14. Kapitel

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Amara

Hastig eile ich durch die frostige Finsternis und bemühe mich dabei gezielt darum, trotz meiner bleiernen Angst nicht die Orientierung zu verlieren.

In diesem Moment bin ich wirklich froh, dass ich bereits seit Jahren freiwillig gerne und regelmäßig joggen gehe. Durch meine gute Kondition bin ich zuversichtlich, dass ich den Weg bis zum Mausoleum locker durchsprinten kann.

Gerade will ich auf den Pfad, der mich direkt dorthin führt, einbiegen, als ich aus den Bäumen neben mir das Geräusch knackender Äste wahrnehme.

Was war das?

Ich beschleunige mein Tempo abermals, kann mich jedoch nicht davon abhalten mich gespannt nach der Geräuschquelle umzusehen.

Was, wenn gleich jemand aus dem Wald auf mich zugestürmt kommt? Würde Mason meine Schreie erkennen?

Mit meiner Nachtsicht lasse ich den Blick weit zwischen den breiten Stämmen der alten Tannen hindruchdringen. Doch so sehr ich auch versuche etwas zu erkennen, finde ich nichts.

Vielleicht war es nur ein kleines Tier. Oder ich habe es mir nur eingebildet.

Halb erleichtert richte ich mein Augenmerk wieder auf den Weg der vor mir liegt, nur um im nächsten Augenblick ruckartig stehen zu bleiben.

Panik schnürt mir die Kehle zu, als ich einige Meter vor mir einen wie aus dem nichts erschienenen Mann erkennen kann. Seine hässliche Fratze tut seinem durchtrainierten Körper leider keinen Abbruch und wird mich wohl genauso wenig vor den schrecklichen Dingen bewahren, die er mir vermutlich gleich antun will.

Den Mund hat er zu einem psychopathischen Grinsen verzogen und schon von weitem erkenne ich einen glänzenden Gegenstand, der mir durch den herabfallenden Mondschein in seiner Hand entgegenblitzt.

Da ich immernoch wie angewurzelt an Ort und Stelle stehe, nähert der Unbekannte sich mir Stück für Stück. Ich ziehe erschrocken die Luft ein, als ich endlich einen besseren Blick auf das Ding in seinem Griff erhaschen kann.

Es ist ein Messer, welches durch seine Größe eher unscheinbar wirken mag. Doch ich erkenne in der silbernen Waffe sofort das; was sie wirklich ist: ein Jägermesser.

Was macht ein Jäger hier?

Die Person in Mason's Haus war aber ein Wolf. Das habe ich doch gerochen!

Ist das nur ein Zufall?

Millionen Fragen geistern mir durch den Kopf. Gnadenlos verjage ich sie alle.

Ich habe jetzt keine Zeit, mir Gedanken über diese bizarren Vorkommnisse zu machen.

Wenn ich mir nicht ganz schnell etwas einfallen lasse...

Dann sterbe ich tatsächlich an einem Ort, dessen Name mir urplötzlich wie eine versteckte Botschaft erscheint.

Als wolle das Universum mir damit einen grausamen Streich spielen.

Ein lautes Heulen durchbricht die Stille der Nacht und selbst der Jäger hält gespannt inne, um den markdurchdringenden Klängen des Rufers zu lauschen.

Amara, ertönt unerwartet eine Stimme in meinem Kopf.

Ich kann es zuerst gar nicht fassen.  Weshalb ich auch erstmal einige Sekunden brauche, bevor ich mich dann, leicht verwirrt, an einer Antwort versuche.

Mason?

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Etwas kurz, aber ich wollte euch nicht warten lassen ♡

Amara & Mason ~ Alpha Der RudellosenWhere stories live. Discover now