Kapitel 11

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Bewegungsabläufe, so alt wie die Zeit und für Rouven so natürlich wie atmen, fühlten sich auf einmal an wie die Entdeckung einer neuen Welt. Er wusste ganz genau, was er tun musste, wusste, welche Bewegung welche Reaktion hervorrufen konnte, hatte das alles schon tausende Male getan. Emotionslos und unbeteiligt.

     Doch nie war Katherine ein Teil davon gewesen!

     Diese Frau, dieser Körper, diese Haut…

     Rouvens Brustkorb bebte bei jedem zitternden Atemzug den er tat, er konnte nichts davon unterdrücken und wollte es auch nicht. Er wusste ganz genau, was er fühlte und es war ihm nicht peinlich, wenn Katherine seine Schwäche sah. Seine absolute Schwäche für sie. 

     Er musste aber zugeben, es half ihm doch sehr, sie genau so zittrig wie sich selbst zu erleben.

     Ganz nah stand Katherine an seinen nackten Oberkörper gepresst, ihre Haut an seiner. Er hatte ihr allen Bewegungsfreiraum genommen, als er ihre Hände auf ihren Rücken gedreht und festgehalten hatte, und sie konnte den intensiven Kontakt nicht abbrechen, selbst wenn sie gewollt hätte. Was sie zu Rouvens unendlicher Verwunderung nicht vorhatte.

     Das vernichtende Feuer der Sonne war eine milde Brise im Vergleich zur sengenden Hitze ihrer Haut. Warum zum Teufel konnte gerade diese Frau nicht wie alle braven Mädchen Unterwäsche tragen?

     Wobei, raffinierte sexy Spitzenwäsche, die ihre Brüste umschmeichelte, wäre wirklich nicht sehr hilfreich. Stöhnend presste Rouven seinen Unterleib an sie und küsste sie kurz rau und hart, um das Bild von ihr in Dessous vor seinem geistigen Auge, mit der Realität zu ersetzten. Funktionierte wunderbar – er ging in Flammen auf.

     Baumwolle! Einfache, formlose, weiße Baumwolle und ausgebeulte Jogginghosen…verfluchte Scheiße, auch dafür war es zu spät. Ihr Anblick und das Gefühl ihrer Haut auf seiner, hatten sich für immer in sein Gedächtnis gegraben und sofort Wurzeln in seinen gesamten Körper geschlagen. Er spürte ihrer nackten Brüste an seinem Brustkorb, fühlte, wie hart sich ihrer Brustwarzen aufgerichtete hatten. Das war für immer. Selbst in einem Ganzkörperanzug aus Taubendreck würde er sie begehren, weil er wusste, was darunter war. Sie. Katherine. Sein!

     Behutsam ließ er ihre Hände los, wollte ihr die Möglichkeit geben, sich zu nehmen, was sie brauchte. Er würde nicht zulassen, dass sie Ihn in die Finger bekam, aber wenn sie sich genau so nach seiner Haut sehnte, wie er sich nach ihrer, könnte er ihr das nicht vorenthalten.     

     Oh, er würde sie ein wenig quälen, sie hinhalten und ihre Limits testen, aber noch nicht jetzt. Nicht so früh und mit nichts so Belanglosem.

     Nur ein hektisches Einatmen später wurde Rouven klar, dass er das Wort „belanglos“ aus seinem Vokabular streichen konnte, zumindest dann, wenn er es mit Katherine in Verbindung bringen wollte.

     So bald sie ihre Hände frei hatte, rückte sie ein kleines Stück von ihm ab, aber nur, um ihn ansehen zu können. Ihre Augen sahen fest in seine, und dieser Blick brannte sich auf einer, ihm bis dahin völlig unbekannten, Nervenautobahn direkt in seine Lenden. 

     Ihre Lippen waren so rot, wie die burgunderfarbene Tagesdecke auf dem Bett, und geschwollen von seinen Küssen. Leicht standen sie offen um ihr das Atmen zu erleichtern und auch, um ihn zu mehr einzuladen. Und ihr Gesicht, ihr Blick – so voller Wunder und heißem Verlangen. Nach ihm!

     Rouven hätte beim besten Willen nicht sagen können, wie lange sie ihn so ansah, und das hatte nichts damit zu tun, dass er gerade einen akuten Anfall von „und die Zeit bleib stehen“ hatte, eher war er viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Körper vom explodieren abzuhalten. Und nicht seinen Kopf wie sonst immer, mehr so die unteren Regionen hatten sich in eine Stange Dynamit verwandelt. Eine mächtige, steinharte, wild pochende Stange Dynamit.

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