den fensterlosen Raum und Cole zog sich missmutig zurück. „So.. Emma... meine süße, süße Emma... warum zwingst du mich immer, dir deine Lektionen zu erteilen? Warum, mein kleines Mädchen? Warum willst Du, dass ich dir weh tue..." Gespielt traurig sahen die beiden Sadisten auf die halbnackte Omega.
„Du kannst es dir aussuchen... 10 oder 40? Was soll's denn sein?" „..10..." Coles Blick wurde bösartig. Henning zog mit einem grauenvollen Lächeln einen hölzernen Kochlöffel hervor. „Ich bin ja so froh, dass du die 10 gewählt hast...Das wird unser erstes Mal... mit diesem hübschen Holzlöffel..." Er holte aus und schlug mit aller Kraft zu. Quer über ihre Brust zog sich nun ein flammend roter Streifen und Emma kreischte gellend auf. „Geil!" kommentierte Cole. Henning lachte und dann sauste der Löffel das nächste mal durch die Luft...und dann wieder... und wieder...

Mit einem Ruck fuhr Emma aus dem Schlaf. Ihr Herz raste und pumpte Adrenalin durch die Adern. Sarah schlummerte noch leise schnarchend vor sich hin. „Nur ein Traum... nur ein Traum... es war ... nur ein Traum...ach, verdammt!! Wird das denn nie aufhören?" flüsterte sie verzweifelt, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. Lautlos stand die junge Frau auf und huschte ins Badezimmer. Sie wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und strich sich die roten Locken nach hinten. Dann füllte Emma ein Glas und trank durstig. Seufzend tapste die junge Frau ins Bett und rollte sich zusammen. Der Rest der Nacht war traumlos und als sie am Morgen ohne Adrenalin im Blutkreislauf aufwachte... nun ja... sie konnte nur soviel sagen: dieser Kater schnurrte definitiv NICHT!!!

Stöhnend saßen die beiden jungen Frauen am Küchentisch und wimmerten, den Kopf in den Händen vergraben... Klara stellte zwei Gläser Wasser auf den Tisch und legte Iboprofen dazu. „Kein Schnurren, den Kater mag ich echt nicht," wimmerte Emma kläglich und schluckte die Tablette. „Schhhh..." stöhnte Sarah und tat es ihr gleich.
Nachdem die Medizin endlich ihre Wirkung tat, machten sich die beiden frisch und fertig für den Tag. „Komm... ich stell dir Larissa vor und zeig dir wo ich arbeite!!!" aufgeregt zog Emma ihre Freundin hinter sich die Straße runter. Sarah kicherte und freute sich über den Eifer, den der kleine Rotschopf an den Tag legte. Die schwarzhaarige Frau hatte durchaus mitbekommen, dass Emma wieder einen Alptraum gehabt hatte, wusste aber nicht so recht, wie sie es ansprechen sollte. Normalerweise war Sarah ein direkter Mensch, aber sie fürchtete das Trauma zu verschlimmern, wenn sie das jetzt falsch anging. Vielleicht sollte sie mit Klara oder dieser Larissa reden, je nachdem, wie diese so gepolt war.
Anscheinend war Larissa Sarah ausgesprochen ähnlich.... Die beiden hatten sich kurz angesehen und die Chemie war direkt da gewesen. Emma hatte die beiden sich selbst überlassen und war in der Backstube verschwunden.

Glücklich knetete die junge Frau den Teig für das Brot und teilte die Teiglinge ab, als zwei warme, große Hände sich auf ihre Schultern legten. Die Präsenz des Alphas durchströmte den Raum und Emmas Wölfin jaulte begeistert auf, warf sich direkt nieder und präsentierte in Unterwerfung den Bauch. Ihre Rute klopfte wild auf den Boden, während das Seelentier sich dem potenten Männchen anbot. Emma verdrehte die Augen über ihre aufgegeilte Wölfin und tauchte unter dem Griff des Mannes hindurch. „Alpha?!" sagte sie, während die junge Frau Abstand zwischen sich und den blonden Riesen brachte. Jax hob die Augenbrauen und fragte leise: „Was ist passiert, dass ich jetzt nicht mehr Jax für dich bin, Liebling?" Emma wandte den Blick ab und stammelte: „Ich... es tut mir leid.. ich .. Ähm.. ich kann das ... nicht..." Jax sah sie ruhig an. „Warum nicht? Emma? Sag es mir.. ich kann doch sehen, dass ich dich nicht kalt lasse... ich spüre das Verlangen deiner Wölfin, spüre dein Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz..." seine Stimme wurde ein Flüstern: „nach Liebe.. nach mir..."

Langsam trat der Alpha an die junge Frau heran. Behutsam legte er die Finger der rechten Hand unter ihr Kinn und hob es an, zwang sie sanft ihn anzusehen. „Emma..." seine warme tiefe Stimme ergoss sich wie dunkler Honig über ihre Sinne. Ihr Seelentier war fast katatonisch vor Lust... Es fehlte nur noch, dass sie menschenmäßig die Beine breit machen würde, dachte Emma gedankenverloren, während Jax in ihren persönlichen Raum eintrat. „Emma..." flüsterte er erneut. Dann glitt seine Hand in ihren Nacken und zog sie langsam an seine warme, muskulöse Brust. Die andere Hand umfing ihre Wange und streichelte mit den Daumen die zarte Haut unter ihren Smaragdgrünen Augen.
„Emma..." hauchte Jax ein drittes Mal. Dann überwand er den kleinen Abstand zwischen sich und strich mit seinen Lippen über ihre. Und endlich gab Emma nach - für den Moment zumindest - und erwiderte den Kuss mit der verzweifelten Leidenschaft ihres einsamen Herzens.

EmmaWhere stories live. Discover now