FÜNF UND ZWANZIG

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Seit Stunden saßen wir nun im Wohnzimmer und diskutierten gemeinsam über die nächsten Schritte. Wir kamen zu dem Entschluss, dass wir nichts machen konnten bis wir einen weiteren Vorfall hatten. Eddie schloss das Portal und somit die Eintrittsstelle, vielleicht war es damit erledigt. Trotzdem würden alle ihre Augen offen halten. Das Gespräch ging mittlerweile über alltägliche Dinge, so wie es in einer Familie eben üblich war. Ich stand vom Sofa auf, nahm mir eine Tasse Kaffee und lief hinaus auf die Veranda. Wie so üblich in dieser Jahreszeit regnete es. Ich lehnte mich gegen das Geländer und blickte hinaus auf die Stadt. Diese Stadt, die so vieles verändert hatte. Meine Freunde. Mein Leben. Mich. Ich trank einen Schluck von meinem Kaffee und hielt ihn wärmend in meinen Händen. So spät am Abend kühlte die Temperatur immer eindeutige ab, während es tagsüber wohlig warm war. Ein kalter Windzug blies über die Veranda und jagte einen Schauder über meinen Körper. Plötzlich spürte ich die Wärme einer dunklen Lederjacke über meinen Schultern. Ein bekannter Duft stieg davon auf. Eddie stellte sich neben mich und lehnte seine Unterarme auf das Geländer. Wortlos schauten wir hinauf in die Sterne. Ich stellte mir vor wie Billy gerade auf uns herab schaute und vielleicht wäre er erfreut über Eddie, aber so wie ich ihn kannte war er das nicht. Ich senkte meinen Blick und musterte meinen Kaffee in dem sich die Lichter der Stadt spiegelten. Im Hintergrund hörte ich die anderen im Wohnzimmer lachen, doch ich spürte Hoppers beobachtenden Blick der auf mir und Eddie lag.

„Ist alles in Ordnung?"

Er sah besorgt zu mir herauf. In seinen Augen lag wirkliche Sorge mir gegenüber, doch auch ich sorgte mich um ihn.

„Ich denke schon. Ich hoffe wir haben das Portal geschlossen."
„Hast du keine Angst?"

Ich schüttelte meinen Kopf und blickte hinauf in die Sterne.

„Ich habe keine Angst vor dem Upside Down. Ich habe Angst jemanden zu verlieren. Dieser Schmerz ist schlimmer als das Upside Down."

Eine Träne lief meine Wange hinab als Eddie seinen Arm um meine Schulter legte und mich an sich zog. Ich ruhte meinen Kopf gegen seine Brust und musterte Hawkins. Doch meine Gedanken drehten sich um den Mindflayer. Er hätte sterben sollen. Auch wenn Elfi sagte, sie würde den Mindflayer im Upside Down nicht mehr sehen. So sah ich ihn. Erschöpft schloss ich meine Augen.

„Willst du langsam nachhause?"

Ich sah müde zu ihm auf. Doch der Gedanke alleine in meiner Wohnung zu sein und nicht zu wissen ob sich wieder ein Portal öffnen würde, oder ob ich die nächste sein würde die stirbt, jagte einen Schauer über meinen Rücken.

„Kannst du bei mir bleiben? Ich möchte nicht alleine sein."
„Natürlich. Na komm."

Wir gingen wieder ins Haus als Steve aufstand und auf uns zukam.

„Wollen wir los?"
„Können wir kurz bei Eddie anhalten, damit er seine Sachen für die Schule morgen holen kann."

Hopper stand von seinem Sessel auf und kam auf uns zu.

„Schläft er bei dir?"
„Ich schlafe natürlich auf dem Sofa."

Er baute sich gefährlich vor ihm auf.

„Das hoffe ich doch."
„Hopper."

Augenrollend nahm ich ihn in den Arm bevor wir uns von den anderen verabschiedeten und gemeinsam mit Robin in Steves Auto stiegen.

„Wir könnten doch auch eine Pjyama Party machen. Steve würde sowieso bei mir schlafen damit ich nicht alleine bin. Aber wir könnten auch alle zu dir."
„Das ist eine super Idee."

Ich sah Steve schief an als er losfuhr, doch sein Blick fokussierte mich durch den Rückspiegel.

„Ich schlafe bei Nova."

Das würde bedeuten das Eddie gemeinsam mit Robin auf dem Sofa schlafen würde. Robin war lesbisch und ihr gefielen Frauen besser als Männer und dennoch störte mich etwas an dem Gedanken. Ich konnte es mir nicht erklären doch die Vorstellung Eddie würde mit einem anderen Mädchen in einem Bett schlafen, ließ meine Adern kribbeln. Ich schüttelte die Gedanken von mir.

„Wir sollten uns Snacks holen. Dann können wir noch alle einen Film schauen."

Robin war voller Motivation und schien den Abend genießen zu wollen. Ihre Freude steckte mich an, auch wenn ich wirklich müde war.

„Ich habe noch welche zuhause, ich kann sie gerne mitnehmen."

Eddie blickte fragend durch die Runde und jeder schien damit einverstanden. Die drei konnten gerne noch einen Film schauen, ich würde mich noch kurz zu ihnen setzten und danach schlafen gehen. Ich legte meinen Kopf auf Eddies Schulter ab und spürte wie er kurz mit seiner Hand zuckte. Ich wusste nicht weshalb, aber es störte mich nicht weiter. Ich schloss meine Augen und genoss die restliche Autofahrt. Eddie blickte aus dem Fenster und musterte die vorbeiziehenden Häuser während Robin und Steve im vorderen Teil des Autos zu den verschiedensten Lieder sangen und tanzten. Die Beiden gingen nicht mehr zur Schule und begannen erst später zu arbeiten. Sie konnten morgens ausschlafen, dass erklärte ihre Energie so spät am Abend. Ich hingegen war müde und auch Eddie schien langsam ruhiger zu werden. Ich spürte wie sich seine Atmung verlangsamte und er sich immer weiter aus den Gesprächen mit den anderen beiden ausklinkte. Er lehnte seinen Kopf gegen meinen und so ruhten wir uns aus, bis wir irgendwann alle Häuser abgefahren hatten und irgendwann bei mir ankommen würden.

HELLFIRE || Eddie Munson FanfiktionTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon