SECHZIG

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Mit großen Augen stand ich vor einem riesigen Wohnwagen.

„Damit waren wir nicht immer an den selben Ort gefesselt. Die Polizei konnte uns nicht finden."
„Woher habt ihr ihn?"

Eddie verschränkte die Arme vor der Brust und schmunzelte.

„Mein Dad lernte es mir. Wie man Autos knackt und alleine durch die Kabel startet."

Ich blickte meinen Freunden hinterher die mit Zelten unter den Armen aus dem Camper kamen. Sie begannen friedlich damit, diese aufzubauen. Mike murmelte etwas von Feuerholz und verschwand im tiefen Wald.

„Wir wollen euch ein wenig Privatsphäre geben. In eurer ersten gemeinsamen Nacht, nach so langer Zeit."

Steve konnte sich ein höhnisches Grinsen nicht unterdrücken und ich schlug ihm strafend gegen den Arm.

„Idiot."
„Ich hab dich auch lieb, Prinzessin. Ruhe dich aus."

Ich lachte als Eddie die Tür zum Camper bereits aufhielt und ich eintrat. Der Innenraum war groß und ich blickte auf den Fahrerbereich mit zwei Sitzen die man manuell drehen konnte. Daneben befand sich ein Tisch mit zwei Bänken. In der selben Wand kam die Küche und eine kleine Toilette mit Waschbecken. Im hinteren Bereich befand sich das große Bett. Eigentlich schien es ein Sofa zu sein, doch war es zu einem Bett ausgeklappt. Steve schien alles vorbereitet zu haben. Sogar Decken und Kissen waren darauf verteilt. Er machte sich Sorgen um mich, dass wusste ich. Doch ließ er mir meine Zeit mit Eddie. Zeit die wir so schrecklich brauchten. Während ich in meinem Gedanken versunken war, packte Eddie meine Hand und riss mich aufs Bett. Er ließ sich auf den Rücken fallen und ich landete auf seiner Brust. Meine Haare umhüllten uns wie ein Wasserfall. Sein liebevoller Blick lag auf mir als er mein Kinn umfasste und mich zu sich zog. Leidenschaftlich verschmolzen unsere Lippen miteinander. Sie entführten uns in eine eigenen Realität. In eine Realität in der es nur Eddie und mich gab. Nichts konnte uns geschehen. Wir hatten eine Zukunft, wie jeder andere auch. Liebe durchzog jede Ader meines Körpers und ich spürte wie meine Ohren zu glühen begannen. Ich drückte mein Becken gegen seines und unsere Berührungen wurden wärmer, heißer, fast schon flammender. Ich schmunzelte in den Kuss hinein als er sich langsam von mir löste.

„Du weißt es."

Ich öffnete meine Augen und sah wie mich Eddie musterte. Jeden Zentimeter meines Gesichtes prägte er sich ein, als hätte er Angst ich könnte mich von der einen auf die andere Sekunde in Luft auflösen. Als wäre ich im nächsten Moment wieder entführt an einen unerreichbaren Ort.

„Was weiß ich?"

Er schmunzelte und doch spürte ich wie er seine Hand nervös durch meine Haare steifen lies.

„Du weißt das ich dich liebe. Mehr als alles andere auf dieser Welt."

Meine Augen wurden glasig und eine einzelne Träne lief meine Wange hinab. Sofort richtete sich Eddie auf und ich saß auf seinem Schoß. Meine Beine um seinen Oberkörper gewickelt.

„Warum weinst du?"
„Ich habe dich so schrecklich vermisst."

Er küsste meine Stirn, während sein Körper bebte. Ich brauchte keine Antwort, ich spürte sie.

„Ich habe nach dir gesucht. So lange. Ich habe nie damit aufgehört."
„Ich weiß. Ich habe es gesehen, ich habe es gehört."
„Wie-"

Er sah mich fragend an, als es ihm die Sprache verschlug.

„Ich kann Dinge, Eddie. Dinge wie Elfi. Nur anders."
„Ich verstehe nicht."
„Erinnerst du dich daran als du mich aus dem Upside Down gerettet hast? Im Kampf gegen die Fledermäuse."

Er nickte, doch sah ich es seinen leeren Augen an, dass er nicht wusste worauf ich hinaus wollte.

„Sie hatten mich gebissen. Ihre DNA vermischte sich mit meiner. Das Upside Down vermischte sich mit mir. Daher habe ich diese Kräfte. So wie Elfi."
„Deswegen haben sie dich entführt."
„Sie wollten herausfinden was mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin. Und natürlich wollten sie mich trainieren."

Wortlos sah er mich an. In seinem Kopf liefen sämtliche Szenarien ab, dass sah ich ihm an. Doch Worte könnten nicht beschreiben, was Taten ausdrückten. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf den Raum. Auf den Camper. Auf alles um uns herum. Ich stellte mir genau vor, wie es sein sollte. Eddie sog die Luft ein und ich wusste, dass es funktioniert hatte. Ich öffnete meine Augen und folgte Eddies Blick. Sämtliche kleine Gegenstände um uns herum schwebten an der Decke. Als würden sie von leichtem Wind getragen werden, doch das war es nicht. Ich war es. Ganz alleine. Ich. Eddie sah zu mir zurück und ich wischte mir hastig das Blut von der Nase bevor ich die Gegenstände wieder sicher auf ihren Platz sinken ließ. Tränen liefen meine Wangen hinab als ich mir das schlimmste ausmalte. Würde er mich anders sehen? Würde er mich weniger lieben? Würde er denken ich sei ein Freak und gehen? Panik kam in mir auf.

„Bitte, verlasse mich nicht."

Sofort riss er seine Augen auf und legte seine Hände um meine Wangen.

„Wieso sagst du so etwas? Ich würde dich niemals verlassen, Nova. Ich liebe dich."
„Ich bin ein Freak, Eddie. Ich bin nicht die selbe wie vorher. Ich kann all diese seltsamen Dinge, ich-"

Doch noch bevor ich meinen Satz beenden konnte drückte er seine Lippen kräftig auf meine. Mein Körper erstarrte und ich ließ mich gegen ihn fallen. Viel zu schnell aber löste er sich von mir.

„Ich bin auch ein Freak, schon vergessen?"

HELLFIRE || Eddie Munson FanfiktionWhere stories live. Discover now