34. Kapitel

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Amara

Schluckend entziehe ich mich Mason's stechendem Blick. Der Arm auf meinen Schultern vermittelt mir urplötzlich kein Gefühl der Geborgenheit mehr. Eher fühlt er sich wie ein Sinnbild der erdrückenden Last an, welche droht mich niederzudrücken.

Ein Räuspern erregt meine Aufmerksamkeit.

"Was war das denn?", wundert sich Bryce über Cadens unerwartetes Verschwinden.

Meine Augen verengen sich zu Schlitzen.
"Das geht dich überhaupt nichts an!", gifte ich ihn an.

Seine Augen weiten sich, sichtlich schockiert von meinem raschen Gefühlsausbruch.

Ronda öffnet den Mund um das Wort zu ergreifen, wird dabei jedoch von ihrem Bruder unterbrochen, der sich schlagartig erhebt und mich gekonnt mit auf die Füße zieht.

"Wenn ihr uns entschuldigt, mir ist der Appetit vergangen."
Mason's Tonlage kommt einem Eiszapfen gleich.

Und auch mir gefriert bei seiner Aussage jegliches Blut in den Adern.

Ohne Widerworte folge ich ihm aus dem alten Schuppen heraus,  während sich in meinen Kopf dabei unendliche Szenarien abspielen.

Mason, der mich wie damals wieder in seinem Haus einsperrt,  um mich zur Rede zu stellen. Nur, dass ich dieses mal nicht ehrlich sein kann.

Mason, der auf Caden losgeht und ihn solange bekämpft, bis er die Wahrheit zugibt.

Mason, der erfährt, dass er von einigen seiner Engsten verraten und belogen wird und an der Enttäuschung darüber zu Grunde geht.

Nein, er darf es nicht erfahren! Es würde alles kaputt machen.

Irgendwo zwischen den Bäumen macht der Alpha Halt und lässt mich los. Er tritt einen Schritt zurück und verschränkt die Arme vor der Brust.

Ich warte auf seine Frage, doch als er mir keine stellt werde ich langsam aber sicher nervös. Minuten vergehen, in denen er mich einfach nur erwartungsvoll betrachtet.

Als er merkt, dass ich nicht vorhabe den ersten Schritt zu machen, greift er dann schlussendlich noch ein.

"Hast du mir irgendetwas zu sagen, Amara?", fragt er mich leise und wirkt dabei so ungewohnt kalt und distanziert, dass es mir  wortwörtlich die Sprache verschlägt.

Überfordert bringe ich nur ein kaum wahrnehmbares Kopfschütteln zustande.

Kurz spiegelt sich daraufhin Verletztheit in seinen Augen wider und bricht mir fast das Herz.
Zügig wendet er allerdings den Blick gen Boden und gibt dabei lediglich ein knappes Nicken von sich.

Als er den Blick wieder erhebt, versetzt die Kälte seiner sonst so Wärme ausstrahlenden Augen mir erneut einen heftigen Schlag in die Magengrube.

"Dann bist du für das verantwortlich, was von jetzt an geschieht."
Mit diesen niederschmetternden Worten dreht er sich einfach um und lässt mich alleine zurück.

Erst, als er schon längst außer Sichtweite ist, bemerke ich die verräterische Nässe auf meinen Wangen. Das sollte so nicht passieren.

Aber vielleicht macht es das für uns alle leichter.

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Da hat Amara ihre Gelegenheit ehrlich zu sein, wohl verstreichen lassen... 😣

Was denkt ihr, wird Mason jetzt tun? 😨

Bald wird es nochmal richtig spannend, versprochen! ♡♡♡

Amara & Mason ~ Alpha Der RudellosenWhere stories live. Discover now