kapitel 15

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Im Vampspeed rannte Katherine durch Wohnsiedlunge und Wälder in Richtung der Villa Salvatore. Rouven hielt ihre Hand fest, und wenn sie nicht wie ein alberner Papierdrache hinter ihm herwehen wollte, sollte sie besser ihre Beine bewegen. Denn er würde weder langsamer werden noch sie los lassen. „Du, ich und ein Bett. SOFORT!!!" Er meinte es ernst. Sie sah es an seiner Körpersprache, am grimmigen, entschlossenen Ausdruck auf seinem...ach, was soll's, seinem hübschen Gesicht. Seine rohe, wilde Entschlossenheit, die über den Kontakt ihrer beiden Hände in ihre pulste, ihr Blut in Brand setzte, und auf dessen Bahn ihren gesamten Körper verschlang. Sie sehnte sich danach, nach ihm. Und sie hatte Angst. Vor den Konsequenzen. Vor ihm. „Du, ich und ein Bett. SOFORT!!!" Immer wieder hallten seine Gedanken laut durch ihren Kopf. Wie war das möglich? Er war weit davon entfernt einer der mächtigen Ersten zu sein, und dennoch fühlte sie die unbarmherzige Kraft in seinem jungen Körper. Er war so anders. Er war so besonders. Er war... Mein! Abrupt kamen Katherines Gedanken und auch ihr Körper zu einem Stillstand. Rouven hielt sie fest, gab ihr den Halt und das Gleichgewicht, das sie beides so plötzlich verloren hatte. Auf mannigfaltige Weise. Sie waren angekommen, standen schweigend vor der schweren Eichentür seines Zuhauses. Katherine konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Er gab ihr so viele Rätsel auf, versetzte sie in zittriges Erstaunen, und lange nicht nur deswegen, weil sie eben eine Demonstration seiner Macht bekommen hatte. Es war die Art wie er sie ansah. Als wäre sie das Wunder, auf das er immer gehofft, an dessen Erfüllung er nie geglaubt hatte. Niemand sah sie so an, niemals! Dabei wusste er doch ganz genau wer sie war. Jeder in seinem Umfeld kannte ihre Geschichte, konnte Storys über sie erzählen, die alle haarsträubend, und alle wahr waren. Warum also-- „Rouven, ich hab so viele... Wie...Warum bist du... Fuck!" „Ja Kätzchen." Sanft strich er ihr einige verirrte Locken hinters Ohr. „Ganz genau. Danach können wir reden. Doch zuerst... Du gehörst mir! Komm!" Eigentlich hätte alles in Katherine gegen sein verbales „Baum anpissen" rebellieren müssen, und doch fand sie erneut ihre Hand in seiner, und sie ging mit ihm. Durch die Tür, aber egal wohin er sie geführt hätte, sie wäre gefolgt. Rouven hielt nicht an bis er in seinem Teil der Villa angekommen war. Seine Schritte durch die Flure waren sicher, aber langsam. Als müsste er jeden Schritt bewusst machen. Jedoch öffnete er die Tür zu seinen privaten Räumen ohne Zögern. Er wollte sie hier drin haben. Es war für Katherine das erste Mal, dass sie seine Suite von innen sah. Sie verschaffte sich blitzschnell einen Überblick - was nicht weiter schwer war. Dieses Zimmer konnte genauso gut unbewohnt sein. Nichts darin gab etwas von dem faszinierenden Mann, der ihre Hand hielt und sie dunkel ansah, preis. Die Wände waren reines Weiß, ohne Bilder, ohne sonstige Kunstgegenstände. Schwarze Schieferplatten in unterschiedlicher Größe bedeckten den Boden, schwere graphitfarbene Vorhänge zierten die bodentiefen Fenster. Die wenigen Möbel waren exquisit und dunkel, sahen unbenützt und neu aus. Keine Bücher in den Regalen oder auf der Nachtkonsole, keine Klamotten auf dem Boden, kein Leben in diesen Wänden. Rouven lebte nicht in dieser Suite, er schlief nur hier... Katherines Blick fiel auf das riesige Bett hinter Rouven, und ihre Gedanken änderten schlagartig die Richtung. Oh, sie würde keinen dieser Eindrücke vergessen, aber reden stand nun mal nicht ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Generell nicht, und mit Rouven schon gar nicht. Er warf einen Blick über seine Schulter, folgte dem Kurs, den ihre Augen eingeschlagen hatten, und kehrte heiß glühend zu ihr zurück. Er kannte ihre Gedanken, sah was sie dachte. Und dann lächelte der Mistkerl träge, zog sich sein schwarzes, weiches Sweatshirt über den Kopf, und fuhr mit seiner eigenen Hand über seinen nackten Oberkörper nach unten. Über seinen Brustkorb, seinen hart gewellten Bauch und tiefer. So viel zu „keine Klamotten auf dem Boden". Shit! Rouvens Hand blieb auf der deutlichen Ausbuchtung in seiner Jeans liegen und er stieß hörbar den Atem aus. Katherine keuchte überrascht auf, als sich die Muskeln in ihrem Unterleib sprunghaft zusammenzogen. Und dann, als hätte der Kosmos über ihnen den Startknopf gedrückt, rissen sie sich gegenseitig in die Arme. Rouven verwob beide Hände in Katherines langem Haar. „Gib mir deinen Mund Katherine, lass mich rein...!" Hungrig und drängend nahm er ihren Mund in Besitz. Er hatte sie geküsst, viele Male jetzt schon, aber nie so wie jetzt. Er war nicht hektisch in seinen Bewegungen, nicht wild und unbeherrscht, aber dennoch war er intensiver als jemals zuvor. Langsam, tief, erschreckend offen. Katherine konnte sich nicht helfen. Sie begegnete ihm mit demselben stummen Sehnen, welches diesen Kuss formte. Sie leckte seinen Mund, streichelte ihn mit ihrer Zunge, bekam nicht genug von seinem Geschmack. Längst hatte sie ihre Arme um ihn geschlungen, hielt ihn fest, konnte nicht ein weiteres Mal zulassen, dass er sich ihr entzog. Ihre Hände glitten immer wieder über seinen nackten Rücken, ertasteten die Muskulatur auf seinen Armen, schnaubte frustriert über die Weichheit seiner Haut. Kein Mann sollte solche Haut haben! Und sie wollte verdammt noch mal Teil dieses Körpers sein. Sie hielt ihre Arme über ihren Kopf, bedeutete Rouven damit, dass sie entschieden zu viele Klamotten am Leib trug, und er half ohne Zögern, sie langsam und sehr sinnlich aus ihren Klamotten zu schälen. Nackt für ihn zu sein schien das einzig Richtige... Sofort kehrten ihre Hände zurück zu seinem Körper. Warum nur war er so anders als all die zahllosen Männer und auch Frauen in ihrem Leben? Die Wärme seiner Haut war anders, umgab sie, hüllte sie ein. Sein natürlicher Geruch war nichts, was sie je in ihrem Leben wieder missen wollte, nie wieder darauf verzichten konnte. Katherine ließ ihre Hände wandern, nach vorn zu seinen Rippenbögen, über seinen Bauch nach unten. Sie hatte sich den Pfad, den er selbst vorher mit seinen eigenen Händen beschrieben hatte, gut gemerkt. Doch anders als er, ließ sie ihre Hände nicht über seine Jeans gleiten, sondern öffnete sie. „Fair ist fair", raunte sie an der sensiblen Haut seines Halses, als er schwach versuchte ihre Hände abzuhalten. Sie spürte sein Nicken mehr als dass sie es sah. Mit den Handflächen an seiner Haut entlang gleitend, streifte sie allen Stoff, der seinen Körper von ihrem trennte, so weit nach unten, wie sie es stehend schaffte. Und noch bevor sie für den Rest in die Knie gehen konnte, übernahm er das selbst. Endlich war Rouven zum ersten Mal so nackt wie sie. Katherine ließ ihre Augen über seinen herrlichen Körper wandern, saugte seinen Anblick in sich auf. Wow... „Versteck dich nie wieder vor mir Rouven! Du bist... Verdammt..." „Freut mich, dass dir gefällt, was du siehst." Seine Stimme klang hölzern, merkwürdig distanziert. Das verwirrte sie gehörig, denn ganz offensichtlich wollte er sie. Seine Erregung war ein deutliches Zeichen. Ein vor Verlangen zuckendes, steinhartes, riesiges Zeichen! Eine plötzliche Woge wilden Begehrens überflutete sie. Sie hätte niemals geglaubt so empfinden zu können, bloß weil sie einen nackten Mann vor sich hatte, der tropfte vor Lust nach ihr. Das war schon hunderte Male geschehen, doch für sie war das noch nie so ein Kick gewesen. Aber es war ja auch nie Rouven gewesen. Die vielen Male, die er sie mittlerweile mit seinen Händen und seinem, oh, so talentierten Mund um den Verstand gevögelt hatte, hatten sie kein Bisschen auf diesen Anblick vorbereitet. „Oh Gott, ich muss dich haben", stöhnte sie zwischen seine Lippen. Sie presste sich nahtlos an ihn, brauchte es so dringend ihn ganz zu spüren. Es war nicht annähernd genug. Mit all ihrer Sinnlichkeit küsste sie ihn, und Rouven hielt nicht zurück. Sein animalisches Knurren, mit dem er sie in seine Arme riss, klang beinahe verzweifelt. Doch darüber konnte Katherine jetzt nicht nachdenken. Er küsste sie, er hielt sie, er würde sie nehmen! Langsam ließ sie sich von Rouven auf sein Bett zudrängen. Noch immer war er beherrscht im Umgang mit ihr, hielt sich selbst zurück. Dabei hatte sie ihn schon so viel wilder erlebt. „Hör zu Rouven, wenn du das hier mit mir nicht willst, mich wieder hängen lässt, dann sag es besser sofort. Ich werde nicht noch einmal ohne--" „Keine Sorge Kätzchen, du bist fällig! Nach allem, was du dir heute beinahe geleistet hättest...", grollte Rouven finster. Heiß. „Und wenn ich mit dir fertig bin, wird das auch jeder wissen. Ich muss nur...verdammt..." „Ja, ganz genau Rouven. Du musst! Jetzt! Katherine hielt ihn fest umklammert, und mit diesen Worten ließ sie sich rückwärts auf die Matratze fallen, zog ihn mit sich. „Fuck, Katherine...!" „Schon wieder richtig", blitzte sie ihn an. Lasziv schlang sie ein Bein um seines, und mit einem kraftvollen Schwung ihres Körpers rollte sie sich mit ihm herum. Jetzt war sie dran seinen Körper so gut kennen zu lernen, wie er ihren. Doch-- „Nein!" Rouvens heißerer Schrei klang verzweifelt, roh. Sofort drehte er sie beide zurück. „Was...?" „Nein Katherine, nicht so, nicht dieses Mal! Bitte, ich kann nicht... Ich will dich, oh Gott, so sehr, aber für mich ist das... Ich werde es dir erklären Katherine, doch nicht jetzt. Ich muss dich besitzen, aber ich kann die Kontrolle nicht abgeben, Nicht jetzt. Bitte vertrau mir!" Seine Stimme war immer leiser geworden, flehentlich. Und als er weiter redete, brach Katherine ein klein wenig das Herz...wenn sie eins gehabt hätte. „Halt mich einfach fest, küss mich! Lass mich nur wissen, dass du es bist! Bitte..." Katherine sah seine Angst, seine Verletzlichkeit, und hatte zum ersten Mal in ihrem Leben keinen Spaß daran. Was um Himmels Willen hatte ihn so verdorben? Im totalen Widerspruch dazu standen Rouvens Berührungen. Seine Hände hatten nicht aufgehört sie zu berühren - er reizte und streichelte sie mit Fingern und Lippen, dass sie sich kaum mehr konzentrieren konnte. „Ich...ich brauche Antworten Rouven!", keuchte sie atemlos. „Doch nicht jetzt. Nimm mich, wie du mich haben willst, aber Rouven..." Sie griff in sein Haar, zog seinen Kopf zu sich heran. „...nimm mich endlich!" Das war keine Bitte, und wenn sie Rouvens jungenhaftes Grinsen nicht missdeutete, hatte er verstanden. Er küsste sie tief, verließ ihren Mund, zog einen heißen, nassen Pfad über ihre Kehle zu ihren Brüsten. Er verteilte kleine Küsse auf der weichen Haut ihrer Brüste, knabberte an den Rundungen, und streifte immer wieder mit Lippen, Kinn und Nase ihre Brustwarzen. Katherine war nicht zu vernebelt um zu begreifen, dass er das keineswegs unabsichtlich machte, und als er endlich seine Lippen über einer ihrer Brustwarzen schloss, hätte sie ihn am liebsten geohrfeigt vor Erleichterung. Sie konnte es nicht unterdrücken, sie wölbte ihm ihren Brustkorb entgegen - viel zu köstlich war die Berührung, die er ihr jetzt schenkte. Frustration und Befriedigung lagen bei diesem Mann sehr eng zusammen... Dann wanderte Rouvens Mund weiter südlich. Ganz egal wo er sie auf seinem Weg küsste, Bauch, Nabel, Schambein, überall dort erweckte er Nerven zum Leben, die sie noch nie gespürt hatte. So wusste sie, dass die Innenseite ihrer Schenkel empfindsam waren, aber als Rouvens heißer Mund dort seine Magie fortsetzte, leckte, saugte und auch biss, schrie sie vor ungestilltem Verlangen. Wenn er sie nur endlich Dort berühren würde. Sie brauchte das, der Druck in ihrem Unterleib war mehr als sie kannte, mehr als sie gesunden Verstandes aushalten konnte. Doch was tat der Bastard? Lächelte zwischen ihren Schenkeln wissend zu ihr auf, wackelte mit den Augenbrauen, ehe er abtauchte, und seine Zunge träge von unten nach oben über ihr Geschlecht gleiten ließ. „Ahhh...Rouven, jahhh..." Und dann war seine Berührung fort. „Nein!" Verwirrt suchte ihr unsteter Blick sein Gesicht. Er saß aufgerichtet zwischen ihren Beinen. Ernst und sexy... „Ich hab's kapiert, Rouven, dein Lieblingswort des heutigen Tages ist ‚Nein', aber sag das noch ein Mal zu mir, und ich reiß dir deine hübschen Lippen ab und tackere sie mir an den Arsch! Waaaage es nicht zu lachen!" Der Mistkerl tat es doch... „Ich will dich ganz dieses Mal", sagte er amüsiert. „Wenn du kommst will ich ganz bei dir sein." Noch bevor sie ihm ihre beschissene Zustimmung entgegen schreien konnte, griff er nach ihren Händen, zog ihren zittrigen Körper ebenfalls vom Bett hoch, bis sie ihm gegenüber saß. Dann packte er ihre Hüften und setzte sie rittlings auf seinen Schoß. „Ich will dich ganz nah bei mir", flüsterte er an ihren Lippen, küsste sie zärtlich, beinahe andächtig. „Halt mich fest", bat er noch einmal leise. Als Antwort schlang Katherine ihre Arme um ihn, presste sich an jeden Teil seines Körpers, den sie mit ihrem berührte. Er brauchte das, warum auch immer. Und sie brauchte ihn. Rouvens Körper bebte, als er sie schließlich erneut mit einem Arm um ihre Taille etwas anhob, und sich mit seiner freien Hand selbst in Position brachte. Sie spürte ihn - prall und groß drückte seine Eichel mächtig gegen ihren Eingang, doch auch dieses Gefühl half ihr nicht, sich gegen sein endgültiges Eindringen zu wappnen. „Oh Gott...Rouven...!" Langsam ließ er sie auf seinen Körper sinken, ließ sie mit zusammengebissenen Zähnen jeden der abartig vielen Zentimeter, die sie in ihren Körper aufnehmen musste, spüren. Oh, und es war gut, so wahnsinnig gut. Er war schwer und mächtig in ihr, füllte sie vollständig aus, dehnte sie bis an ihre Schmerzgrenze. Lange hielt er still in ihr und beide versuchten ihre Fassung wieder zu gewinnen, atmeten durch geöffnete Lippen den anderen ein. Das war so richtig, so beängstigend richtig! Schließlich fing Rouven langsam und kraftvoll an sich zu bewegen, sie anzuheben und zurück auf seinen Körper sinken zu lassen. Instinktiv und ohne bewusste Steuerung nahm ihr Körper seinen Rhythmus auf, hob und senkte sich nach seinem Vorbild. Sofort kehrte der Orgasmus, den Rouven ihr vorher mit seinem Mund versagt hatte zurück. Nur viel intensiver. Alles war so viel intensiver als jemals zuvor. Die Stellung, in der er sie liebte, seine starken Arme um ihren Körper, sein Atem in ihrer Lunge. Viel zu nah, für Katherines Geschmack, aber mit Rouven nicht nahe genug. Ihr Körper reagierte auf ihn wie auf noch keinen Mann zuvor. Machtvoll spürte sie das Ziehen ihrer inneren Muskeln, das ihren Orgasmus ankündigte. Sie hatte das tausende Male erlebt in ihrem Leben, aber jetzt war sie bis in ihr geheimstes Innerstes erschüttert, als ihr Körper sich bereit machte, für Rouven zu kommen. Sie sah ihn an, sah die angespannte Linie seines Kinns, der besorgte Ausdruck in seinen unglaublichen Augen. Sie küsste ihn, legte eine Hand an seine Wange. „Rouven ich...ich...ah...bist du okay?" „Jah", keuchte er an ihren Lippen. „Verlier dich an mich Kätzchen. Lass los...und nimm mich mit dir!" Wie immer gehorchte ihr Körper seinen Worten. Ihr Höhepunkt kam mit der Gewalt einer Sturmflut, zerriss ihre Prinzipien, warf ihre schwarze Seele in ein Meer aus flüssigem Licht. „Rouven...!", schrie sie bebend. Alles was sie tun konnte, war sich an ihn zu klammern, um nicht zu ertrinken. „Rouven, komm für mich!" Und als sie ihn rau ihren Namen brüllen hörte, das mächtige Pulsieren seines Geschlechts tief in ihrem Schoß spürte, fiel sie erneut. Katherine lag in Rouvens Armen, den Kopf auf einer Brust, und hörte dem jetzt wieder gleichmäßigen Schlagen seines Herzens zu. Sie würde es um nichts auf der Welt zugeben, aber die Art wie er ihr Haar streichelte, sie mit seiner Wärme und seinem Rouvenduft einhüllte, war irgendwie schön. Doch sie brauchte ganz dringend Antworten. Sie verstand im Zusammenhang mit ihm eh schon viel weniger als gesund für sie war. Also musste er reden. Jetzt gleich! „Kannst du so viel Multitasking, dass du neben dieser völlig unangebrachten Kuschelei auch reden kannst?" Rouven lachte leise. Sie sagte „unangebracht" und rieb gleichzeitig ihre winzige Nase an seiner Brust. Eins war sicher, langweilen würde sie ihn nie. „Was musst du denn wissen?", fragte er amüsiert. „So läuft das nicht Salvatore", schnaubte sie an seiner Haut. „Rede! Fang am Anfang an und lass ja nichts aus! Was bist du?" Ergeben seufzte Rouven in ihr Haar. „Was denkst du denn?", fragte er schließlich rhetorisch. „Du kennst meinen Vater, besser als mir lieb sein kann, und ihn abzustreiten wäre ziemlich nutzlos. Der läuft schließlich mit meinem Gesicht durch die Gegend. Und das Selbe gilt für meine Mutter, deren ungewöhnliche Augenfarbe ich habe und auch...naja, die Gabe der Gedankenbeeinflussung." „Ach komm schon Rouven, das kannst du besser! Jeder dämliche Vampir da draußen kann Gedanken beeinflussen." „Ja, aber nicht wie meine Mutter...oder ich." „Und weiter?!", fauchte Katherine. Wenn sie nicht davor und sofort danach wieder geschnurrt hätte, dann hätte er ihr ihre gereizte Stimmung beinahe abgenommen. Beinahe. Stattdessen küsste er ihre Stirn, was sie mit einem Murren quittierte, und erzählte weiter. „Meine Mutter sieht die Leute, die sie hin und wieder zum Schutz unserer Familie beeinflusst, nicht unbedingt direkt an. Sie, wie soll ich sagen, sie äußert Wünsche. So stellt sie sich zum Beispiel bei den vielen Veranstaltungen dieser dämlichen Stadt an ein Mikro, und bittet auf diesem Wege alle Anwesenden sich keine Gedanken zu machen, warum in unserer Familie niemand altert. Und sieh uns an! Meine Mum ist beinahe fünfzig, aber keiner fragt sich, warum sie noch immer wie siebzehn aussieht." „Und du machst das genau so?", fragte Katherine. Sie war vorsichtig und aufmerksam geworden. „Nicht ganz genau so, aber die Basics hab ich glaube ich von ihr." „Deine Stimme war in meinem Kopf Rouven, ich hab dich gehört!" „Du hast was?" Jetzt war es an Rouven allarmiert zu sein. Wie war das denn möglich? „Was genau hast du mit dem Typen in der Gasse gemacht, was mit den Fenstern?" Verwirrt schüttelte Rouven den Kopf um seine Gedanken zu ordnen. "Nun, ich beeinflusse nicht nur den Geist, ich habe irgendwie Kontakt zu allen lebenden Zellen. Ich habe seiner Luftröhre eine massive Schwellung befohlen, die hat er bekommen. Er hat es überlebt, und weiß auch nichts mehr davon. Auch das habe ich--" „Du Arschloch!" Mit einem Satz sprang Katherine aus dem Bett. Bebend stand sie nackt vor ihm. „Kätzchen was ist denn...?" „Spar dir diese Kätzchenscheiße Rouven! Wie lange beeinflusst du mich schon? Wie lange bin ich schon dein Spielzeug? Du abgefuckter Scheißkerl...!"

Make me FeelWhere stories live. Discover now